(K)ein Mann für die Ewigkeit?
Seufzer, während der Tsunami erneut anschwoll und noch mächtiger zu werden drohte als beim ersten Mal. Als die Welle brach, über Issy hinweg toste und sie in ungeahnte Höhen katapultierte, schrie sie hemmungslos ihre Lust heraus. Auch Gio folgte ihr kurz darauf auf den Gipfel der Ekstase.
„Um Himmels willen, Issy, du warst noch Jungfrau!“
Als sie die Augen öffnete, wurde sie von der Bettlampe geblendet.
„Ich weiß.“ Sie hielt einen Arm vor ihre Augen und versuchte, seine Stimmung einzuordnen. Was hatte sie getan?
Das Nachglühen ging nahtlos in ein Nachbeben über – sie zitterte am ganzen Körper.
„Scht. Beruhige dich.“ Laut hörte sie sein Herz schlagen, als er ihren Kopf auf seine Brust bettete und sie fest im Arm hielt. „Es tut mir leid, Iss. Hör auf zu zittern.“ Er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Ist alles in Ordnung? Habe ich dir wehgetan?“
Sie öffnete die Augen und konnte seine Züge im sanften Licht deutlich sehen. Liebe durchströmte sie, stärker und wahrhaftiger als je zuvor, als sie sah, wie besorgt er war.
Von Euphorie erfasst lächelte sie ihn an. „Ja, alles in Ordnung.“ Sie schmiegte sich an ihn und seufzte. Trotz eines leichten Brennens zwischen ihren Beinen fühlte sie sich so gut wie noch nie. „Ich hätte nicht zu träumen gewagt, dass es so toll sein würde.“
Er neigte sich zurück, griff nach ihrem Kinn und hob ihr Gesicht. „Moment mal. Ich habe dich gefragt.“ Er kniff die Augen zusammen. „Warum hast du mir nicht die Wahrheit gesagt?“
„Ich … ich verstehe nicht …“, stammelte sie und fröstelte, als er seinen Arm wegnahm und sich aufsetzte. Dann schlug er die Bettdecke zurück und stand auf. Als er im Raum auf und ab ging, erwachte die Sehnsucht zwischen ihren Beinen wieder zum Leben. Doch im nächsten Augenblick bemerkte sie seine ruppigen, gereizten Bewegungen, als er seine Jeans und sein T-Shirt wieder anzog.
„Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte sie klopfenden Herzens und zog sich die Bettdecke über die Brust. Etwas war falsch. Es war nicht so, wie es sein sollte. Jetzt hätten sie einander ihre unsterbliche Liebe erklären müssen.
Er drehte sich zu ihr um und warf ihr einen Blick zu, der sie erröten ließ.
„Ich habe dich gefragt, ob du noch Jungfrau bist.“ Sein harscher Ton ließ sie zusammenzucken. „Warum hast du mich angelogen?“
„Ich …“ Hatte er denn gefragt? Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe nicht … Ich wollte dich nicht anlügen.“
„Na sicher wolltest du“, schimpfte er über seine Schulter hinweg. Dann zog er eine Tasche aus dem Schrank und warf die wenigen persönlichen Gegenstände, die auf der Kommode lagen, hinein. Anschließend öffnete er die oberste Schublade, holte seine Kleider heraus und stopfte sie ebenfalls in die Tasche. Seine angespannten Bewegungen verrieten, wie wütend er war.
Ihre Augen füllten sich mit Tränen, und ihr Hals war wie zugeschnürt. „Bitte, Gio. Ich verstehe nicht … Was macht du da?“
„Wonach sieht es denn aus? Ich reise ab.“ Er zog den Reißverschluss zu.
Schließlich warf er sich die Tasche über die Schulter und wandte sich Issy zu. „Falls ich dir wehgetan habe, tut es mir leid. Ich hätte aufhören sollen, als ich bemerkt habe, was los ist. Aber ich konnte nicht. Das war mein Fehler. Aber was für ein Spiel du auch immer mit mir spielst, es ist vorbei.“
„Es ist kein Spiel“, schluchzte sie. Sie wollte ihren Traum nicht aufgeben. Es war ein dummes Missverständnis. Er liebte sie. Er brauchte sie. Sie brauchte ihn. Hatten sie das nicht bewiesen?
„Ich liebe dich, Gio. Ich habe dich immer geliebt. Und ich werde dich für immer lieben. Wir gehören zusammen.“
Bewegungslos stand er da und hob spöttisch eine Braue. „Bist du verrückt geworden? Werd erwachsen, um Himmels willen!“
Bei seinen grausamen Worten sackte sie in sich zusammen. Zitternd sank sie zurück und sah zu, wie er seine Schuhe anzog und zur Tür ging.
Er durfte nicht gehen. Nicht jetzt, nicht so, nicht nach dem, was sie gerade getan hatten.
„Geh nicht, Gio. Du musst bleiben.“
Eine Hand auf der Türklinke drehte er sich nach ihr um. Sie machte sich auf den nächsten Schlag gefasst, doch statt Wut sah sie Bedauern in seinen Zügen.
„Hier gibt es keinen Grund zu Bleiben.“ Seine Stimme war tonlos, aber die Bitterkeit seiner Worte machte es umso schmerzhafter. „Und es hat nie einen gegeben.“
Ein Schluchzer blieb ihr im Hals stecken, und die Tränen
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