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Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )

Titel: Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe ) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Toms Blick ließ nicht von meinen Lippen ab, während seine Hand noch immer auf meiner Wange ruhte. Schließlich - vermutlich hatte er bemerkt, was er da tat - klopfte er sanft mit der flachen Hand auf meine Wange, lehnte sich wieder in seinen Stuhl zurück, murmelte ein „Entschuldige!" und begann seine Pizza weiter zu essen.
    Ich selbst war zu keiner Bewegung in der Lage. Ich spürte eine angenehme Druckwelle durch meine Magengegend jagen und wusste nicht, warum Tom sich mit einem Mal so merkwürdig benahm. Doch es gefiel mir, wie er mich berührt und mir Komplimente gemacht hatte.
    Ich räusperte mich, doch zeigte Tom keinerlei Reaktion. Lange überlegte ich, ob ich ein Kontern wagen konnte und riskierte es schließlich: „Du siehst auch niedlich aus, wenn du lächelst."
    Tom hörte mit dem Essen auf. Statt mich anzusehen, starrte er wie gebannt auf seinen fast leeren Teller.
    Ich grinste und aß weiter.
    „Ich wundere mich wirklich, warum du keine Freundin hast", fügte ich noch hinzu. Es brachte mir Spaß, Tom in die Enge zu treiben. „Die müssen dir doch zu Füßen liegen", fuhr ich dann fort.
    Tom aß seinen letzten Happen und trank einen großen Schluck Cola. Zu gern hätte ich gewusst, was in ihm vorging und warum er nicht antwortete.
    „Wie sieht deine Traumfrau denn aus?", stocherte ich weiter.
    Endlich sah er mich an.
    „Ich hab ihn ... sie ... also ihn, den Traumtyp, noch nicht getroffen", stotterte er und trank das mit Cola gefüllte Glas auf Anhieb leer. Er wirkte nervös.
    „Aber du hast doch bestimmt eine Vorstellung, wie sie aussehen könnte, oder nicht?", hakte ich nach.
    Tom antwortete nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern. Auch ich war jetzt mit der Pizza fertig, trank mein Glas ebenfalls leer und wagte schließlich alles: „Tom, findest du Frauen wirklich so kompliziert oder sind es eher Männer, die so verdammt kompliziert sind?"
    Ich hatte es zwar durch die Blume gesagt, doch schien Tom sofort zu begreifen, was ich meinte.
    Stille.
    Erwartungsvoll blickte ich ihn an, meine Stirn hatte sich in Falten gelegt und mein Herzschlag begann sich zu beschleunigen.
    Endlich regte Tom sich. Er griff in seine Hosentasche, legte das gesamte Geld seines Vaters auf den Tisch und stand auf. Mit einer flinken Bewegung schnappte er sich seine Jacke und stürmte mit den Worten „Mir ist der Appetit vergangen" aus dem Lokal.
    Mein Puls beruhigte sich wieder, doch wurde mein Gefühl dafür durch ein schlechtes Gewissen, verbunden mit der Angst, alles kaputt gemacht zu haben, ersetzt. Ich rief die Kellnerin zu mir, bezahlte hastig, steckte das Restgeld ein und eilte hinter Tom her. Eigentlich war mir klar, dass ich keine Chance hatte, ihn noch einzuholen. Hinzu kam, dass ich mich nicht in Effingham auskannte. Als ich draußen ankam, bemerkte ich den leichten Regenschauer. Um mich vor der Kälte zu schützen, verschränkte ich meine Arme vor der Brust und hielt abwechselnd in alle Richtungen Ausschau. Da Tom nicht zu sehen war, beschloss ich, einfach in der Nähe der Pizzeria zu warten.
    Ich suchte nach etwas Geeignetem zum Sitzen und entschied mich dabei für den Treppenabsatz eines geschlossenen Geschäftes gegenüber dem Restaurant.
    Mir wurde immer kälter und ich begann leicht zu zittern. Das schlechte Gewissen plagte mich zunehmend, bis ich von vier kichernden Mädchen aus den Gedanken gerissen wurde. Sie standen etwa drei Meter vor mir und blickten zwischen ihrem Getuschel immer wieder zu mir herüber. Schließlich kamen zwei von ihnen auf mich zu. Das hatte mir gerade noch gefehlt: Fans.
    Natürlich war ich stolz darauf, erkannt zu werden, doch war mir in diesem Moment ganz und gar nicht danach zumute.
    „Bist du nicht Dan Allen?", fragte die Kleinere von den beiden.
    „Ja", sagte ich knapp und versuchte nicht allzu genervt zu klingen.
    „Bekommen wir ein Autogramm?", fragte eines der Mädchen und bevor ich überhaupt antworten konnte, wurden mir bereits ein Stift und zwei Zettel in die Hand gedrückt. Während ich unterschrieb, erklärten die Mädchen mir, dass sie Tom und mich bereits in der Pizzeria gesehen hätten.
    Als ich bemerkte, dass die beiden kurz davor waren, mit dem Stellen von Fragen zu beginnen, sagte ich schnell: „Wisst ihr, war nett euch kennen zu lernen, aber ich muss jetzt leider dringend weiter."
    Mit dieser Ausrede stand ich auf, lächelte die Gruppe noch einmal an und machte mich auf den Weg durch die Einkaufspassage. Kaum war ich hinter einer Ecke verschwunden,

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