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Kein Biss unter dieser Nummer

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Titel: Kein Biss unter dieser Nummer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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Sozusagen.«

31
    !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    (Das war Sinclairs erster Gedanke. Was rührend, aber auch ein wenig seltsam war.)
    »Mein Herz, nie war mir dein Anblick eine größere Freu-heu-eude!« Sinclair hielt Jessicas Hand, und offensichtlich konnte das Mädel kraftvoll zudrücken.
    »Alles in Ordnung bei dir?«, keuchte sie. Ich hatte schon einen wilderen Blick in ihren Augen gesehen, allerdings nicht, wenn sie nüchtern war.
    »Yep.«
    »Sind dir irgendwelche Dämonen auf den Fersen, oder müssen wir uns jetzt sofort um irgendein furchterregendes Vampirkomplott kümmern?«
    »Nö.«
    »Sehr gut!« Gleich darauf quetschte sie ihr wunderschönes Gesicht plötzlich auf die ungefähre Größe eines Golfballes zusammen. »Nnnnnnn!«
    »Ich hab dir doch gesagt, dass dieses theatralische Gestöhne aus dem Fernsehen dir im wahren Leben nur die Luft zum Atmen nimmt. Hör auf, Geräusche von dir zu geben, und konzentrier dich lieber aufs Pressen!«
    »Äh …« Ich trat vorsichtig ein wenig näher an Marc heran. »Sie lässt dich die Babys auf die Welt holen?«
    »Majestät, Ihr wisst, dass es Zwillinge sind?«, fragte Tina überrascht. Ich hatte noch nicht herausgefunden, welche Rolle sie in diesem Szenario spielte. Nicht-mehr-Nick stand rechts von Jessica und war sozusagen ihr Wehencoach, der Sprüche zu klopfen hatte, von denen alle wussten, dass sie gelogen waren, Sprüche wie »Du schaffst das, tschakka« und »Du hast nie schöner ausgesehen«.
    Marc kniete am Fußende ihres Emperorsize-Bettes (das noch breiter und größer war als ein Kingsize-Bett; es war ungefähr so, als schliefe man auf einem Fußballplatz) und brachte entweder die Babys zur Welt oder war auf der Jagd nach Neugeborenen-Gehiiiirn. Sinclair ließ sich von Jessica die Knöchel zu Brei zerquetschen, und Tina spielte offenbar den Klischee-Dad, der, nervös die Hände ringend, im Zimmer auf und ab lief und gelegentlich eine ungehaltene Bemerkung von sich gab, die aber nicht an uns gerichtet war. »Ich habe nicht mit Ihnen geredet!«, blaffte sie gerade ins Handy. »Vor zweiunddreißig Minuten habe ich den Notruf gewählt!«
    Meine Stimmung heiterte sich auf. Nicht etwa, weil der Rettungswagen zu spät dran war, was, wie ich vermutete, aus vielerlei Gründen problematisch werden könnte, sondern weil ich jetzt endlich wusste, wie ich helfen konnte. »Hey, Jess, mach dir keine Sorgen um die Zwillinge! Mit dir und ihnen ist alles in Ordnung. Der Grund, warum keiner den Entbindungstermin kannte, ist …«
    »… dass die Babys durch Paralleluniversen wandeln, ja, ja«, sagte Marc, ohne aufzusehen.
    »Laura hat es uns erzählt«, fügte Nicht-Nick hinzu.
    »Oh.« Die Schlampe hatte mich hinterrücks entführt, um dann über Jessicas Schwangerschaft zu tratschen? Und sie hatten ihr nicht den Kopf abgerissen – warum nicht? »Tja, freut mich, dass ihr auf dem Laufenden seid.«
Oder auch nicht.
    »Nnnnnnnnnnnnnnnnn!«
    »Sorry, ist das ein Nein oder ein …«
    »Okay, okay, gute Arbeit, gute Arbeit, weiter, weiter, noch ein letztes Mal!«
    »Hast du gerade ›gute Arbeit‹ gesagt?« Ich hatte angenommen, dass sie in den Wehen lag und nicht …
    »Ja, weiter, weiter, es kommt, es kommt, es … ist da!« Marc hielt einen zappelnden Oktopus in die Höhe. Nein, es war ein blaurotes Baby. Ein hässliches, verschrumpeltes, strampelndes bläulich rotes Baby, aber zumindest war es …
    »Nnnnnnnnneeeeeehhh! Nnnnnnnnneeeeeehhh! Nnnnnnnnneeeeeehhh!«
    …
nicht
stumm. Und ich verrate Ihnen noch etwas: Die Laken würden wir nie und nimmer wieder sauber bekommen.
    »Okay, es ist ein Mädchen! Wunderhübsch, Jess, gut gemacht!«
    Ehrlich gesagt sahen weder Jessica noch der blaurote Wurm auch nur annähernd wunderhübsch aus. Ich hegte den starken Verdacht, dass Marcs Zombiehirn die Adjektive, die mit w anfingen, durcheinandergebracht hatte. Meinte er nicht eher wundersam? Oder widerlich? Ich bewunderte sein Taktgefühl. Wie sollte man aber auch »Wow, du hast gerade das hässlichste Baby in der Geschichte der Menschheit zur Welt gebracht« taktvoll ausdrücken? Das war schlicht unmöglich.
    Aha! Eine von Tinas Aufgaben bestand also darin, den blauroten Wurm mit sauberen Handtüchern einzuwickeln. Jetzt erst fiel mir auf, dass sich auf dem Bett, auf dem Stuhl daneben und neben Marc Handtücher, Geschirrtücher, Laken und Schwämme (??) stapelten. Auch zwei Packungen Papiertücher konnte ich ausmachen. Alle sauber (Gott sei Dank), doch

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