Kein Drehbuch für die Liebe (Junge Liebe )
Genau im passenden Moment, als das Zimmer wieder hergerichtet war, kam Dan zurück und lächelte zurückhaltend. Dieses Lächeln, dieser Körper in Boxershorts und T-Shirt und die nassen Haare verursachten ein Schwindelgefühl in mir. Ich redete mir ein, dass mein Verhalten typisch männlich war und ignorierte die Symptome einfach.
„Ich geh' dann auch mal schnell", meinte ich und stolperte Richtung Badezimmer, aus welchem Dan gerade gekommen war.
Ich war schnell fertig, verließ das Bad wieder und schloss die Tür leise hinter mir, während ich Dan beobachtete. Er lag auf dem Bett und blickte starr auf die Vorhänge, als ob er durch sie hindurch nach draußen sehen könnte. Ich schaltete das große Licht im Zimmer aus, so dass nun nur noch die schwache Nachtlampe leuchtete, und legte mich unsicher zu Dan in das große Bett. Er hatte sich mit der ganzen Decke zugedeckt und ich wusste nicht genau, was ich nun tun sollte.
„Soll ich ne zweite Decke bringen lassen?", fragte ich unsicher.
„Was? Nein, oh entschuldige ...", erwiderte Dan ruhig und reichte mir die Hälfte der Decke.
„Bist du auf die T-Shirt-Sache scharf geworden?", fragte er dann leise.
Erst jetzt bemerkte ich, dass ich mir ohne es zu merken wieder ein T-Shirt angezogen hatte.
„Oh", lachte ich leise, „scheint so."
Dan legte sich so auf die Seite, dass wir uns gegenüber lagen und uns ansehen konnten. Ich tat allerdings so, als würde ich noch stark mit dem Zudecken beschäftigt sein. Doch schon im nächsten Moment bekam ich eine gewaltige Gänsehaut und spürte ein starkes Kribbeln in meinem Bauch.
Dan hatte seine Hand gehoben und sie vorsichtig auf meine Wange gelegt, während er mit dem Daumen sanfte Linien zog.
Fesselnd blickte er mich an, während ich versuchte, seinem Blick auszuweichen.
„Mach' mal bitte das Licht aus!", sagte ich und wollte damit keine romantische Stimmung erzeugen, sondern lediglich bezwecken, dass er seine Hand von meiner Wange nahm. Genau dies tat er auch, verrenkte sich ein wenig, schaltete das Licht aus und blickte mich kurz darauf wieder an. Ich wollte ihm gerade den Rücken zudrehen, als er noch näher an mich heranrückte und sich so gegen mich drückte, dass ich meinen Arm wie automatisch um ihn legte. Mir war schummrig und ich hatte das Gefühl, mein Handeln nicht mehr richtig kontrollieren zu können. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich befürchtete, dass Dan es hören oder spüren konnte. Er atmete jedoch gleichmäßig gegen meinen Brustkorb. Ich konnte seinen heißen Atem durch den schwarzen Stoff des T-Shirts spüren.
„Dan?", hauchte ich leise.
„Mh-mh?", erwiderte er.
„Dan, was machst du mit mir?", fragte ich schwer atmend.
„Wie meinst du das?", fragte er ruhig zurück.
„Du ... mir ist so schwindelig ...", ich brachte kein richtiges Wort hervor.
Wir beide hatten unsere Augen nur noch halb geöffnet. Ich bekam kaum noch Luft und wurde nervöser als je zuvor. Irgendetwas wehrte sich in mir, doch etwas anderes weckte ein wunderbares Gefühl in mir. Dan legte seine Hand erneut auf meine Wange und fuhr mit seinem Daumen erst über meine Lippen, dann über meine Wange, bis er seine Hand halb an der Wange, halb in meinem Nacken ruhen ließ.
„Ruhig ...", flüsterte Dan sanft und in so einem Klang, dass ich meine Augen für einen kurzen Moment vor Überwältigung schließen musste. Mein ganzer Körper war wie gelähmt.
Ich schluckte stark, bevor ich meinen geschlossenen Mund wieder leicht öffnete und stockend ein- und ausatmete. Meine Augen behielt ich noch für einen Moment geschlossen und wollte sie gerade öffnen, als ich Dans Lippen schon auf den meinen spürte. Es war passiert: wir küssten uns.
Es war nur eine kurze Berührung und sofort löste Dan sich wieder von mir. Ich hatte das Gefühl der Nähe und Geborgenheit genossen und behielt meine Augen geschlossen. Erst als ich seinen suchenden Blick spürte, öffnete ich meine Augen vorsichtig und war mir unsicher darüber, wie ich reagieren sollte.
Dans Blick war für mich undefinierbar. Noch bevor ich weiter nachdenken konnte, beugte ich mich vor und küsste Dan. Die ganze Zeit über hatte ich mich nach ihm gesehnt und nach dem Gefühl seiner warmen, weichen Lippen. Dan erwiderte den Kuss, der zwar zögerlich und zurückhaltend begann, doch schon nach wenigen Sekunden leidenschaftlich wurde und jeder von uns das Verlangen des anderen wahrnehmen konnte.
Während wir uns zärtlich und ununterbrochen küssten, drückte
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