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(K)ein Mann für die Ewigkeit?

(K)ein Mann für die Ewigkeit?

Titel: (K)ein Mann für die Ewigkeit? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heidi Rice
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nagelneu, aber ihre Erinnerungen an diesen Raum waren so lebendig, als wäre es gestern gewesen. Sie konnte sich im Bett kauern sehen, die Bettdecke hochgezogen, ihr Herz in tausend Stücke zerbrochen.
    „Was gibt es denn so Wichtiges?“
    Sie wandte sich um und sah ihn mit verschränkten Armen und gleichgültigem Gesichtsausdruck an der Tür lehnen. Er reizte sie absichtlich. Warum, wusste sie nicht, aber sie würde sich nicht darauf einlassen.
    „Du hast mir letzte Woche Geld angeboten.“
    Er hob die Brauen. Offenbar überraschte sie ihn nun doch noch.
    „Ich wollte fragen, ob das Angebot noch gilt“, fügte sie hinzu.
    „Du bist hergekommen, um mich um Geld zu bitten?“
    Sein leicht gereizter Ton erfüllte sie mit einer gewissen Genugtuung. Es tat gut zu wissen, dass sie ihn ebenfalls aus dem Konzept bringen konnte.
    „Ja, genau.“
    „Aha“, sagte er und ging auf sie zu. „Und was ist mit der Frau, die Prinzipien hat und sich nie im Leben dazu herablassen würde, irgendetwas von mir anzunehmen?“
    Er blieb so dicht vor ihr stehen, dass sie die Wärme seines Körpers spüren konnte.
    „Warst du es nicht, die das gesagt hat?“
    „Ich entschuldige mich dafür.“ Ohne zurückzuweichen, hob sie den Kopf und sah ihn direkt an. Er versuchte, sie einzuschüchtern, das wusste sie nur zu gut. Sie hätte diese dummen Dinge nicht sagen dürfen, auch wenn er sie provoziert hatte. „Aber ich hatte angenommen, dass es dich nicht interessiert, was ich denke“, fügte sie hinzu, wissend, dass ihre Äußerungen ihm nicht das Geringste ausgemacht hatten.
    Er strich mit einem Finger über ihre Wange, und sie erstarrte. Die unerwartete Berührung erzeugte eine erschreckende Begierde in ihr.
    „Du wärst überrascht, wenn du wüsstest, was mich interessiert“, erwiderte er leise.
    Sie trat einen Schritt zurück. Wieso konnte er immer noch so schnell das Feuer in ihr entfachen?
    „Ich sollte jetzt gehen“, wich sie aus, plötzlich vom Mut verlassen.
    Was hatte sie nur geritten, ihn hier aufzusuchen? Nie im Leben würde er ihr das Geld geben.
    Doch als sie aus der Tür gehen wollte, packte er sie am Arm.
    „So wichtig war es also doch nicht?“, fragte er mit herausfordernd funkelnden Augen.
    Issy entriss ihren Arm seinem Griff. Dies war kein Spiel. Für sie jedenfalls nicht. „Es war wichtig. Aber das wirst du nie verstehen.“
    Stets hatte sie für das, an was sie glaubte, kämpfen wollen. Er hatte das nie getan. Weil er nie an etwas geglaubt hatte.
    Gio lachte spöttisch. „Warum zeigst du es mir dann nicht?“ Er hielt sie an beiden Armen fest und zog sie näher an sich. „Wenn du das Geld so gerne möchtest … was bekomme ich dafür?“
    „Was willst du?“, rief sie aufgebracht, leider Gottes, äußerst erregt.
    „Du weißt, was ich will. Und du willst es auch. Obwohl du es immer mit diesem unsinnigen Gerede über Liebe verwechseln wolltest.“
    Das saß. Doch es änderte nichts an den Flammen der Begierde, die in ihr loderten.
    „Sex?“ Sie lachte verächtlich. Nicht einfach, wo sie doch kurz davor war, komplett in Flammen zu stehen. „Ist das alles?“, fragte sie, drückte sich enger an ihn und rieb sich provokant an der Erhebung in seiner Hose. Jetzt, wo ihr Temperament und ihre Begierde mit ihr durchgegangen waren, kümmerte sie sich nicht mehr darum, die Haltung zu wahren.
    Er dachte, sie sei noch immer die verträumte, naive Jungfrau, die Liebe und Hingabe erwartete. Nun, die war sie nicht mehr, und sie konnte es beweisen.
    „Wenn das alles ist, was du willst, warum nimmst du es dir dann nicht einfach?“, fragte sie und genoss das Gefühl der Macht, als seine Augen vor Erregung dunkler wurden. „Keine Sorge – ich werde es nicht noch einmal mit Liebe verwechseln.“
    Sein Mund bedeckte ihre Lippen. Er schmeckte nach Wut, Enttäuschung und Verlangen. Während er ihren Mund einnahm, liebkosten seine Finger ihren Hinterkopf. Sich an seinen Schultern festklammernd erwiderte sie seinen Kuss. Alle Gedanken an Rache und alle Rechtfertigungen wurden von einem Feuersturm der Begierde zunichte gemacht.
    Schließlich unterbrach er den Kuss, jedoch nur, um sie hochzuheben und aufs Bett fallen zu lassen. Sie fühlte sich, als stürze sie die Niagarafälle in einem Fass hinunter, so aufgekratzt und panisch war sie, aufgepeitscht von der Überreizung ihrer Sinne. Als er sich abmühte, ihr das Kleid über den Kopf zu ziehen, ging das Geräusch des zerreißenden Stoffes in ihrem schweren Atem unter.

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