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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Blutsgefährtenthema anschneiden. Und wenn ich ihm jetzt sage, dass ich einen Rückzieher mache, wird er mir nie wieder zuhören.
    »Keine Sorge, ich habe immer noch vor, die Transformation durchzuziehen«, erkläre ich und die Lüge schmeckt in meinem Mund wie Sägespäne. Ich denke an die vielen Male, als ich ihn angebrüllt habe, weil er mich belogen hatte.
    Er sagte mir, es wäre zu meinem eigenen Besten gewesen, was ich bisher jedoch nie verstanden habe. Jetzt aber denke ich, dass ich es allmählich verstehe. »Trotzdem gibt es im Moment wichtigere Dinge.« Ich beuge mich über den Tisch und senke die Stimme zu einem Flüstern. »Das Leben deines Meisters ist in Gefahr.«
    Magnus ist plötzlich hellwach. »Was hast du gesagt?«
    »Du hast richtig gehört. Dein Meister. Lucifent.
    Der kleine Vampirjunge, der dich geschaffen hat.« Ich frage mich, wie viel ich von meinem Wissen preisgeben sollte. Ich will, dass er mir glaubt, aber ich will nicht, dass er Verdacht schöpft, weil ich zu viel weiß. »Slayer Inc. hat ihn auf der Abschussliste. Heute in einem Monat werden sie die Vampirjägerin Bertha ins Hauptquartier des Blutzirkels schicken mit dem Auftrag, Lucifent zu Staub zu machen.«
    Ich halte inne und wage kaum zu atmen, während ich auf seine Reaktion warte. Wird er mir glauben? Alles, was wir bisher zur Rettung der Zukunft geplant haben, hängt davon ab.
    Einen Moment lang ist Magnus still. Dann fragt er leise: »Wie bist du an diese Information herangekommen?«
    Ich beiße mir auf die Unterlippe. Ja, wie? Es liegt auf der Hand, dass ich ihm nicht von meiner Zeitreise erzählen kann. Das würde zu viele Fragen aufwerfen, die nicht beantwortet werden könnten. Aber was soll ich sonst sagen? Woher könnte ich diese Information haben? »Ich kann meine Quellen nicht preisgeben«, sage ich schließlich und verweigere damit schlicht die Aussage. »Aber ich kann dir versichern, dass die Bedrohung sehr real ist.«
    Magnus runzelt die Stirn und starrt in sein Weinglas. Ich kann die Gedanken fast sehen, die durch seinen Kopf wirbeln wie ein Tornado. Er will mir glauben, obwohl er denkt, dass das, was ich sage, total absurd ist.
    »Hör mal, ich werde bald ein Mitglied des Blutszirkel sein«, erinnere ich ihn. »Und ich will auf keinen Fall, das unserem furchtlosen Anführer etwas zustößt, bevor ich der Zirkel überhaupt beitrete.« Ich sehe ihn flehend an.
    Stumm bettle ich, mir zu glauben.
    Ruckartig schiebt er seinen Stuhl zurück und erhebt sich. »Komm.«
    »Ähm, was?« Ich blinzle ihn verwirrt an. Nicht gerade die Reaktion, die ich erwartet habe.
    »Wohin soll ich kommen?«
    »Lucifent muss informiert werden über diese Bedrohung«, antwortet Magnus. »Ich bringe dich zu ihm, damit du ihm erzählen kannst, was du weißt.«
    Moment mal, er will, dass ich es ihm erzähle?
    »Oh. Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist...«, stammle ich. Obwohl ich dem Meister des Blutzirkels nur ein einziges Mal begegnet bin, wenige Minuten vor seinem Tod, war er letztlich, sagen wir mal, nicht so kuschelig oder süß, wie er nach außen hin zu sein scheint. Tatsächlich war er irgendwie gemein, wenn ich jetzt so darüber nachdenke. »Kannst du ihn nicht einfach, du weißt schon, selber warnen?« Ich kann im Geist schon hören, wie Rayne mich einen Jammerlappen nennt, aber ich schiebe den Gedanken weg.
    »Das könnte ich schon«, erwidert Magnus. »Aber ich nehme an, er würde gern direkt aus dem Mund der Quelle von seinem bevorstehenden Dahinscheiden hören.« »Auch wenn die fragliche Quelle ein unbedeutendes sterbliches Mädchen ist, das er nicht von einem Loch in der Wand unterscheiden könnte?« Ich weiß, ich greife hier nach jedem Strohhalm, aber ich kann nicht anders. »Würde er es nicht lieber von seinem eigenen Nachfahren hören, also von Vampir zu Vampir?«
    »In einem Monat bist du ein vollwertiges Mitglied des Blutzirkels und meine Blutsgefährtin«, stellt Magnus klar. »Ich sehe keinen Grund, warum er dich nicht respektieren und dich anhören sollte.«
    Seufz. Ich komm da nicht mehr raus, oder? Ich muss einfach beten, dass Lucifent in nachsichtiger Stimmung ist und nicht darauf steht, Boten zu töten und so weiter. »Na schön«, sage ich widerstrebend. »Geh voraus.«
    Als ich von meinem Stuhl aufstehe, erwarte ich, dass Magnus mich hinaus zu seinem BMW
    bringt, um mich zum Hauptquartier des Blutzirkels auf dem Saint-Patrick's-Friedhof zu fahren. Aber es stellt sich heraus, dass Lucifent offensichtlich

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