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Kein Kind ist auch (k)eine Lösung

Kein Kind ist auch (k)eine Lösung

Titel: Kein Kind ist auch (k)eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: T Wolf
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Entengang. Dann griff ich nach meinen Brüsten und drückte sie zusammen, bis es aussah, als hätte ich nicht nur Milchdrüsen, die ihre Arbeit aufnehmen wollten, sondern auch in Silikon investiert. Gar nicht übel, so ein Dekolleté. Ich ließ los, und schwupps, weg war der Traum aller Männer. Flachbusig wanderte ich zurück zum Sofa und legte mich hin. Auf den Rücken.
    Ich steckte mir die Kopfhörer meines iPods in die Ohren und hörte »Die drei Fragezeichen«. Und siehe da: Es klappte doch noch mit dem Einschlafen.
    Im Halbschlaf spürte ich, wie sich die Sitzfläche des Sofas bewegte, und ich stellte mir mit geschlossenen Augen vor, wie Waltraud mir gleich übers Gesicht lecken oder irgendetwas anderes anstellen würde, nur um mich darauf hinzuweisen, dass ihr gleich die Blase platzte.
    »Ich geh gleich mit dir raus, Dickerchen, kleinen Moment noch.«
    Ich räkelte mich, gähnte, öffnete leicht die Augen. Waltraud war gar nicht da. Ich schoss in Sekundenschnelle in die Senkrechte.
    Micha saß neben mir.
    »Huch, da bist du ja schon«, rutschte es mir raus.
    Schon? Endlich.
    Er sah auf das Kissen, das unter meinem T-Shirt hervorquoll. Oh Gott. Ich zog es heraus, legte es hinter meinen Rücken und räusperte mich. Fehlte nur noch, dass ich sagte: Ach, da ist es ja, hab ich schon die ganze Zeit gesucht …
    »Hast du Hunger? Ich wollte uns etwas kochen.«
    »Ja«, sagte ich noch völlig benommen, ohne zu wissen, ob ich Hunger hatte. Ich wusste nur eines: Ich war heilfroh, dass er wieder da war!
    Ich wollte noch kurz mit Waltraud um den Block, wäh rend Micha uns in der Küche etwas brutzelte, aber das war leichter gesagt als getan. Davon abgesehen, dass Waltraud sich wahrlich schon mal lebhafter über das Angebot rauszugehen gefreut hatte, war sie scheinbar auf der Suche. Nur wonach? Oder war das ein Ablenkungsmanöver? Die Launen einer Schwangeren? Okay, es regnete in Strömen, und auch meine Motivation hielt sich in Grenzen.
    »Sie sucht die Socken«, rief ein Hellseher aus der Küche.
    Aha. Ich stand also an der geöffneten Wohnungstür, während mein Hund Socken suchte. Konnte man auch keinem erzählen.
    Schließlich hatte ich die Faxen dicke und wollte gerade wieder die Tür schließen, nachdem ich Waltraud unzählige Male gerufen hatte. Da kam sie mit meinen Socken im Maul an und legte sie mir vor die Füße. Ich sah sie erstaunt an.
    »Das sind ihre Kinder. Die musst du einpacken, sonst geht sie sicher nicht raus«, erklärte mir der hellsehende Hundeversteher aus der Küche.
    »Aha. Ich muss also mit alten Socken an die Elbe gehen. Mal was anderes«, murmelte ich und stopfte mir die Socken rechts und links in die Jackentasche.
    »Das sind keine Socken. Das sind ihre K-I-N-D-E-R«, rief er noch einmal aus der Küche, als hätte ich es beim ersten Mal nicht verstanden.
    Den Transport in ihrem Buggy wollte ich ihr eigentlich verweigern. Die Aktion mit den Socken reichte mir. Wer von uns war hier eigentlich neurotisch? Es klappte genau dreieinhalb Minuten, dann gab ich ihrem herzerweichenden Dackelblick nach. Ich wäre die inkonsequenteste Mutter Norddeutschlands, falls es jemals dazu käme.
    »Die denken doch alle, ich bin plemplem, Waltraud. Ich hab kein Kind, schiebe aber dafür meinen Hund samt Socken durch die Gegend. Außerdem: Bei so wenig Bewegung besteht bei dir akute Thrombosegefahr.«
    Waltraud legte ihre Schnauze auf die Sitzfläche und tat, als redete ich mit mir selbst.
    »Na gut, meine Liebe, aber zum Pinkeln kommst du bitte selbst aus der Karre. Oder meinst du, ich halte dich noch gegen den Baum?«
    Eine Dreiviertelstunde später saßen wir zusammen in der Küche. Micha, ich und unser Problem.
    »Und?«, fragte er.
    »Hat super geschmeckt. Echt. Gut, dass du wieder da bist. Nicht nur wegen des Kochens.«
    Ich lächelte ihn an, während ich mir den Mund mit der Serviette abwischte und hoffte, kein Grünzeug zwischen den Zähnen zu haben, wozu ich leider neigte – dem Pferdegebiss sei Dank.
    »Du musst mir unbedingt mal zeigen, wie du das mit dem Bärlauchpesto machst. Wo hast du denn noch die Pinienkerne gefunden? Ich dachte, wir hätten gar keine mehr.«
    »Das meinte ich nicht.«
    »Der Wein?«
    »Charly!«
    »Schon gut.«
    Ich legte mein Besteck hin.
    »Kannst du dir vorstellen, mir noch etwas Zeit zu geben?«
    Er sah mich an. Ich hielt die Luft an und zählte … drei, vier, fünf, sechs. Jetzt musste er etwas sagen, sonst wäre es doof.
    »Ja, das kann ich.«
    Puh. Gefühlte

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