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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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rum, die wesentlich normaler wirken. Die Vampire, begreife ich. Im Gegensatz zu ihren allzu bemühten sterblichen Auszubildenden sind die Vampire lässig gekleidet. Jeans, T-Shirt, Sommerkleid... und...
    ich stutze... ist das wirklich das gleiche pinke Bite-me- Tanktop, das ich bei jenem schicksalsträchtigen Ausflug in den Club Fang getragen habe? Das, mit dem der ganze Ärger überhaupt anfing? Ich erinnere mich, wie Rayne mir erzählte, sie hätte es sich von einem Vampir geliehen, den sie im Training kennengelernt habe...
    Während ich zu der sterblichen Abteilung hinübergehe, fällt mein Blick plötzlich auf eine Tür im vorderen Teil der Kirche, die jetzt aufschwingt. Ich bleibe wie angewurzelt stehen und mein Herz setzt einen Schlag aus, als ein einzelner Vampir den Altarraum betritt.
    Magnus.
    Meine Welt gerät aus den Fugen, während ich sehe, wie er gleich hinter dem Altar stehen bleibt und das Kirchenschiff mit gleichgültigen Augen betrachtet. Er wirkt gelangweilt, ein bisschen verärgert und absolut heiß. Mein Verstand gönnt mir einen lebhaften Rückblick auf jene erste Nacht, als wir uns im Club Fang begegnet sind.
    Magnus trug einen schlichten, aber eleganten Armani-Anzug, genau wie heute, und ich fand, dass er genauso aussah wie Orlando Bloom in seinem ersten Piratenfilm, mit schulterlangen kastanienbraunen Haaren, die er mit einem schlichten Lederband zurückgebunden hatte.
    Heute Abend trägt er die Haare offen und sie fallen ihm über seine elfengleichen blauen Augen, streifen seine perfekt geformten Wangen-knochen und enden kurz über seinem sinnlichen Mund. Plötzlich fühle ich mich außerstande, an irgendetwas anderes auf der Welt zu denken als an ihn, als daran, dass er mich in die Arme nimmt und diese vollen, weichen Lippen auf die meinen presst, mit einer Verehrung und Anbetung, die ich nie ganz verdient habe.
    Oh Magnus... Unwillkürlich mache ich einen Schritt nach vorn und das Herz schmerzt mir in der Brust. Oh mein Liebster...
    Er dreht sich um, fährt sich mit der Hand durchs Haar und streicht es sich aus dem Gesicht.
    Unsere Blicke treffen sich. Ich schlucke vernehmlich und ertappe mich dabei, dass ich ihn hoffnungsvoll anlächle und ihm zuwinke. Aber statt eines Lächelns - ja statt eines Aufleuchtens seiner Augen, als sie mein Gesicht wahrnehmen, zieht er bloß eine seiner perfekt geschwungenen Augenbrauen hoch und seine schönen Lippen verziehen sich zu einem leichten schmallippigen Grinsen, als er mich einer kritischen Musterung unterzieht, bevor er sich schließlich abwendet.
    Mein Herz stürzt in einen Abgrund, als die Realität mich mit ihrer ganzen Wucht trifft. Er kennt mich nicht. Er liebt mich nicht. Er sieht nur eine dumme, lächerlich gekleidete Fremde, einen Möchtegern-Vampir genau wie die anderen, die ihm von der gegenüberliegenden Seite des Raumes her schöne Augen machen. Huch. Was ist bloß in mich gefahren, dass ich mich heute Abend so angezogen habe wie meine Schwester? Bisher habe ich nur geschafft, meinen eigenen Freund mit einem kitschigen Outfit abzustoßen, das noch nicht einmal meins ist.
    Und das ist auch gut so, versuche ich, mich zu ermahnen. Das Letzte, was ich will, ist, dass er sich zu mir hingezogen fühlt, wo ich mich doch ganz, ganz weit von ihm fernhalten sollte.
    Aber trotzdem tut es weh. Vor allem als ich sehe, wie er zu einem der anderen Vampire hinübergeht - dem Mädchen in dem Bite-me-Top - und ihr etwas ins Ohr flüstert. Sie dreht sich um und schaut kichernd in meine Richtung. Machen sie sich wirklich über mich lustig? Mein Gesicht brennt vor Verlegenheit und Wut.
    Was tue ich da? Warum bin ich überhaupt hier?
    Ich hätte wegbleiben sollen - dann hätte ich den Rest meines Lebens in der Erinnerung schwelgen können, wie Magnus mich voller Bewunderung und Liebe ansieht. Jetzt muss ich mich an seinen geringschätzigen, verächtlichen Blick erinnern, bis ich sterbe.
    Ich stolpere auf den Ausgang zu und Tränen trüben meinen Blick. Ich muss hier raus, und zwar schnell. Bevor ich jämmerlich und liebeskrank in Tränen aufgelöst bin.
    Leider geht mein Fluchtversuch nicht so glatt wie geplant - hauptsächlich deshalb, weil ich es nicht gewohnt bin, in Stiefeln mit fünfzehn Zentimeter hohen Sohlen herumzulaufen. Statt also zur Tür hinauszuschlüpfen und in der Nacht zu verschwinden, stolpere ich, schlage der Länge nach auf den Marmorboden und reiße dabei einen Kerzenständer um.
    Wie vorauszusehen, bricht der ganze Saal in Gelächter

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