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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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atmete ich tief durch. Ich hatte keine Lust, ausgefragt zu werden und hoffte, dass die Mädchen Tom und mich nicht zu lange in der Pizzeria gesehen hatten. Vermutlich würden dann wieder etliche von Gerüchten entstehen.
    Um für den Rest des Tages unerkannt zu bleiben, zog ich mir meine Kapuze über den Kopf und begann sinnlos durch die Straße zu schlendern.
    Es kam mir vor, als ob ich ganze Meilen hinter mir gelassen hatte, obwohl ich eigentlich nur ein kleines Stück weitergekommen war, als ich Tom endlich entdeckte. Einerseits war ich erleichtert und froh, ihn wieder zu sehen, doch andererseits durchströmte mich wieder ein unangenehmes Gefühl. Ich hatte Angst vor Toms Reaktion.
    Erst als ich mich ihm näherte, bemerkte ich, dass er gar nicht alleine war. Er stand mit jemand Fremdem an einem der Stehtische vor einem kleinen Kiosk. Der Typ war mit einer Portion Pommes beschäftigt, während Tom sich intensiv mit ihm unterhielt.
    Ich überlegte noch, ob ich zu den beiden gehen sollte, als mich der etwas größere Junge bereits sah und laut an Tom gerichtet fragte: „Ist das dein neuer Freund?"
    Freund?, dachte ich irritiert, bevor mir in Bruchteilen von Sekunden alles klar wurde. Ich begann, verschiedene Szenen in meinem Kopf miteinander zu kombinieren: Das Foto auf Toms Nachtschrank, seine Trauer um den angeblich weggezogenen besten Freund, seine Stimmungsschwankungen in Bezug auf genau diesen, unser morgendliches Zusammentreffen im Badezimmer und sein Verhalten mir gegenüber in der Pizzeria, in der er mir Komplimente gemacht hatte, die ein Kerl eigentlich keinem anderem Typen machen würde. Alles war mit einem Mal so plausibel. Ich fühlte mich regelrecht überfordert damit, dass derjenige, in den ich mich verliebt zu haben schien, vermutlich ebenfalls schwul war.
    Ich bemerkte Toms finsteren Blick, verbunden mit einem hastigen Kopfschütteln.
     Ich seufzte, bevor ich den großen Jungen, der kurzes und  strubbeliges Haar hatte, mit einem leisen „Hi!" begrüßte. Verlegen starrte ich dann auf die vom Regen nass gewordene Tischfläche. Ich spürte, wie die beiden Blicke austauschten und war deshalb erleichtert, als Tom endlich die unangenehme Stille brach.
    „Dan, das ist Phil, ein guter Freund von mir. Und Phil, das ist Dan", stellte er uns einander vor und klang dabei leicht genervt. Ich ignorierte diese Tatsache, während ich eine verbrannte Pommes von der Tischfläche schnippte.
    „Und, was habt ihr beiden heute noch vor?", fragte Phil.
    Mich überfuhr ein kalter Schauer und ich wartete gespannt auf Toms Antwort.
    „Dan sucht noch ein Geschenk für meinen Bruder und eigentlich wollten wir heute Abend noch fischen gehen. Aber das Wetter scheint dafür wohl zu schlecht geworden zu sein", erwiderte Tom.
    „Aber du gehst doch sonst auch bei Wind und ...", weiter sprach Phil nicht, denn Tom warf ihm einen warnenden Blick zu.
    „Entschuldigt mich!", sagte Tom daraufhin und verschwand in einem Geschäft, das sich neben dem Kiosk befand.
    Sobald Tom hinter der Tür verschwunden war, stieß Phil mich sanft in die Seite: „Hey, lass den Kopf nicht so hängen! Du hättest in der Pizzeria nicht so direkt sein sollen", flüsterte er, als ob Tom ihn sonst hören konnte. „Ich kenne Tom schon lange und weiß, dass er seinen letzten Freund erst vor knapp einem halben Jahr verloren hat. Chris ist nämlich weggezogen. Die beiden waren echt das süßeste Pärchen von ganz Sussex und Tom hat wirklich gelitten. Und nun verrate ich dir mal ein kleines Geheimnis", er grinste. „Ich kenne Tom nämlich auch gut genug, um zu wissen, wann er verliebt ist. In den letzten Monaten hat er nur noch von dir gesprochen und dann bringst du ihn plötzlich in eine für ihn sehr unangenehme Situation. Er wusste nicht, wie er damit umgehen sollte. In diesem Punkt ist er wirklich kompliziert. Er hat selbst lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass er auf Männer steht. Auch wenn du nicht schwul bist oder vielleicht nicht viel von Schwulen hältst, tu ihm bitte nicht weh! Sag ihm am besten so früh wie möglich, was Sache ist, damit er sich keine falschen Hoffnungen macht!"
    Verwirrt blickte ich auf und sah Phil mit gerunzelter Stirn an. Als ich etwas erwidern wollte, lachte Phil plötzlich gekünstelt auf: „Stimmt, die Stelle vom Film finde ich auch am besten."
    Ich brauchte einige Sekunden, bis ich begriff, warum er ablenkte und spielte schließlich mit: „Ja, aber die Szene mit Tom war auch nicht schlecht, oder?"
    Genau dieser

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