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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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vorging.
    Er sah mich lange Zeit an und hatte seine Stirn in Falten gelegt. Erst nach einer ganzen Weile lockerte er seinen Blick wieder und lächelte sanft.
    „Wollen wir weitergehen?", fragte er, ohne auf mein Ausgeplaudertes einzugehen.
    Ich war erleichtert.
    „Ja", erwiderte ich und atmete tief durch.
    Wir blickten uns noch einmal an und beschlossen dann, endlich nach einem passenden Geschenk für Toms Bruder zu suchen.

VII
     

Der Kuss
     
     
    Kurz vor zehn Uhr abends waren wir wieder zu Hause bei Tom.
    Da dieser sich wieder umentschieden hatte und mit mir angeln gehen wollte, beschlossen wir, uns erst einmal umzuziehen.
    Für Toms Bruder und deren Verlobte hatte ich ein Geschenk gefunden: eine teure Flasche Wein und einen Gutschein für DVDs und CDs.
    Flüchtig aßen Tom und ich noch eine Scheibe Brot in der Küche. Toms Mutter bat uns immer wieder, uns doch zu setzen und in Ruhe zu essen. Doch lehnte Tom diese Aufforderung ab. Schließlich eilten wir die Treppen hinauf in unsere Zimmer.
    „Okay, bis gleich. Wir treffen uns in zehn Minuten unten, ja?", sagte Tom erfreut und schloss seine Zimmertür hinter sich.
    Es war niedlich, wie aufgeregt und glücklich er war, wenn es ums Angeln ging. Ich wusste, dass es seine liebste Beschäftigung war, die schon weit über den Begriff Hobby hinausging. Es glich viel mehr einer Leidenschaft, in der er vollkommen aufging.
    Auch ich verschwand in meinem Zimmer und überlegte, was ich anziehen konnte, um später nicht zu frieren. Ich kramte in meinem Gästeschrank und zog schließlich zwei Paar Socken, eine dicke Jeans, ein T-Shirt, darüber einen Pullover und eine Jacke an. Dann zwängte ich meine durch die Socken dick gewordenen Füße in meine Schuhe und warf einen Blick auf die Uhr. Ich hatte etwas mehr als zehn Minuten gebraucht. Gespannt ging ich die Treppen wieder hinunter und erblickte Tom startbereit und auf mich wartend vor der Haustür, dessen Klinke er bereits in der Hand hielt. Er war bewaffnet mit einer langen Angel, einem Eimer und einer dicken Wolldecke.
    „Da bist du ja endlich", rief er mir entgegen. „Du brauchst ja länger als meine Mom."
    Kopfschüttelnd öffnete er die Tür.
    Gerade als ich widersprechen wollte, befahl Tom: „Na, nun komm endlich!"
    Während ich ihm hinterher eilte, murmelte ich: „Bloß keine Hektik ..."
    Tom war auf eine besonderte Art ungewöhnlich. Ich musste mich wohl oder übel an sein Verhalten gewöhnen. Ich freute mich auf das Angeln. Wir gingen eine Weile durch den Garten der Robbins. Etwas Licht brachte uns nur eine Taschenlampe, die Tom in seiner Hand hielt. Nach vielen Metern kamen wir an einem weiteren Gartentor an. Tom drückte mir den Eimer in die Hand, kramte in seiner Jackentasche und zog einen Schlüssel hervor. Er schloss das riesige Tor auf, wies mich an durchzugehen und folgte mir dann. Nachdem wir etwa fünf weitere Minuten durch enges Gestrüpp gestiefelt waren und uns dabei auf einem schmalen Sandweg hielten, eröffnete sich eine riesige Wiese vor uns. Als wir diese überquert hatten, folgte etwas Sand, der sich als schmales Ufer eines großen Sees herausstellte. Die Wasseroberfläche glitzerte und der Halbmond spiegelte sich darin wieder. Der Anblick faszinierte mich so sehr, dass ich nicht merkte, wie ich stehen geblieben war.
    „Komm!", forderte Tom mich erneut auf und leuchtete mit der Taschenlampe auf einen kleinen Steg, der sich inmitten von Schilf befand und in den See ragte. Tom ging voran, stellte Eimer und Rucksack ab und begann an seiner Angel zu friemeln. Ich konnte im Dunkeln nicht viel erkennen und konzentrierte mich lieber wieder auf den Anblick des Sees. Schon nach kurzer Zeit war Tom fertig und drehte sich zu mir um.
    „Hast du das schon mal gemacht?", fragte er leise.
    „Was gemacht?", fragte ich verwirrt.
    Es war kühl geworden und man konnte erkennen, wie sich der eigene Atem nebelartig mit der frischen Luft vermischte.
    „Dan!", erwiderte Tom entgeistert. „Geangelt natürlich. Was denn sonst?"
    „Nein, ich ...", weiter kam ich nicht.
    Tom drückte seinen Zeigefinger auf seine Lippen und machte mir damit deutlich, dass ich leiser sprechen sollte. Mit einer kräftigen Bewegung warf er die Angel schließlich ins Wasser.
    „Komm mal hierher!", flüsterte er dann in seiner tiefen Stimme, die eine Gänsehaut über meinen Körper jagte.
    Ich schluckte und ging zu ihm herüber. Als ich direkt neben ihm stand, lächelte er mich an und stellte sich hinter mich. Seine Brust berührte

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