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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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Gestalt in den Weg. Ich sah ihm hinterher, wie er die Treppe hinunterlief und verschwand.
    Einer der Drucker erkannte mich. »Was ist passiert?«, fragte er. Dann warf er einen Blick auf Sebastian. »O Gott.«
    »Wir brauchen einen Arzt«, sagte ich. »Ich weiß nicht, ob es noch etwas nützt, aber …«
    »Gütiger Gott«, gab er zurück. »Ich hab mal einen gesehen, der seine Finger verloren hat, aber so was ist mir noch nie unter die Augen gekommen.« Er wandte sich um und brüllte, jemand solle sofort den Notruf verständigen.
    Ich konnte es mir nicht leisten, mich mit langen Erklärungen aufzuhalten. Ich lief die Treppe hinunter Richtung Ausgang, als mir Madeline Plimpton entgegenkam. Sie sah an mir vorbei und herrschte den Drucker hinter mir an: »Was ist denn hier los?«
    »Fragen Sie ihn«, erwiderte er.
    Madeline richtete ihren Blick auf mich. »Ich dachte, du hättest Urlaub genommen.«
    Ich wies hinter mich. »Elmont Sebastian ist mit dem Arm in die Presse geraten«, sagte ich. »Und wie es aussieht, wird er verbluten, wenn der Notarzt nicht schleunigst eintrifft. Tja, damit dürfte euer Grundstücksdeal Geschichte sein. Hast du schon eine neue Idee, wie du den Standard über Wasser halten willst?«
    »O Gott«, sagte sie. »Warum …«
    »Die Kameras haben wahrscheinlich alles aufgezeichnet«, sagte ich. »Hoffe ich zumindest.« Ich trat an ihr vorbei, wandte mich aber noch einmal um, da mir noch etwas einfiel. »Übrigens muss ich mich bei dir entschuldigen. Samantha Henry hat meine E-Mails gelesen. Sie hat uns alle verraten und verkauft.«
    »Könntest du mir das genauer erklären?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Später vielleicht. Ethan ist verschwunden. Ich muss dringend weg.«
    »Ethan?« Madeline sah mich verwirrt an. »Um Himmels willen, David, ich verstehe kein Wort. Was …«
    Den Rest verstand ich nicht mehr, da die Tür hinter mir zufiel. Sebastians Limousine war nicht mehr auf dem Parkplatz, aber mir war klar, dass Welland den Wagen so schnell wie möglich verschwinden lassen würde, um nicht den Cops in die Hände zu fallen. Nachdem ich mich hinters Steuer meines eigenen Wagens gesetzt und den Motor angelassen hatte, überlegte ich einen Augenblick, was ich jetzt tun sollte. Ich war immer noch völlig durcheinander; das blutige Ende meines Zusammenstoßes mit Sebastian wollte mir nicht aus dem Kopf gehen.
    Samantha Henrys Anruf auf meinem Handy hatte mich davon abgehalten, weiter nach Ethan zu suchen. Zwar hatte ich die Haustür geöffnet und seinen Namen gerufen, war aber nicht dazu gekommen, in allen Zimmern nach ihm zu sehen.
    Eigentlich hatte ich sowieso nicht erwartet, ihn dort anzutreffen, da Ethan keinen Schlüssel besaß – es sei denn, er hatte den meiner Eltern mitgehen lassen.
    Nun aber konnte ich mich nicht mehr erinnern, ob ich die Haustür wieder abgeschlossen hatte, bevor ich zum Standard gefahren war. Ja, ich hatte es vergessen. Und das hieß, dass Ethan auch ohne Schlüssel ins Haus gelangen konnte.
    Ich beschloss, zuerst bei meinen Eltern anzurufen und mich zu erkundigen, ob sich seit meiner überstürzten Flucht mit Dads Auto etwas getan hatte. Als ich mein Handy aus der Tasche kramte, sah ich, dass eine Nachricht auf der Voicemail eingegangen war.
    Ich hörte sie ab.
    »Mr Harwood, hier spricht Detective Duckworth. Ich bin bereit, ein Auge zuzudrücken, aber ich bestehe darauf, dass Sie aufs Revier kommen. Ich werde jetzt Ihre Anwältin anrufen und sie bitten, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen. Sie haben nichts zu befürchten, Mr Harwood. Ich will lediglich ein paar Ungereimtheiten mit Ihnen erörtern, die …«
    Ich hatte die Nachricht gerade gelöscht, als das Handy klingelte.
    »Ja?«
    »Sagen Sie mir bitte, dass Sie nicht vor der Polizei geflohen sind.« Es war Natalie Bondurant.
    »Ich habe jetzt absolut keine Zeit«, gab ich zurück. »Es sei denn, Sie wissen, wo mein Sohn steckt.«
    »Hören Sie mir zu«, sagte sie. »Sie verschlimmern Ihre Lage doch nur, wenn Sie …«
    Ich legte auf und wählte die Nummer meiner Eltern. Mom war sofort dran.
    »Ist Ethan wieder aufgetaucht?«, fragte ich.
    »Nein«, flüsterte Mom. Sie klang, als hätte sie geweint und würde mit aller Macht versuchen, nicht wieder in Tränen auszubrechen. »Wo bist du, David? Der Detective war kurz weg, aber jetzt ist er wieder da. Ich glaube, er war drüben bei dir, hat dich aber nicht gefunden. David, der Mann will dich verhaften.«
    »Ich suche erst mal weiter, Mom«, sagte ich.

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