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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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seliger Cocktaillaune stellte sie sich vor, wie er ausgestreckt in Jogginghose und hochgeschobenem T-Shirt da lag, und sie sein Sixpack sehen konnte. In einem Rausch aus Alkohol und Hormonen malte sie ihn sich dann auf ihrem Bett aus – ohne T-Shirt und Jogginghose.
    Genau in diesem Moment drehte er sich zu ihr um und erwischte sie dabei, wie sie ihn anstarrte – oder besser: mit den Augen verschlang. Er zog die Augenbrauen hoch und wurde rot. Offenbar interpretierte er ihren Blick richtig. Einen Blick, den er vermutlich nicht von ihr kannte.
    Er trank noch einen Schluck Bier und schaute ihr weiter tief in die Augen. Diesen Blick kannte sie wiederum nicht von ihm. Es war ein hungriger, verlangender Blick. So schaute ein Mann eine Frau an, wenn er hoffte, dass der Abend nicht an ihrer Haustür enden würde.
    Claire gab Justin ein Zeichen zum Aufbruch, und er lächelte ihr zu. Dann trat er einen Schritt zur Seite, zückte das Handy und rief ein Taxi. Und während er zu ihr herüberkam und sich zwischendurch noch von einigen Leuten verabschiedete, bemühte sie sich, nicht daran zu denken, dass sie gleich zusammen nach Hause fuhren. Natürlich hatten sie das schon oft getan. Sehr oft sogar. Allerdings nicht, nachdem sie sich auf einer Party heiße Blicke zugeworfen hatten.
    Auf dem Weg nach Hause übernahm Justin das Reden und erzählte ihr eine lustige Anekdote darüber, wie einer der Trockenbauer den Chihuahua des Hausbesitzers in der Wand verputzt hatte, doch Claire hörte kaum zu. Zu Hause angekommen, schloss sie die Tür auf und nahm Moxie auf den Arm, damit sie ihre Streicheleinheiten zur Begrüßung abholen konnte. Aber auch davon bekam Claire nicht mehr viel mit, so benebelt, wie sie war. Nicht durch den Alkohol, sondern weil sie wirklich dringend und unbedingt Sex wollte. Und zwar mit Justin.
    Als Moxie sich in ihren Armen wand, setzte Claire sie auf den Boden, stand nun unbeschäftigt mitten im Wohnzimmer und schaute Justin an. Er erwiderte ihren Blick und schüttelte den Kopf, obwohl sie gar nicht lautausgesprochen hatte, was sie dachte. „Okay, du solltest jetzt ins Bett gehen.“
    Oh, und ob sie ins Bett gehen würde – die Frage war nur, ob sie es allein tun würde. Schlaf war ohnehin ausgeschlossen. Jedenfalls, solange sie nur daran denken konnte, wie seine Hände ihren verlangend bebenden Körper liebkosten. Sie wollte Justin neben sich spüren und zwar nicht nur in einem nächtlichen Traum. Jetzt und hier.
    „Herrgott, Claire, hör auf, mich so anzusehen“, sagte er leise. Nur zu gern hätte sie gehört, wie er ihr mit dieser rauen Stimme etwas Schmutziges ins Ohr flüsterte.
    „Ich bin etwas angesäuselt.“
    „Ich auch, und genau deshalb solltest du jetzt aufhören, mich so anzusehen und ins Bett gehen.“
    „Oder …“ Sie unterbrach sich und biss sich auf die Oberlippe – eher ein nervöser Tick als eine erotische Geste. Aber trotzdem bemerkte sie, wie Justin seinen Kiefer anspannte.
    „Es gibt kein oder . Geh ins Bett, und schlaf deinen kleinen Rausch aus.“
    „Hast du es nicht mitbekommen? Du stehst unter dem Mistelzweig!“ Na gut, fast zumindest.
    „Du hast doch gesagt, der hängt da nur so zur Deko. Geh. Ins. Bett.“
    Claire dachte nicht mehr nach – sie tat es einfach. Auf Zehenspitzen drückte sie ihre Lippen auf Justins Mund.
    Sein Körper verkrampfte sich, sein Mund blieb hart. Das Kribbeln in ihrem Bauch verschwand, und Claire fühlte sich auf einmal schrecklich, als ihr aufging, was sie gerade getan hatte.
    Schnell trat sie einen Schritt zurück und drehte sich um, damit sie sein Gesicht nicht sehen musste. Verzweifelt überlegte sie, was sie sagen konnte, um die Sache wieder in Ordnung zu bringen – suchte nach Worten, um die Freundschaft mit dem wichtigsten Menschen in ihrem Leben zu retten.
    Dann aber hörte sie, wie Justin leise fluchte. Claire drehte sich um und schaute ihn an. Bevor sie seinen Gesichtsausdruck richtig deuten konnte, zog er sie an sich.
    Sein Kuss war fordernd und leidenschaftlich, und sie lieferte sich ihm vollkommen aus. Sie schlang die Arme um seinen Nacken, und als Justin aufstöhnte, wusste sie endgültig, dass sie nicht allein ins Bett gehen würde. Doch dann beendete er den Kuss abrupt und versuchte, sich von ihr loszumachen.
    „Lieber Himmel, Claire. Leg dich bitte schlafen, ehe wir noch etwas tun, das du morgen bereust.“
    Claire trat stattdessen einen Schritt näher und strich mit den Händen über seinen Bauch. Ihr war nicht entgangen,

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