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(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

(K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung

Titel: (K)ein Kuss ist auch (k)eine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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Schulter. Natürlich war ihr nicht klar, welche Folter es für ihn darstellte, wenn er ihre Wärme nur durch den Stoff seines Hemdes spüren durfte und nie auf seiner nackten Haut.
    „Steht unsere Verabredung am Freitag noch?“, fragte er schnell, obwohl er sich eigentlich fest vorgenommen hatte, ihr abzusagen.
    „Ja. Vor dem dritten Geburtstag meiner Nichte kann ich mich schlecht drücken.“
    „Ist es okay, wenn wir mit meinem Wagen fahren, damit ich noch die Reifen wechseln lassen kann?“
    „Klar, kein Problem. Doch wenn du fährst, zahle ich das Benzin. Pizza heute Abend?“
    „Ja.“ Dienstagabend war Pizzaabend. Pizza und hinterher eine Runde Billard in der Pizzeria, wenn möglichst wenige nervige Jugendliche dort auftauchten. Das war eine uralte Tradition – Justin und Brendan hatten damit angefangen, bevor Claire die beiden überhaupt kannte. „Ich muss jetzt den Vertrag für den großen Parkplatz vor dem neuen Einkaufszentrum unterschreiben. Ich komme dann später vorbei und hole dich ab.“
    Claire probierte ihr Sandwich und streckte dann die Beine unter dem Tisch aus. Ihr Knöchel berührte den von Justin, allerdings zog sie ihn nicht weg. Sie ließ ihr Bein genau da, wo es war, und ahnte nicht, dass sie ihn damit halb umbrachte.
    Er musste Claire dringend loswerden.
    Okay, möglicherweise sollte er nicht gleich ganz den Kontakt abbrechen, aber er brauchte Abstand. Das versuchte er schon seit Monaten zu bewerkstelligen. Seit ihr Sinn für Humor und ihre Lebensfreude aus der trauernden Witwe wieder fast die Claire gemacht hatten, die er seit Jahren kannte – und liebte.
    Doch ganz gleich, wie oft er sich vornahm, auf Distanz zu gehen, er schaffte es einfach nicht. Der Gedanke, dass Claire aus seinem Leben verschwinden könnte, war einfach zu viel für ihn. Allerdings tat es auch weh, nur ihr bester Freund zu sein. Was schlimmer war, konnte er kaum sagen.
    Als Claire die kleinen Schneeflocken auf der Wetterkarte sah, hätte sie am liebsten vor Freude getanzt. Bis zum ersten Schnee würde es zwar noch ein paar Tage dauern, und dann würde er auch nicht gleich meterhoch fallen, doch es war immerhin ein Anfang.
    Schnee bedeutete Schneepflug, und Schneepflug bedeutete Justin. Eigentlich von Beruf Dachdecker, glich er wie viele Handwerker die winterliche Auftragsflaute mit Schneeräumen wieder aus. Weil er irgendwo draußen in der Walachei wohnte, seine Kunden sich aber alle hier in der Stadt befanden, schlief er zwischen seinen Einsätzen bei Claire auf der Couch. Wenn sie nicht gerade mit Arbeit überhäuft wurde, fuhr sie mit ihm mit, während er Auffahrten und Parkplätze räumte.
    Im Dezember wurden keine Dächer gedeckt, und der Abgabetermin für die Steuern lag noch in einiger Ferne. Dadurch blieben Justin und Claire jetzt ein paar Wochen, in denen sie Zeit hatten, um zusammen ein bisschen Spaß zu haben. Claire hatte fest vor, das in vollen Zügen auszunutzen. Pizza und Billard waren da nur der Anfang.
    Erst musste sie allerdings noch arbeiten. Los ging es mit der neuen Bäckerei, die ihre Kompetenzen in Sachen Buchhaltung weit überschätzt hatte. Innerhalb von nur zwei Monaten war es den Unternehmern gelungen, die Geschäftsbücher in ein heilloses Durcheinander zu verwandeln. Kopfschüttelnd setzte sich Claire an die Dokumente und musste zwischendurch immer wieder Pausen einlegen, um Moxie zu erklären, weswegen sie sich nicht auf die Unterlagen auf dem Schreibtisch legen durfte. Damit war Claire mehrere Stunden voll ausgelastet. Um fünf Uhr hörte sie auf, da jeden Dienstag um fünf Penny vorbeischaute.
    Penny Danvers Vater gehörte eine Klempnerei, in der er neben Pennys drei Brüdern auch noch ein paar andere Jungs beschäftigte. Penny schmiss das Büro, inklusive Telefondienst und Papierkram. Einfache Sachen bekam sie hin, doch mit Lohnbuchhaltung war sie überfordert. Also ließ sie die Zeitkarten der Jungs am Dienstag bei Claire und holte die fertigen Lohnabrechnungen am Donnerstag wieder ab.
    Punkt fünf klopfte Penny und ließ sich dann selbst herein. Sie war groß, dunkelhaarig und ein unglaubliches Energiebündel. Claire fand ihre Freundin deshalb manchmal ziemlich anstrengend.
    Wie immer pfefferte Penny die Zeitkarten auf Claires Schreibtisch und ging dann rüber zum Bücherregal, auf dem mehrere Fotos von Justin standen. Verlangend musterte sie die Bilder. „Wann hast du endlich Mitleid und verkuppelst mich mit ihm?“
    „Wenn du mir einen Grund gibst, dich zu hassen, und ich

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