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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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ein Dach für Reading Building deckte, wenn die firmeneigenen Dachdecker überlastet waren. Claire machte für ein paar von Cals Subunternehmern die Buchhaltung, und er wusste es zu würdigen, wie gut sie mit seinem Steuerberater in Boston dabei zusammenarbeitete.
    Justin und Claire kannten praktisch alle Anwesenden in der großen Festhalle, und es dauerte nicht lange, bis sie mit einem Drink in der Hand getrennte Wege gingen. Irgendwann hörte er Claire irgendwo hinter ihm laut lachen und schaute sich nach ihr um. Dabei fiel ihm auf, dass unter den Gästen klarer Männerüberschuss herrschte.
    Kein Wunder also, dass Claire von Kerlen umringt war. Okay, vielleicht nicht umringt, aber mehrere Männer umkreisten sie wie Raketen den Mond auf der Suche nach einem Landeplatz. Und ihre zu den Schuhen passende rote Seidenbluse machte sie noch anziehender.
    „Hey, Justin!“ Eine Frau war neben ihm an der Theke aufgetaucht. Es dauerte einen Moment, bevor ihm einfiel, wer sie war. Sie arbeitete im Baumarkt am Schalter für die gewerblichen Handwerker. Wenn er sich nicht schrecklich irrte, hieß sie Jen. Normalerweise trug sie ein Namensschild an ihrer Weste. Die hatte sie heute allerdings gegen einen Pullover mit etwas zu tiefem V-Ausschnitt ausgetauscht und das Haar mit mindestens einer Dose Haarspray in Form gebracht. Die Frisur war starr wie Beton.
    „Na, wie geht’s?“
    „Nicht schlecht. Ich sitze nur gerade auf dem Trockenen.“ Sie stellte ihr leeres Glas auf den Tresen und winkte dem Barmann.
    „Dann geb ich dir einen aus“, sagte Justin, weil er sich nicht sicher war, ob sie es darauf anlegte. Er vermutete es allerdings. Im Laden war sie immer sehr freundlich und hilfsbereit, da hatte sie sich den Drink verdient. Also zückte er das Portemonnaie.
    Mit dem nächsten Cuba Libre in der Hand lächelte sie Justin zu, dem erst jetzt aufging, dass sie vielleicht nicht nur einen Drink von ihm wollte. Er schaute wieder hinüber zu Claire.
    Diesmal lachte sie nicht über eine Bemerkung von einem ihrer männlichen Trabanten. Nein, sie musterte Jen. Und zwar mit einem eindeutig genervten Blick, was so gar nicht zu ihr passen wollte. Dann stellte sich ein großer Klempner neben sie, überreichte ihr ein Glas, und Claire wandte sich ihm lächelnd zu. Der Mann hatte Justin mal ein Dach versaut.
    „Du solltest besser erst deine Ansprüche geltend machen, bevor du den Armen verprügelst“, sagte Jen. Als Justin sie daraufhin finster anschaute, musste sie lachen. „Versuch gar nicht erst, es abzustreiten. Du hast gerade ausgesehen, als würdest du dem Kerl gleich den Kopf abreißen.“
    „Der hat mir mal ein Dach mit einem miserablen Lüftungsabzug ruiniert.“
    „Und jetzt hat er auch noch der Frau einen Rotwein spendiert, mit der du hergekommen bist.“
    „Wir sind nur Freunde.“
    „Aber klar. Hör mal, da hinten ist jemand, den ich kenne. Ich geh mal rüber und sage Hallo.“
    „Kein Problem, wir sehenuns.“ Justin trank einen Schluck Bier und schaute sich dann nach jemandem um, mit dem er sich unterhalten konnte – ganz egal mit wem, solange es nur nicht Claire war. In einer Ecke entdeckte er ein paar Bekannte und ging zu den Männern hinüber.
    Unterwegs schielte er einmal mehr zu ihr hinüber. Sie redete immer noch mit diesem Idioten von einem Klempner, beobachtete ihn dabei aber auch ihrerseits. Und ihr Blick war genau wie der von Jen vorhin − bevor die kapiert hatte, dass er sich nicht für sie interessierte. Schnell redete Justin sich ein, dass er sich das nur einbildete.
    Freunde. Sie waren nur Freunde.

4. KAPITEL
    Claire nippte an ihrem Cranberry Margarita – einer köstlichen und ziemlich starken Mischung aus Tequila, Orangenlikör, Cranberry- und Limettensaft – und beobachtete dabei über den Rand des Glases hinweg Justin. Sie war nicht mehr ganz nüchtern, aber auch noch nicht betrunken. Vielmehr hatte sie den angenehm angesäuselten Zustand erreicht, in dem sie einem Mann ohne schlechtes Gewissen auf den Hintern starren konnte.
    Und was für ein Prachtstück von einem Hintern das war! Jede Frau im Raum hatte ihn bereits mit Blicken bedacht, wenn einige das auch heimlich mussten, weil sie nicht allein da waren.
    Genau wie Claire. Sie war ebenfalls nicht allein gekommen. Und sie würde auch nicht allein nach Hause fahren. Dieses Prachtstück von einem Hintern würde die Party mit ihr verlassen, denn Justin wollte bei ihr auf der Couch schlafen – wie jedes Jahr.
    Mit leicht erhitztem Gesicht und

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