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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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hättest ihn sehen sollen. Es war, als hätte ich sein Lieblings-T-Shirt mit Batman drauf verbrannt.«
    Ich schaue auf. »Und habe ich erwähnt, dass er eine Freundin hat? Eine billige, grässliche, widerliche Freundin?«
    »Hm. Ja. Mehrmals sogar.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber ich komme nicht dagegen an. Wie würde es dir denn gefallen, wenn du dahin gehen, Magnus suchen und dann herausfinden würdest, dass er eine Freundin im Schlepptau hat?« Ich seufze. »Was du natürlich nie tun würdest. Du bist klüger als ich und weißt es zu schätzen, dass du eine zweite Chance bekommen hast. Du würdest niemals losziehen und versuchen, Magnus zu finden, nachdem du geschworen hast, vampirfrei zu leben...« Meine Stimme erstirbt und plötzlich sehe ich meine Schwester zum ersten Mal an diesem Abend richtig an. »Moment mal. Ist das mein Korsett?«
    Sunnys Gesicht wird leuchtend rot. »Ähm, kann sein? Und?«
    »Seit wann trägst du Korsetts?«
    »Ähm ...« Sie beißt sich auf die Unterlippe. »Seit Easy A auf HBO gelaufen ist? Emma Stone hat so toll darin ausgesehen, dass ich dachte, ich würde...«
    »Sunshine McDonald. Du bist heute Abend losgezogen, um Magnus zu sehen!«
    »Nein!«, ruft sie mit großen Augen. »Ich habe nur...«
    »Du hast dich nur so angezogen wie ich und meinen Kurs für das Vampirzertifikat besucht«, schlussfolgere ich. »Und da hast du den Nerv, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, weil ich im Club Fang war.«
    Sunny starrt in ihre Müslischale.
    »Ich hab's gewusst!«, rufe ich und fühle mich schlagartig besser, weil ich jetzt die Wahrheit kenne: Ich bin doch nicht die einzige schwache McDonald-Schwester. »Er hatte nicht zufällig eine Überraschungsfreundin, oder? Eine wirklich billige, abscheuliche, widerliche, grässliche...?«
    Meine Schwester schüttelt nachdenklich den Kopf. Als würde ihr zukünftiger Freund nicht einmal im Traum daran denken, seine zukünftige Liebe zu betrügen. »Nein«, antwortet sie.
    »Tatsächlich war er sehr nett. Natürlich dachte er, ich wäre du, nehme ich an.«
    »Oh Mann. D u hast ja auch meine Sachen angehabt.«
    »Was ihn nicht im Geringsten beeindruckt hat, kann ich dir sagen«, bemerkt Sunny. Sie hält inne, dann fügt sie hinzu: »Ganz zu schweigen von - wie zum Kuckuck kratzt du dich am Bauchnabel, wenn du dieses Ding hier trägst?«
    »Gar nicht. Wer schön sein will, muss leiden«, erwidere ich knapp. »Aber wechsle jetzt nicht das Thema, Sunny. Was ist im Unterricht passiert?
    Hast du ihm erlaubt, dich zu beißen?« Ich betrachte eingehend ihren Hals und suche nach Bisswunden oder Prellungen. Nach allem, was ich für sie aufgegeben habe...
    Aber meine Schwester schüttelt den Kopf. »Nein.
    Kein Beißen«, versichert sie mir. »Nicht einmal ein Übungsbiss.«
    »Du klingst enttäuscht.«
    »Nein . . . na ja, eigentlich nicht.« Sunny seufzt.
    »Rayne, ich habe nachgedacht...«
    Ich beuge mich vor. »Ja?«
    »Versteh mich nicht falsch. Ich weiß das alles zu schätzen, was du getan hast, um uns hierher zurückzubringen und uns eine zweite Chance zu verschaffen. Und ich will auch nicht auf einmal wieder ein Vampir werden oder so. Aber andererseits - müssen wir wirklich schlagartig mit der ganzen Anderwelt brechen? Schau uns doch an. Abend Nummer eins und wir haben es beide total verbockt, vampirfrei zu bleiben. Was sagt das über unsere Chancen für eine normale Zukunft aus ?«
    »Na ja, bei diesen Chancen würde ich ganz bestimmt nicht nach Vegas gehen...«
    »Genau.« Sunny nickt. »Und weißt du was? Ich glaube nicht unbedingt, dass das eine schlechte Sache ist. Und du?«
    »Sunny, sieh dir doch bloß an, was in der ersten Runde passiert ist!«, protestiere ich. »Du wurdest getötet. Magnus wurde wegen Hochverrat verhaftet. Der Blutzirkel wurde aus dem Konsortium geworfen. Wir wollen diese Kette der Ereignisse doch nicht noch einmal in Gang setzen.«
    »Natürlich nicht«, stimmt meine Schwester mir zu. »Das wäre verrückt. Aber was wäre, wenn wir etwas anderes tun könnten? Was, wenn wir die Dinge zum Besseren verändern könnten? Wenn wir eine Möglichkeit finden könnten, nicht nur den Blutzirkel und den Rest des Konsortiums vor Pyrus' Schreckensherrschaft zu retten, sondern auch unsere Freunde zurückzubekommen?«
    lch runzle die Stirn. »Theoretisch klingt das gut, Sunny, aber wie zum Kuckuck wollen wir das durchziehen? Ich meine, wir haben das im Wesentlichen schon versucht, und was für eine Katastrophe ist dabei

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