(K)ein Mann für die Ewigkeit?
verpflichtet, obendrein beschlichen ihn auch noch Schuldgefühle.
Er hätte sie nicht drängen sollen. Hätte kein großes Thema um ihre Geldsorgen machen sollen.
Doch er hatte es nicht lassen können. In dem Moment, als er sie am Pool stehen sah, war das Verlangen, das er seit über einer Woche zu unterdrücken versucht hatte, zu überwältigend gewesen.
Das hatte ihn verstimmt.
Und sie hatte gesagt, dass sie ihn verachtete. Warum tobte in ihm immer noch ein solches Verlangen nach ihr?
Mit dem Vorschlag, sie solle ihn in sein Schlafzimmer begleiten, hatte er sie demütigen wollen. Er war sicher gewesen, dass sie ablehnen würde. Doch er hatte sich geirrt. Wie ein Idiot war er sich vorgekommen.
Dann bat Issy ihn um Geld. Und seine Verstimmung war in Wut umgeschlagen.
Er hatte das unterschwellige Begehren in ihren Augen gesehen und beschlossen, es auszunutzen. Sie war nicht wegen seines Geldes hier; das hatte er ihr beweisen wollen.
Der Sex mit ihr war unglaublich gewesen. Noch besser als beim ersten Mal. Explosiv. Berauschend. Eine Naturgewalt, die sie beide nicht hatten bändigen können.
Und sie hatte es genauso genossen wie er. Darum hatte er sein Verhalten gerechtfertigt gesehen.
Doch ihre Geldsorgen machten das angenehme Gefühl des Triumphs und den außergewöhnlich guten Sex zunichte; sie verursachten ihm Gewissensbisse.
„Wie tief steckt ihr denn drin?“
„Wir brauchen Dreißigtausend, um die Zinsen für den Kredit auszugleichen. Und uns bleiben weniger als zwei Wochen, um sie aufzubringen.“
Die feuchten Wimpern ließen ihre türkisfarbenen Augen noch größer erscheinen als sonst.
„Ist das alles?“, fragte er.
Sie schüttelte den Kopf und starrte zu Boden. „Wir brauchen mehr als Hunderttausend, um bis zum Jahresende abgesichert zu sein.“ Schwerfällig zuckte sie mit den Schultern. „Wir versuchen schon seit Monaten, Sponsoren zu finden. Die zwei Darlehen, die wir letztes Jahr bewilligt bekommen haben, sind gestrichen worden. Durch das Rauchverbot haben wir starke Umsatzeinbußen erlitten, und …“ Sie seufzte. „Es war keine gute Idee, zu dir zu kommen. Warum solltest du dich um ein bankrottes Theater bemühen?“, sagte sie und wischte sich eine Träne ab. „Aber ich war verzweifelt.“
Überrascht von seinem Bedürfnis, sie zu trösten, legte er eine Hand auf ihre Hände. „Issy, hör auf zu weinen.“ Er hatte es stets gehasst, sie weinen zu sehen. „Du bekommst das Geld. So viel du brauchst. Kein Problem.“
Sie hob den Kopf und starrte ihn ungläubig an. „Red keinen Unsinn. Das kannst du nicht machen. Warum solltest du mir soviel Geld geben?“
Er zuckte mit den Schultern. „Warum nicht? Es ist für eine gute Sache.“ Noch während er es sagte, wusste er, dass das nicht der wahre Grund war.
Über all die Jahre hinweg hatte er sich nie verzeihen können, wie er damals davongestürmt war.
Zwar hatte er seine Entscheidung, fortzugehen, nicht bereut. Issy war damals jung und romantisch gewesen. Schon seit Jahren war sie in ihn vernarrt gewesen und wusste überhaupt nicht, wie er wirklich war. Aber er hätte nicht so hart zu ihr sein müssen.
Gio hatte es Issy zum Vorwurf gemacht, dass sie ihm ihre Jungfernschaft verschwiegen habe. Erst im Nachhinein war ihm klargeworden, dass das ein dummes Missverständnis gewesen war. Sie war so unschuldig gewesen, dass sie aneinander vorbei geredet hatten. Doch damals fühlte er sich in die Ecke gedrängt und verunsichert – und er war wütend auf sich selbst, weil er in dem Moment, als er gemerkt hatte, dass er ihr erster Liebhaber war, keinen Rückzieher gemacht hatte. Und das ließ er dann an ihr aus.
Dann hatte sie ihm gesagt, dass sie ihn liebte, und einen Moment lang hoffte er, dass es wahr wäre. Und es machte ihm deutlich, wie nahe ihm der Streit mit seinem Vater gegangen war. Auch diesen Schmerz hatte er an ihr ausgelassen.
Aber weder jetzt noch später wollte er ihr das erklären. Für Entschuldigungen war es zu spät. Aber ihr das Geld zu geben, wäre eine gute Gelegenheit, die Sache wiedergutzumachen.
Doch als er in ihre leuchtendblauen Augen sah, strömte das Blut wieder pochend in seine Lenden. Und ihm wurde bewusst, dass sein Schuldgefühl nicht das größte Problem war.
Warum war dieser überwältigende Höhepunkt nicht genug?
„Aber du kannst mir nicht hundert Riesen geben.“ Sie zog ihre Hände weg. „Das ist eine Menge Geld.“
„Willst du das Theater retten oder nicht?“, fragte er ungeduldig. Er
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