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Kein König von Geburt

Kein König von Geburt

Titel: Kein König von Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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verletzt. Einer deiner Glashandschuhe war weg. Deine Hand war ganz aufgerissen von den scharfen Salzkrusten, die sich auf den Felsen unter unsern Klippen bilden. Und da war eine Hyäne. Ich trieb sie weg, aber ihr Speichel war Gift, und deine Wunde stank und wollte nicht heilen. Opa sagte mir, was ich zu tun hätte. Er glaubte nicht, daß ich es wagen würde.« Das grobe Gesicht, voll von Hingabe, kam nahe, badete ihn in faulem Atem. Sie lächelte und zog sich zurück, und dann hielt sie etwas hoch.
    Eine hölzerne Hand.
    »Ich habe sie von Opa für dich machen lassen.« Irgendwo kicherte der abscheuliche alte Mann. »Ich werde sie dir jetzt anlegen, damit du wieder ganz bist.« Glücklich hielt sie sie ihm vor die Augen. Der Stumpf paßte in eine Art Ledermanschette, und daran waren Gurte. Die Finger besaßen sämtliche Gelenke. »Wenn es dir wieder gutgeht, wirst du imstande sein, sie zu bewegen, sagt Opa.« Ängstlich legte sie den Kopf schief und schoß pfeilgeschwind einen Blick zu dem alten Mann hinüber. »Ich hoffe, er sagt die Wahrheit. Das tut er nicht immer. Aber du darfst gar nicht darüber nachdenken. Denke nur daran, wieder gesund zu werden.«
    Er schloß die Augen vor dieser Aussicht. Das Gelächter des alten Mannes ging in ein krampfartiges Husten über.
    Geruch nach warmem öl. »Keine Angst. Ich weiß, was ich tun muß. Wie ich die Lebensenergie zurückhole.« Unwiderstehlich fing das Zweitonsummen seinen Herzschlag ein und begann ihn zu beschleunigen.
    Die Pelzdecke wurde entfernt. Das öl wurde in sein gelähmtes Fleisch geknetet. Sie drehte seinen Körper um. Sie bog und kräftigte die schlaffen Muskeln. Dann lag er wieder auf dem Rücken, und sie kniete über seinen Hüften.
    »Erwache zum Leben, mein Gott der Freude. Erwache zum Leben für mich!«
    Nein, beschwor er die ihn verratenden Energien. Nein - nicht mit ihr. Aber ein sonnengleiches Strahlen antwortete auf ihr Schmeicheln, erhellte die Höhle mit einem rosig-goldenen Glanz, den er nicht zurückhalten konnte. Sie keuchte: »O ja. O ja, ja, ja .........«
    Der Glanz wurde von ihr verschluckt. Wieder summte sie in einem immer schneller werdenden Tempo und schaukelte, und er wurde von der Flut des Lebens davongeschwemmt.

6
    Peopeo Moxmox Burke.
    Ich höre Elizabeth.
    Ich habe dein Dilemma gesehen Peo.
    Wahnsinn! Habe an die 1000 biwakierend Westufer Lac-Bresse gefunden (Ortsbestimmung). Krankverhungerndverletzt. Untereinander kämpfend. An diesen Ort getrieben von Heulern (?) Firvulag (?).
    Beide glaube ich. Während der letzten Monate hat es eigentümliche Wanderungen von Heulern gegeben. Und die Firvulag haben Burask geplündert und die bloßhalsige Bevölkerung in die Herkynische Wildnis gejagt. Ein Teil der Gruppe die du gefunden hast besteht aus Burask-Flüchtlingen. Die anderen sind Geringe deren kleine Siedlungen von wandernden Heulern überfallen wurden.
    Sieh dir armeTeufel nur an! DieserOrt Scheißloch bis unsereTruppe gewaltsamOrdnung tötete Wahnsinnige. Was tun zum TEUFEL? Die Siedlung bei den Verborgenen Quellen und die Eisendörfer können elendenHaufen nie absorbieren. Wir gehen sie sterben. Außerdem will Amerie nicht gehen.
    Sie riecht eine Mission!
    Nun? Rate mir! Sie sind schließlich Menschen.
    Verschiebe Rückkehr zu den Verborgenen Quellen. Deine dortige Arbeit hat Zeit. Und Basils Reise zu Sugoll und Katlinel muß doch neu organisiert werden. Die Heuler haben den Feldberg verlassen.
    GanzeWelt steht aufdemKopf!
    Peo deine berittene und bewaffnete Truppe von dreißig Leuten kann mit diesem armseligen Mob fertigwerden und gleichzeitig einen Teil unseres eigenen Plans weiterverfolgen. Führt sie nach Norden. An der Spitze des Lac de Bresse beginnt ein kleiner Fluß mit einem Wildpfad, der euch zu einer niedrigen Wasserscheide führen wird. Jenseits davon und sechzehn Kilometer weiter nach Westen findet ihr die Quelle eines anderen Flusses. Die Firvulag nennen ihn den Pliktol. Folgt ihm! Er ist fast von Anfang an mit Flößen befahrbar. Etwa hundertundsechzig Kilometer flußabwärts mündet er in einen großen Fluß, Nonol genannt. (Das ist der, an dem Burask liegt.) Folgt dem Nonol weitere fünfzig Kilometer, bis ihr ein ausgedehntes Grasland erreicht, das die Kleinen Leute das Goldfeld nennen. (Zu dieser Jahreszeit ist es ein Meer von Butterblumen und Johanniskraut. Später blühen dort große gelbe Margeriten.) Am rechten Ufer des Flusses liegt, mit dem Goldfeld durch eine Hängebrücke verbunden, die Firvulag-Stadt

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