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Kein Bisschen ohne dich

Kein Bisschen ohne dich

Titel: Kein Bisschen ohne dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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sich knarrend. Aber auf der anderen Seite steht nicht Vizepräsident Teifert.
    Sondern Spider.
    Ich starre meine beste Freundin an und traue meinen Augen nicht. Was zum Teufel tut sie hier, im Hauptquartier von Slayer Inc.? Findet hier eine Art LAN-Party statt, von der man mir nichts erzählt hat? (Denn LAN-Partys und Schule sind die einzigen Gelegenheiten, bei denen ich das Mädchen mehr als drei Meter entfernt von ihrem Computer zu sehen bekomme.) Sie starrt mich ebenfalls an, als wäre sie gleichermaßen über meine Anwesenheit überrascht. (Ich schätze, ich bin selbst ein bisschen weit entfernt von meinem PC, wenn ich jetzt so darüber nachdenke.) »Rayne«, spricht sie mich nach einer Pause an.
    »Ähm, was ist los? Was machst du hier?«
    »Ich wollte dich gerade das Gleiche fragen.«
    Ihr Blick huscht von links nach rechts und sie senkt die Stimme, bevor sie antwortet. »Du wirst es wahrscheinlich nicht glauben«, sagt sie, »aber als ich gestern in der Schule mit meinem Kram beschäftigt war, da nimmt mich plötzlich der Schauspiellehrer - Mr Teifert heißt er, glaube ich -
    beiseite.Und er sagt das Unheimlichste, was du dir überhaupt vorstellen kannst! Das errätst du nie.«
    Oh Gott. »Dass in jeder Generation ein Mädchen geboren wird, das dazu bestimmt ist, zur Vampirjägerin zu werden?«
    Ihre Augen weiten sich. »Woher weißt du das?«
    »Lange Geschichte. Frag nicht.«
    »Also, wie dem auch sei«, fährt Spider fort. »Das Mädchen, das dazu bestimmt ist, Vampirjägerin zu werden? Das bin ich! Ich bin die Vampirjägerin - genau wie in Buffy! Und ich hab immer gedacht, ich wäre bloß eine bekloppte, computersüchtige Zockerin und würde wahrscheinlich für den Rest meines Lebens bei irgendeiner popeligen Firma in einem IT-Job festsitzen. Und jetzt stellt sich heraus, dass das bloß meine Tarnung ist. In Wirklichkeit bin ich eine verdammte Vampirjägerin. Ist das nicht das Coolste, was du in deinem ganzen Leben gehört hast?«
    Nein, es ist so ziemlich das Uncoolste, um ganz ehrlich zu sein. Gar nicht zu reden davon, dass es zudem das Lächerlichste ist. Spider soll überhaupt nicht die nächste sein, die nach Bertha eine Vampirjägerin wird. Ich bin das.
    »Ich fürchte, das ist ein Versehen«, erkläre ich und habe ein schlechtes Gefühl dabei, es laut auszusprechen. Schließlich wirkt sie so begeistert über die Aussicht auf ihre neue Berufung. Aber je eher sie begreift, dass es nur ein Fehler in den Akten ist, umso besser ist es auf lange Sicht.
    Ihr Lächeln verblasst. »Wie bitte?«
    »Tja, du bist nicht die erwählte Jägerin. Das bin ich.«
    Jetzt runzelt sie die Stirn. »Das glaube ich nicht.
    Mr Teifert hat sich ziemlich klar ausgedrückt...«
    »Er muss dich mit mir verwechselt haben«, sage ich, lege ihr die Hand auf die Schulter und bedenke sie mit meinem mitfühlendsten Blick.
    »So was kommt vor.«
    »Seit wann? Ich bin ja nicht deine Zwillingsschwester. Wir sehen uns überhaupt nicht ähnlich.«
    »In deinen Augen vielleicht nicht, aber du weißt ja, wie Erwachsene sind. Und unter uns gesagt, ich glaube, Teifert ist ein bisschen kurzsichtig.
    Aber das würde er nie zugeben.«
    »Rayne...«
    »Ist schon okay. Ich bin hier und melde mich zum Dienst. Und du bist aus dem Schneider.« Ich schaue auf meine Armbanduhr. »Wenn du jetzt gleich heimgehst, kommst du gerade noch rechtzeitig zu einer kleinen morgendlichen Trainingsrunde mit den Kollegen von der Gilde.
    Ich weiß, du brauchst deine Kampfpunkte ...«
    hör mir zu! Ich gehe nicht einfach heim und spie-Videospiele!«, gibt Spider zurück und ballt die Hände zu
    »Da war kein Versehen. Ich bin die vorbestimmte Jägerin. Teifert hat mir sogar erzählt, dass sie mir irgendein spezielles Nano-Virus injiziert haben.
    Wenn ich nach Hause gehen würde, um Videospiele zu spielen, könnte er es aktivieren.
    Und ich würde getötet werden.« Sie funkelt mich an.
    »Tja. Ich glaube nicht, dass hier ein Fehler passiert ist. Bis auf den, den du machst.«
    Ich starre sie an. Ich kann nur mit Mühe verhindern, dass mir die Kinnlade herunterklappt vor lauter Ungläubigkeit. Könnte das stimmen?
    Könnte es sein, dass dieses unheimliche, alternative Universum, das wir für uns selbst geschaffenhaben, mich wirklich übersprungen hat, was den Jägerinnenauftritt betrifft? Ich nehme an, das könnte sein. Vielleicht haben sie erfahren, dass ich diejenige war, die Sunny und Magnus aus dem Gefängnis geholt hat. Oder dass ich dabei war, als Bertha ermordet

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