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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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Anweisung: HIER EINSCHNEIDEN!«
    Der Handwerksmeister sagte ernst: »Der Junge hat nicht ganz unrecht, was deine letzte Motivierung betrifft, Celo.«
    »Feind! Kämpfe ehrlich gegen mich!« bat Celadeyr, das Gesicht verzerrt vor Qual.
    Aiken stellte sich wieder auf den Fußboden. »Ich kämpfe mit den Waffen, die ich habe. Das ist die einzige vernünftige Art.« Und er winkte mit der Hand.
    Über dem Abgrund schwebte jetzt ein berittenes und bewaffnetes Heer von etwa vierhundert Rittern in der Luft, an der Spitze die hell leuchtenden Gestalten Cullukets, Alberonns und Bleyns. Die Tanu-Mischlingskrieger hinter ihnen vertraten alle fünf Mentalen Gilden, und die Stärke ihrer Auren bezeugte ihre geistige Kraft.
    Respektvoll hob die Regenbogen-Armee die Waffen. Ein widerhallender Salut rollte über die Zinnen: »Slonshal, Celadeyr! Slonshal, Lord von Afaliah!«
    »Wir sind nicht hier, um zu kämpfen«, betonte Aiken, und die Schmeichelei schlich sich in Celadeyrs Gehirn, ob er wollte oder nicht. »Wir sind hier, um zu zeigen, daß es Hoffnung für uns alle gibt, wenn wir uns gegen den Feind verbünden. Die meisten Kämpfer mußte ich zu Hause in Goriah lassen. Diese wenigen habe ich mitgebracht, damit ihr sie euch ansehen könnt - und dann ist da noch meine neue Elitetruppe aus menschlichen Goldenen auf dem Feld vor dem Nordtor eurer Stadt. Werft mit eurer Fernsicht ruhig einmal einen Blick auf sie.«
    Celadeyr erweiterte seine mentale Sicht. Es schienen mindestens tausend Soldaten da draußen zu sein ... und das Tor Afaliahs öffnete sich vor ihnen. Die Reihen berittener Männer und Frauen wurden von Offizieren mit metapsychischen Augen angeführt. Einige der unteren Dienstgrade glühten, andere nicht - aber alle trugen sie einen goldenen Reif und höchst merkwürdige Waffen.
    »Tut euch keinen Zwang an«, drängte Aiken. »Betrachtet ihre Waffen ganz genau. Unser verstorbener großer Schlachtenmeister mag viel darüber geredet haben, auf die Technologie der Geringen müsse man verzichten, doch er war nicht so dumm, seinen eigenen Prinzipien zu folgen. Wie du, kreativer Bruder! Die Keller meiner Glasburg in Goriah sind gestopft voll mit der Schmuggelware aus siebzig Jahren - einschließlich der Dinge, die ihr seht. Blaster. Lähmwaffen. Solarzellen-Laser. Doppelläufige Elefantenbüchsen Marke Rigby 0,470. Luftgewehre mit Stahlkugel-Munition. Schallrohre. Einfach alle Arten von tragbaren verbotenen Waffen, die ihr euch vorstellen könnt. Sie wurden von listigen Zeitreisenden, die einen kleinen Vorteil über ihre Exil-Gefährten im Pliozän haben wollten, in Madame Guderians Etablissement an den ahnungslosen Funktionären vorbeigeschmuggelt ... Und es mag weitere Verstecke geben außer dem einen, das ich gefunden habe. Hast du eins, Celo? Nein? Dann legen wir diese Frage vielleicht besser deinem Sohn Uriet und deiner Tochter Fethneya vor.«
    Celadeyrs Blick kehrte aus weiter Ferne zurück. Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. »Nein, ich wußte nichts von den Verstecken. Aber das erklärt einiges, was mir rätselhaft vorgekommen ist - Gerüchte, der Feind habe nach der Zerstörung Burasks furchterregende neue Waffen entwickelt. Der verstorbene Lord Osgeyr war berüchtigt wegen seiner Habsucht, und es hätte ihm ähnlich gesehen, die verbotenen Waffen einzulagern, statt sie zu vernichten.«
    Aiken sagte: »Danke für den Tip. Ich werde das nachprüfen.«
    Die Armee aus Himmelsreitern setzte sich in Marsch. Die Chalikos trabten in der Luft über die Burgmauern und senkten sich dann in langsamen Spiralen auf den großen Hof nieder. Die Ritter von Afaliah stellten sich zu einer unfreiwilligen Ehrengarde auf.
    »Ich hatte noch einen anderen Grund für mein Kommen«, sagte Aiken.
    Celadeyr entdeckte, daß er endlich frei war. Er machte keine Bewegung, den goldgekleideten Jüngling zu bedrohen. »Ich glaube, ich weiß es.«
    Aiken wackelte mit dem Zeigefinger. »Ziehe keine übereilten Schlüsse! Wir müssen gemeinsame Sache machen, habe ich gesagt. Vereint gegen den Feind! Nein - ich bin gekommen, weil die Einladung zur Hochzeit, die wir dir schickten, verlorengegangen zu sein scheint.«
    Celadeyr entfuhr eine ungläubige Obszönität.
    Der Kasper war nichts als Aufrichtigkeit. »Wir hatten kein Wort von dir gehört. Mercy war verzweifelt. Ich ebenfalls. Wie konnte ich meine Hochzeit ohne meine alten Freunde aus Afaliah feiern? Ohne meine Kameraden vom Delbaeth-Feldzug? Also bin ich hier, um die Einladung zu

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