Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
Fuß zu nehmen?«
    O-kay. Nicht gerade die romantische Rede, die mir vorschwebte. Mit flammendem Gesicht versuche ich, das Gleichgewicht wiederzufinden -
    ohne die Hilfe der vorhin erwähnten starken, elektrizitätssprühenden Arme. So viel zum Thema Ritterlichkeit. Oder Wiedererkennen.
    Tatsächlich jedoch lässt der Blick, mit dem er mich jetzt bedenkt, vermuten, dass er überlegt, ob er mich noch einmal umstoßen soll.
    »Tut mir leid«, sage ich hastig, komme wieder ins Gleichgewicht und klopfe mich ab. Ich schaue zu ihm hoch und schenke ihm mein charmantestes Lächeln. »Ziemlich voll hier drin heute Abend, was?«
    »Eigentlich nicht«, entgegnet er steif, bevor er Anstalten macht, sich abzuwenden.
    Instinktiv packe ich ihn am Arm, weil ich ihn jetzt nicht verlieren will, nicht jetzt, da das mit der Öffnung geklappt hat, auch wenn sie noch klein ist. Er dreht sich langsam wieder zu mir um und wirft einen vielsagenden Blick auf meine Hand.
    Ich lasse sein Hemd mit dümmlicher Miene wieder los. Das läuft nicht gut, oder?
    »Ähm, kommst du oft hierher?«, platze ich heraus, das Einzige, was mir auf die Schnelle einfällt. Und zufällig das Abgedroschenste, was einem in so einer Situation einfallen kann.
    Er zieht eine Augenbraue hoch. »Was interessiert dich das?«
    Uff. Bei seiner unhöflichen Antwort gerät mein Lächeln ins Wanken. Ich schätze, ich habe geflissentlich vergessen, dass Jareth nicht gerade Mr Sunshine war, bevor er sich in mich verliebte und lernte, dass es okay ist, sich zu öffnen und seine Gefühle mitzuteilen. Tatsächlich konnte er, wie ich mich jetzt erinnere, ein richtiger Mistkerl sein. Und es gab eine Zeit, da habe ich ihn mehr gehasst als irgendjemanden sonst auf der Welt, einschließlich dieses nervigen Mädchens aus der T-Mobile-Werbung.
    Natürlich verstehe ich inzwischen, warum er so ein Emo war. Ich meine, versucht ihr doch mal, total locker und munter zu sein, nachdem ihr eure ganze Familie bei einem Angriff von Slayer Inc. verloren habt. Kein Wunder, dass er so viele Jahre lang eine Blutsgefährtin abgelehnt hat - er wollte nicht noch einmal jemanden verlieren, den er liebte. Er lehnte sogar Blutspender ab und ließ sich sein Blut lieber per Post liefern, statt einer anderen lebenden Seele zu nahe zu kommen, die eines Tages sterben konnte.
    Und so hat er sich bis zu seiner Begegnung mit mir entschieden, allein durch die Welt zu gehen.
    Eine einsame, vornehme Gestalt, die sich über die banalen Fallstricke von Beziehungen erhob und...
    »Hey, Baby!«
    Meine Augen weiten sich, als das billigste Gothic-Girl, das ich je gesehen habe, mich wegstößt, die Arme um Jareth schlingt und ihm mit schwarz geschminkten Lippen einen schlabbrigen Kuss gibt. Halt mal. Höchster Groupie-Alarm. Ich warte ungeduldig darauf, dass Jareth sie wegstößt.
    Dass er ihr sagt, sie soll zum Teufel gehen und ihm aus den Augen und dass er dann ...
    ... ihren Kuss erwidert?!
    »Hey, Schätzchen, ich habe mich schon gefragt, was mit dir passiert ist«, schnurrt mein Freund Miss Elvira an, schlingt die Arme um sie und zieht sie fest an sich. Während er sie auf den Scheitel küsst, kann ich nur mit Mühe verhindern, dass ich schreie.
    Okay, ich gebe es zu. Ich kann nicht verhindern, dass ich schreie. Tatsächlich schreie ich mir die Seele aus dem Leib, wenn ihr es genau wissen wollt. Aber trotzdem! Was würdet ihr tun, wenn ihr so etwas seht? Euer Freund, der immer geschworen hat, er sei seit tausend Jahren mit niemand anderem zusammen gewesen als mit dir, vergnügt sich vor euren Augen mit einer x-beliebigen Braut, die, könnte ich hinzufügen, absolut nicht sein Typ ist?
    Unglücklicherweise erregt mein Geschrei die Aufmerksamkeit des ganzen Clubs. Der DJ dreht sogar die Musik ab, wahrscheinlich denkt er, jemand würde auf der Tanzfläche leer getrunken.
    Ich presse die Lippen aufeinander, mein Gesicht brennt wie Feuer und ich zucke die Achseln.
    »Ähm, sorry?«
    »Wer ist das?«, fragt das Mädchen scharf, windet sich aus Jareth' Armen, dreht sich um und schaut mich mit ihren kleinen Schweinsäuglein an. »Warum starrt sie dich so an, Jareth?« Sie unterzieht mich einer herablassenden Musterung.
    Jareth verdreht die Augen und schaut gelangweilt drein. »Bloß irgendeine Sterbliche, die offensichtlich zu viele Folgen von Tagebuch eines Vampirs gesehen hat.«
    Das Mädchen lachte höhnisch. »Ach Gott, ich wünschte wirklich, dieser lächerliche Vampirtrend würde endlich aufhören. Das ist total

Weitere Kostenlose Bücher