Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
Vom Netzwerk:
wurde.
    Vielleicht denken sie, dass ich, da ich mit Vampiren abhänge, nicht mehr die beste Kandidatin bin, um die Interessen von Slayer Inc.
    zu vertreten.
    Ich verspüre ein seltsames Ziehen der Enttäuschung in meiner Brust. Es ist komisch -
    damals, als man mich das erste Mal über mein Jägerinnenschicksal informiert hat, dachte ich, es sei ein Albtraum, der Wirklichkeit geworden ist.
    Aber einfach ausgelassen worden zu sein - jetzt, da man mir einen Job verwehrt, für den ich angeblich geboren wurde - , würde ich am Liebsten in Tränen ausbrechen, statt vor Freude zu tanzen. Ich schätze, mir war gar nicht bewusst, wie sehr meine Rolle als Jägerin zu einem Teil meiner Persönlichkeit geworden ist.
    Dachten sie wirklich, Spider könnte als Jägerin genauso gut werden wie ich? Oder sogar noch besser? Und was ist, wenn es tatsächlich zum Krieg zwischen Vampiren und Jägern kommt?
    Würde sie am Ende von hirnhungrigen Zombies abgeschlachtet werden?
    Nein. Sie ist unschuldig. Naiv. Sie hat keine Ahnung, womit sie es zu tun hat, und es ist meine Aufgabe, sie vor sich selbst zu schützen.
    »Spider, schau mal«, versuche ich es mit vernünftigen Argumenten. »Ich weiß, im Moment kommt dir das irgendwie cool vor und so. Aber glaub mir, du willst das nicht tun. Es ist überhaupt nicht glamourös und lustig. In Wirklichkeit ist es sehr gefährlich.«
    »Wie? Glaubst du, ich kann nicht auf mich selbst aufpassen?«
    Ich stöhne. »Du schaffst es nicht mal, am Leben zu bleiben, wenn wir World of Warcraft spielen.
    Und das ist nur eine virtuelle Welt.«
    Meine Freundin runzelt finster die Stirn. »Oh, das ist aber nett. Sogar sehr nett, Rayne.«
    Seufz. Ich wollte sie nicht kränken. »Es tut mir leid«, sageich. »Ich mache mir nur Sorgen um dich. Das ist alles. Also, ist Teifert da? Ich muss mit ihm sprechen. Es ist sehr wichtig.«
    Spider zieht die Brauen zusammen und tritt vor die Tür. »Ich soll niemanden hereinlassen...«
    »Ich bin nicht niemand. Ich bin deine beste Freundin«, erinnere ich sie. Ich mache einen Schritt auf den Eingang zu. Zu meiner Überraschung springt meine sogenannte beste Freundin mir in den Weg und reißt einen Pflock aus ihrer Hüft-Tasche. Ich seufze.
    »Wirklich? So willst du das spielen, Spider?«, frage ich. »Im Ernst?«
    »Es tut mir leid, Rayne«, erklärt sie mit gepresster Stimme »Aber meine Befehle sind ganz klar. Wenn jemand versucht, hier hereinzukommen?« Sie zuckt die Achseln.
    »Dann soll ich ihm einen Pflock ins Herz rammen.«

18
    Ich starre Spider ungläubig an. Will sie mich auf den Arm nehmen?
    »Hallo? Ich bin nicht mal ein Vampir. Warum zum Kuckuck solltest du mich also pfählen?« Grund Nummer eins, warum sie für den Job nicht infrage kommt: Sie kapiert nicht mal, wer pfählbar ist und wen man mit alternativen Waffen töten sollte.
    »Und woher weiß ich, dass du kein Vampir bist?«, fragt sie.
    »Ähm, mal sehen. Zum einen stehe ich hier draußen im grellen Sonnenlicht, habe außerdem keine Reißzähne, hatte Knoblauch-Tofu zum Frühstück und ich trage eine Kette mit einem Kreuz«, sage ich und ziehe die fragliche Kette unter meiner Bluse hervor. Ein wirklich cooles Gothic-Kreuz, das ich bei diesem Onlineshop namens Etsy gefunden habe.»Und wenn du mir aus dem Weg gehst, kann ich dir auch zeigen, wie ich ganz ohne Einladung hineinkomme.«
    »Ja, aber was ist mit dem Funkeln auf deiner linken Wange? Erklär mir das, Vampir!«
    Ich verdrehe die Augen. »Glitzerlidschatten. Den ich mir von dir geliehen habe, wenn mich nicht alles täuscht.« Ich halte inne, dann füge ich hinzu: »Und nur zu deiner Information, falls du wirklich vorhast, diesen ganzen Jägerinnenauftritt durchzuziehen, dann solltest du wissen, dass Vampire nicht glitzern.«
    Sie verzieht verärgert das Gesicht. »Na schön.
    Du bist also kein Vampir. Aber ich muss dich trotzdem töten, wenn du versuchst hereinzu-kommen. So lauten Teiferts Anweisungen und ich will nicht gleich an meinem ersten Tag Minuspunkte sammeln.« Sie sieht mich flehentlich an. »Also könntest du bitte einfach weggehen oder so? Damit ich vor meinem Boss gut dastehe?«
    »Glaub mir, ich würde nichts lieber tun. Aber ich kann nicht. Ich muss Teifert vor einer wirklich großen Bedrohung warnen. Es geht um Leben und Tod.«
    Sie schüttelt stur den Kopf. »Das läuft nicht, Rayne. Ich habe meine Befehle.«
    »Na schön.« Ich seufze. »Dann nur zu. Greif mich an.«
    Spider sieht mich an, das Gesicht voller Verwirrung. Ich erwidere

Weitere Kostenlose Bücher