Kein Fleisch macht gluecklich
die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Wirkung zeigt. Alle Werte werden durch Bluttests ermittelt, sofern nicht anders angegeben.
Nährstoff
Für wen empfohlen?
Wie oft soll getestet werden?
Wie heißen die Tests?/Was wird untersucht?
Vitamin B 12
besonders für Veganer und ältere Menschen
1 x pro Jahr
Holo-Transcobalamin (Holo-TC; ca. 15 Euro); am besten in Kombination mit Serum-Vitamin B 12 (ca. 15 Euro) und Homocystein (ca. 35 Euro)
Vitamin D
für jeden, unabhängig vom Ernährungsstil; besonders für Veganer und dunkelhäutige Menschen
im Herbst, Winter und Frühjahr
25-OH-Vitamin-D 3 (Calcidiol; ca. 30 Euro)
Eisen
für Frauen im gebärfähigen Alter, für Schwangere, Stillende; für Kinder, Jugendliche; besonders für Veganerinnen
1 x pro Jahr; während der Schwangerschaft und Stillzeit eventuell öfter
Hämoglobin (ca. 5 Euro), Ferritin (ca. 15 Euro)
Jod
für jeden, unabhängig vom Ernährungsstil
1 x pro Jahr
Jodausscheidung im Urin (ca. 50 Euro)
Vitamin B 2
für Veganer sinnvoll
1 x pro Jahr
Aktivität der EGR (Erythrozyten-Glutathion-Reduktase; ca. 7 Euro)
Zink
für Vegetarier und Veganer
1 x pro Jahr
Zink im Serum (ca. 5 Euro)
DHA (Docosahexaensäure)
eventuell für schwangere Vegetarierinnen und Veganerinnen
einmalig; bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sollte öfter der Erfolg kontrolliert werden
DHA im Plasma (ca. 25 Euro)
Vitamin B 6
nur bei Interesse, aber für Veganer durchaus empfehlenswert
1 x pro Jahr
Vitamin B 6
(ca. 35 Euro)
Folsäure
für Frauen mit Kinderwunsch sinnvoll; für Veggies nur bei Interesse, es zeigt klar an, ob sie genug Gemüse essen
1 x pro Jahr
Folsäure im Serum
(ca. 15 Euro)
Selen
nur bei Interesse
1 x pro Jahr
Selen im Serum
(ca. 25 Euro)
Quelle: Dr. oec. troph. Markus H. Keller, Institut für alternative und nachhaltige Ernährung
Vitamin D wie Dorade
Das andere kritische »Veganer-Vitamin« ist das D, allerdings müssen hier nicht nur die Veganer aufpassen, sondern alle, auch die Viel-Fleisch-Esser. Nach Auswertung der Nationalen Verzehrsstudie II erreichen acht von zehn Männern und neun von zehn Frauen die empfohlene tägliche Vitamin-D-Zufuhr nicht. Die DGE hat bislang vor allem für Schwangerschaft und Stillzeit sowie für Kinder im ersten Lebensjahr eine Nahrungsergänzung empfohlen. Da allerdings vor allem im Winter die meisten über das Sonnenlicht oder die Nahrung nicht genug davon aufnehmen, hat die DGE kürzlich die von ihr empfohlene Aufnahmemenge vervierfacht. Ein längst überfälliger Schritt, wie viele finden.
In erster Linie ist Vitamin D für die Knochengesundheit wichtig, weil es die Kalziumaufnahme aus der Nahrung stark beeinflusst und Knochen bildende Zellen anregt. Zudem ist es wichtig für das Immunsystem und die Bauchspeicheldrüse, und es kann möglicherweise bis zu einem gewissen Teil auch vor manchen Krebsarten, Bluthochdruck, multipler Sklerose, Diabetes Typ I und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen schützen. Leider ist auch Vitamin D in bedeutenderen Mengen mal wieder nur in Seefisch vorhanden, der ja wiederum nicht in den für eine ausreichende Vitamin-D-Versorgung nötigen Mengen gegessen wird. Pilze, die Sonnenlicht abbekommen haben, enthalten ebenfalls Vitamin D, man kann sie dafür sogar künstlich mit UV-Licht bestrahlen. Aber niemand isst davon solche Mengen, dass sie den Vitamin-D-Bedarf ausreichend decken könnten. Das Solarium-Paar von den veganen Schnupperwochen bekommt vermutlich auch im Winter genug Vitamin D, denn der Mensch kann es, ähnlich wie Pilze, durch Sonnenlicht in der Haut bilden. Von Oktober bis März reicht die natürliche Sonneneinstrahlung in unseren Breiten selbst bei sonnigem Wetter nicht, weil die UV-B-Strahlen des flacher einfallenden Sonnenlichts zu stark von der Atmosphäre gefiltert werden. Im Frühjahr und Sommer genügt es, den nackten Oberkörper einige Minuten in die Sonne zu halten, um auf die empfohlene Tagesdosis zu kommen. Die Tatsache, dass dunkelhäutige Menschen auch im Sommer in unseren Breitengraden weniger Vitamin D bilden, ist möglicherweise der Grund, warum bei der Besiedlung der nördlichen Breiten Menschen mit hellerer Haut Vorteile hatten. Selbst wenn man im Sommer reichlich Sonne getankt hat, reichen die Vitamin-D-Speicher nicht unbedingt über den ganzen Winter. Daher sollten alle Menschen hierzulande Vitamin D als Nahrungsergänzung zu sich nehmen, rät Ernährungswissenschaftler Keller.
Veganer sind bei diesem Vitamin noch schlechter dran als die
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