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Kein Fall für Mr. Holmes

Kein Fall für Mr. Holmes

Titel: Kein Fall für Mr. Holmes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sydney Hosier
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fiel mir plötzlich ein, wo ich es gehört hatte und wer es gesungen hatte. Aber um ehrlich zu sein, ich muß zugeben, daß ich nur mir selbst die Schuld geben kann, mich nicht an all das schon früher erinnert zu haben.«
    »Du kanntest sie also?«
    »Nein, aber ich habe sie gesehen, verstehst du, vor nicht länger als einem Monat im Empress mit Mrs. Waddell, einer alten Freundin aus der Straße. Aber von dort, wo wir saßen, konnte man die Gesichtszüge nicht allzu gut erkennen. Außerdem«, fügte ich hinzu, als ich an die Zeit zurückdachte, in der Vi und ich uns auf diese Art ab und zu die Nacht um die Ohren schlugen, »du erinnerst dich sicher, wie es in diesen Varietes ist.«
    »Immer noch so schwach beleuchtet und so verraucht, wie?« fragte sie und beugte sich nach vorne, um nach einem neben dem Kamin liegenden Schürhaken zu greifen.
    »Wenn nicht schlimmer«, erwiderte ich. »Ich will mich ja nicht herausreden, aber die Leiche des armen toten Mädchens zu betrachten ist schon was anderes, als sie in vollem Kostüm auf der Bühne herumtanzen zu sehen.«
    »Aber natürlich, das sehe ich auch so!« versicherte mir Vi zustimmend, während sie sich daran machte, die Asche zu durchstochern. »Und der Inspektor weiß über diese Nora auch Bescheid?«
    »Oh, ja«, antwortete ich. »Ich habe den Inspektor informiert, nachdem Will mich zu der Polizeistation zurückgefahren hatte. Deshalb bin ich auch etwas später zurückgekehrt, als ich wollte.«
    Ich berichtete Vi dann von meinem Treffen mit Thackeray und von der weniger geneigten Reaktion dieses Herrn auf die Freilassung des jungen Tadlock. Aber dennoch, fügte ich mit berechtigtem Stolz hinzu, aufgrund der Informationen und der Beweisstücke, die ich ihm verschafft hatte, konnte ich nun behaupten, in Inspektor Jonas Thackeray einen Verbündeten gewonnen zu haben. Als ich erwähnte, daß das ermordete Opfer zum Zeitpunkt des Todes ein Kind unter dem Herzen trug, löste ich folgende Reaktion aus: »Schwanger?«
    Ich schüttelte mißbilligend den Kopf. »Also wirklich, Violet!«
    »Was? Was hab’ ich gesagt?«
    »Nichts, meine Liebe.« Ich lächelte. »Ein Witz für Eingeweihte.«
    Da sie zu sehr in ihre eigenen Gedanken vertieft war, nachdem sie all dies gehört hatte, ging sie nicht weiter darauf ein.
    »Nun, damit ist Lady Wichtig aus dem Schneider. Das kann man ihr jedenfalls nicht zuschreiben. Das heißt aber natürlich noch nicht, daß sie das Mädchen nicht umgebracht haben könnte, falls sie herausgefunden hat, daß Sir Charles… du weißt schon.«
    »Du glaubst, der Baronet war in irgendeine schmutzige Affäre mit der Adams verwickelt?«
    »Könnte sein. Warum nicht, hm? Allerdings, bei dem Haufen kann man nie wissen. Mit Ausnahme von Dr. Morley natürlich.«
    »Dr. Morley?«
    »Mhm. Er ist der einzige von allen, der kein Motiv zu haben scheint.«
    »Jedenfalls keines, von dem du gehört hast«, entgegnete ich.
    »Nein, doch nicht unser Dr. Morley«, behauptete sie recht unnachgiebig. »So ein überaus netter Mann. Und noch dazu ein so gutaussehender. Nein, das ist nicht der Typ dazu, weißt du.«
    »Aber, Violet«, antwortete ich mit einem Lachen, »ich habe das Gefühl, du bist in unseren Doktor verliebt!«
    »Verliebt?« rief sie aus und richtete sich in ihrem Sessel auf, wobei sie mit den Händen nervös ihren Kragen zurechtzupfte. »Aber so etwas hab’ ich ja noch nie gehört! Du mußt verrückt geworden sein!«
    »Ich ziehe dich nur auf«, tröstete ich sie lächelnd und tätschelte ihre Hand, woraufhin ich dann taktvoll das Thema wechselte. »Erinnerst du dich daran, mir gesagt zu haben, welch gutes Ohr für Musik du hättest?«
    »Was soll das denn nun?«
    »Hier ist eine Melodie, die du dir mal anhören sollst.«
    »Du wirst doch jetzt nicht singen, oder?«
    »Sag mir, ob du Sie wiedererkennst«, sagte ich und ignorierte ihre spitze Bemerkung.
    Ich hatte kaum angefangen zu summen, als Vi mich mit der Bemerkung unterbrach: »Natürlich erkenne ich die. Du hast neulich abend gehört, wie ich sie summte. Es ist die gleiche Melodie, die Sir Charles vor sich hin klimperte«, antwortete sie recht zufrieden mit sich selbst.
    »Genau«, erwiderte ich. »Und obwohl mir das bis heute nachmittag nicht klar war, ist diese Melodie, meine Liebe, keine andere als die von ›Lebe wohl, mein Seemann‹.«
    Ihr zufriedener Gesichtsausdruck verschwand rasch.
    »Was? Die gleiche Melodie wie die von deiner Nora Adams? Aber woher könnte Sir Charles…?«
    Die Frage

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