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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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erreicht und waren bereit zuzuschlagen. Sie riefen Aiken in ihr Versteck und übergaben ihm mit einigem Widerstreben den unbrauchbaren Speer. Aiken versprach, er wolle versuchen, die Photonenwaffe wieder aufzuladen, doch in Wirklichkeit hatte er nicht die Absicht, sie den Saboteuren zurückzugeben. Sie sollte später in seinen eigenen Plänen eine Schlüsselrolle spielen. Als Aiken zur festgesetzten Stunde nicht mit dem Speer wiederkam, begannen die Geringen ihr Vorhaben ohne ihn. Sie verließen sich darauf, daß Felices wachsende metapsychische Kräfte stark genug waren, die Ringefabrik zu zerstören.
    Verkleidet drangen die Geringen in den Komplex der Koerzierer-Gilde ein. Felice schmolz die Fabriktore mittels mentaler Energie - nur um zu entdecken, daß mehr als sechzig Ritter der Heerschar, angeführt von Imidol, dem Zweiten Lord Koerzierer, und Culluket dem Inquisitor, schon auf sie warteten. Es gelang den Menschen, fünfzehn Tanu zu töten, entweder mit Eisenwaffen oder mit Felices Energiebolzen. Aber das Mädchen selbst wurde schließlich gelähmt, und alle anderen Saboteure, außer Schwester Amerie, Häuptling Burke und -Basil, verloren das Leben. Die Ringefabrik blieb unbeschädigt.
    Gomnol traf ein, als der Kampf vorbei war, und teilte der Heerschar kühl mit, er habe alles unter Kontrolle. Aber sie weigerten sich, seinen Unschuldsbeteuerungen zu glauben. Während ihrer vergeblichen Angriffe auf Elizabeth hatten sie ihre Zusammenarbeit im metapsychischen Konzert verbessert. Jetzt schlossen sie sich zusammen und töteten Gomnol mit mentaler Energie, wohl wissend, daß man der schrecklichen Felice die Schuld geben werde. Sie nahmen dem Mädchen den goldenen Ring ab und überließen es Culluket zur Befragung. Die anderen drei Saboteure wurden schwer verwundet in das gleiche Gefängnis geworfen wie Stein und Sukey, um dort ihr Ende zu erwarten.
    Weit im Norden von Muriah, in der Nähe des Zeitportals bei der Torburg, bereiteten sich Madame Guderian und Claude auf ihr Unternehmen vor. In Platten aus Bernstein, einem Material, von dem bekannt war, daß es die Reise in umgekehrter Richtung erfolgreich zurücklegen konnte, hatten sie Botschaften eingeschlossen, die die Portal-Leute des 22. Jahrhunderts aufforderten, die Zeitreisen wegen der Versklavung der Menschen durch die Tanu einzustellen. Als die Sonne aufging, eilten die beiden alten Leute, von Madames metapsychischen Kräften unsichtbar gemacht, auf den Ort des Zeitportals zu.
    Hoch oben am Himmel suchte Aiken nach ihnen. Er wollte nicht, daß das Zeitportal geschlossen wurde, denn das würde ihn potentieller Untertanen berauben, sobald er König geworden war. Bevor Aiken seine Beute erspähte, packte ihn ein kleiner Wirbelsturm und schleuderte ihn fort. Nodonn hatte ihn erwartet - und er hatte eigene Pläne mit dem alten Paar.
    Claude und Madame näherten sich dem Portal, und das Bild Nodonns füllte ihre Gehirne. Er war nicht erschienen, um sie aufzuhalten, sondern um zu erklären, warum er ihnen das Gelingen ihres Plans gestattete. Der öffentlichen Meinung wegen hatte Nodonn nicht gewagt, das Zeitportal selbst zu schließen, aber er wußte, daß es das Überleben seiner Rasse bedrohte. Jetzt sagte er Claude und Madame, sie müßten ihre Arbeit sichtbar tun, damit es keinen Zweifel daran gäbe, wer für die Schließung des Portals die Verantwortung trage. Dann ließ er sie gehen.
    Hand in Hand traten die beiden alten Leute in die sich umkehrende Zeitverwerfung und wurden ins 22. Jahrhundert zurückgeschleudert. Ihre Körper zerfielen zu Staub, doch die Bernsteinplatten mit der Botschaft blieben erhalten. Das Zeitportal wurde im Nu geschlossen.
    Die Zeit des Großen Wettstreits war beinahe da. Der geringe Adel der Tanu zeigte eine merkwürdige Sympathie für Aiken Drum, und seine königlichen Ambitionen waren zu einer sehr ernsten Angelegenheit geworden. Auch hatte er inzwischen den Photonenspeer repariert. Diese heilige Waffe war offiziell das letzte Mal bei einem Duell zwischen zwei großen Helden am Schiffsgrab benutzt worden, nachdem Tanu und Firvulag vor tausend Jahren auf der Erde eintrafen. Der Tanu-Heros Lugonn der Leuchtende hatte den Speer geschwungen, der Firvulag-Heros Sharn der Schreckliche eine ähnliche laserartige Waffe, das Schwert genannt. In späteren Jahren war das Schwert als Trophäe beim Großen Wettstreit vergeben worden, und zur Zeit befand es sich in der Obhut von Nodonn Schlachtenmeister. Daß Aiken sich im Besitz des Speers

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