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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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kein Thema.«
    »Wir haben eine ganze Menge Fassungen auf Lager. Lassen Sie mich kurz nachsehen …« Mark schiebt seinen Stuhl zurück und fängt an, in den Metallschubladen herumzusuchen.
    »Er weiß also immer noch nicht, dass Sie den Ring verloren haben?« Sam deutet mit dem Daumen auf das Foto von Magnus.
    »Noch nicht.« Ich beiße mir auf die Lippe. »Ich hoffe, der Ring taucht wieder auf und …«
    »Er wird nie erfahren, dass Sie ihn verloren haben«, beendet Sam den Satz für mich. »Sie werden das Geheimnis mit ins Grab nehmen.«
    Ich wende mich ab, kämpfe mit meinem schlechten Gewissen. Es gefällt mir nicht, Geheimnisse vor Magnus zu haben. Es gefällt mir nicht, mich hinter dem Rücken meines Verlobten mit einem anderen zu treffen. Doch eine andere Möglichkeit gibt es nicht.
    »Also, ich bekomme immer noch Violets E-Mails auf dieses Handy.« Ich deute auf das Telefon. Um mich abzulenken. »Ich dachte, die Techniker wollten das klären.«
    »Dachte ich auch.«
    »Sie haben ein paar neue. Viermal hat man Sie jetzt schon nach dem Fun Run gefragt.«
    »Hmm.« Er nickt kaum merklich.
    »Wollen Sie denn nicht antworten? Und was ist mit dem Hotelzimmer für diese Tagung in Hampshire? Brauchen Sie es für eine Nacht oder zwei?«
    »Mal sehen. Weiß noch nicht.« Sam wirkt dermaßen ungerührt, dass ich direkt frustriert bin.
    »Beantworten Sie Ihre Mails denn nicht?«
    »Ich setze Prioritäten.« Gelassen tippt er auf das Display.
    »Oh, heute ist Lindsay Coopers Geburtstag!« Ich lese eine Rundmail. »Lindsay aus dem Marketing. Möchten Sie ihr gratulieren?«
    »Nein, möchte ich nicht.« Er klingt so unnachgiebig, dass ich mich direkt ein bisschen vor den Kopf gestoßen fühle.
    »Ist es denn schlimm, einer Kollegin zum Geburtstag zu gratulieren?«
    »Ich kenne sie nicht.«
    »Tun Sie wohl! Sie arbeiten mit ihr zusammen.«
    »Ich arbeite mit zweihundertdreiundvierzig Leuten zusammen.«
    »Aber ist sie nicht die Frau, die neulich diese Website-Strategie entwickelt hat?«, sage ich, als mir plötzlich eine alte E-Mail-Korrespondenz einfällt. »Waren Sie nicht total begeistert?«
    »Ja«, sagt er verdutzt. »Was hat das damit zu tun?«
    Mein Gott, ist er stur. Ich gebe die Sache mit Lindsays Geburtstag auf und scrolle zur nächsten E-Mail.
    »Peter hat den Deal mit Air France abgeschlossen. Er möchte Ihnen seinen vollständigen Bericht am Montag gleich nach der Teambesprechung geben. Ist das okay?«
    »Gut.« Sam blickt kaum auf. »Leiten Sie es einfach weiter. Danke.«
    Wenn ich es weiterleite, wird er die Mail nur den ganzen Tag unangetastet lassen, ohne zu antworten.
    »Wieso antworte ich eigentlich nicht?«, biete ich an. »Da Sie schon mal hier sind und ich die Mail geöffnet habe? Es dauert nur eine Minute.«
    »Oh.« Er wirkt überrascht. »Danke. Sagen Sie einfach ›Ja‹.«
    »Ja«, tippe ich sorgsam. »Noch was?«
    »Schreiben Sie ›Sam‹.«
    Ich starre das Display an, unbefriedigt. »Ja, Sam.« Es sieht so kahl aus. So schroff.
    »Wie wäre es, wenn wir etwas hinzufügen würden, vielleicht: ›Sehr schön‹?«, schlage ich vor. »Oder: ›Gut gemacht! Jippie!‹ Oder einfach: ›Schöne Grüße und danke für alles‹?«
    Sam scheint mir nicht beeindruckt. »›Ja, Sam‹ ist mehr als genug.«
    »Typisch«, knurre ich leise. Nur war es nicht ganz so leise, wie ich eigentlich wollte, denn Sam blickt auf.
    »Bitte?«
    Ich weiß, ich sollte mir auf die Zunge beißen. Doch ich bin dermaßen frustriert, dass ich mich nicht beherrschen kann.
    »Sie sind so harsch! Ihre E-Mails sind so kurz! Die sind schrecklich!«
    Es folgt eine lange Pause. Sam macht ein Gesicht, als hätte der Stuhl mit ihm gesprochen.
    »Entschuldigung«, füge ich schließlich hinzu. »Aber es stimmt.«
    »Okay«, sagt Sam schließlich. »Lassen Sie uns eins klären. Erstens gibt Ihnen der Umstand, dass Sie sich mein Handy ausgeliehen haben, nicht das Recht, meine Mails zu lesen und zu kritisieren.« Er zögert. »Und zweitens fasse ich mich aus gutem Grund kurz.«
    Ich bereue schon, etwas gesagt zu haben. Allerdings kann ich jetzt nicht mehr zurück.
    » So kurz muss es auch wieder nicht sein«, erwidere ich. »Außerdem ignorieren Sie die meisten Leute völlig! Das ist unhöflich!«
    Da. Jetzt ist es raus.
    Finster sieht Sam mich an. »Wie gesagt, ich setze Prioritäten. Nachdem die Sache mit Ihrem Ring nun geklärt ist, könnten Sie mir das Handy ja vielleicht zurückgeben, dann müssen Sie sich auch nicht mehr über meine

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