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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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Ehrlich gesagt war das nicht unbedingt die Reaktion, die ich mir erhofft hatte, als ich vor ihr auf den Knien lag.«
    Hinter seinem Lächeln verbarg sich tief verletzter Stolz.
    »Ed und ich waren schon verlobt. Er hat mich zwei Wochen vor der Hochzeit verlassen.«
    Guy schob seine Mütze zurecht. »O mein Gott. Das tut mir wirklich leid für dich!«
    »Inzwischen ist es ein paar Monate her«, nickte ich. »Aber du hast recht: Es war furchtbar.«
    Und dann ertappte ich mich dabei, ihm von meiner Beziehung zu erzählen.
    »Ach, Gilly, du Ärmste«, bedauerte er mich.
    »Das Schlimmste war, dass ich all die Geschenke zurückgeben musste. Und dabei hatte ich mir schon seit Langem ein Waffeleisen gewünscht.«
    Er warf mir einen neugierigen Blick zu, ehe er lächelte und sagte, dass er überrascht sei, dass ich mir ausgerechnet ein Waffeleisen gewünscht hätte.
    Es ist seltsam, wie leicht es mir fällt, über alles mit ihm zu reden; dabei kenne ich ihn doch noch gar nicht so lang. Ich habe Guy Dinge von meiner Familie erzählt, die ich sogar Ed verschwiegen habe.
    »Es ist ein bisschen so, wie sich vor fremden Leuten im Fitnessstudio auszuziehen«, sagte ich. »Je weniger ich jemanden kenne, umso leichter fällt es mir, meine Cellulitis zu zeigen.«
    Mari und Ariel glauben, dass sich zwischen mir und Guy etwas anbahnt.
    »Gilly«, sagt Ariel, »jeder Depp kann sehen, wie deine Augen aufleuchten, wenn er da ist.«
    Im Laden fragt Mari mich nach Flora aus.
    »Auf keinen Fall werde ich mich zwischen die beiden stellen«, erkläre ich, aber auch Anna hat sich schon erkundigt, ob da wirklich nichts ist, weil ich ihr jeden Tag von Guy erzähle.
    Ich streite alles ab und behaupte, dass auch zwischen Männern und Frauen eine Freundschaft möglich ist.
    »Außerdem ist er überhaupt nicht mein Typ«, versichere ich ihr. Trotzdem muss ich zugeben, dass ich enttäuscht bin, wenn er morgens einmal nicht im Park erscheint. Wenn ich ihn nicht sehe, kommt der ganze Tag nicht richtig in die Gänge.
    *
    »Ich hatte einmal einen Untermieter namens Carl«, berichtet Guy. »Die Sache ging nur gut, weil wir uns höchstens dann und wann auf der Treppe begegnet sind, und das war’s auch schon. Je älter ich werde, desto schwerer fällt es mir, Small Talk zu machen. Wenn ich nach Hause komme, möchte ich nur noch entspannen und mit niemandem mehr reden.«
    »Glückliche Flora! Bestimmt findet sie deine Gesellschaft geradezu faszinierend.«
    Er zuckt mit den Schultern. »Vielleicht bin ich einfach zu alt für Untermieter.«
    »Manchmal fürchte ich, dass es mir genauso geht. Du hättest mal die Typen sehen sollen, die sich bei mir vorgestellt haben!«
    »Erzähl!«
    Als Erstes gebe ich die Geschichte von Roy Haddock und seiner Schlabberhose zum Besten.
    Guy lacht und meint, dass dieser Mensch sicher nicht zu mir gepasst hätte.
    »Richtig. Und jeder, der glaubt, er könne in Schlabberhosen bei mir herumlungern, muss entweder bemerkenswert gut aussehen oder sehr lustig sein. Am idealsten wäre aber beides«, trumpfe ich auf.
    Die Nächste war Caroline, eine Amerikanerin, die in derPersonalbeschaffung arbeitete und mich mit Fragen bombardierte wie eine Ballmaschine beim Tennis. Ich taufte sie insgeheim Miss Klemmbrett. Ob sie ihre Toilettenartikel in meinem Bad lassen könne? Wie die Infrastruktur der Umgebung sei? Ob ich über weiße Aufkleber zur Kennzeichnung unserer jeweiligen Vorräte in der Küche verfüge? Ob mein Hund geimpft sei?
    »Aber das sind doch ganz vernünftige Fragen«, wendet Guy amüsiert ein. »Wenn ich mir allerdings tagtäglich den amerikanischen Akzent vorstelle! Unerträglich!«
    Richard, seines Zeichens Consultant, wollte wissen, ob er übers Wochenende bleiben könne, wenn es bei der Arbeit einmal spät werden würde.
    »Ob der Kerl das Prinzip des Wochenendheimfahrers nicht verstanden hat?«, sinniert Guy.
    »Genau das dachte ich auch«, sage ich und bin begeistert, dass Guy meiner Meinung ist. »Ich hätte ihn noch einmal auf die Homepage verweisen sollen. Dort steht die Definition nämlich schwarz auf weiß.«
    Jonathan, der Inspektor, fragte mich: »Darf ich Freddie mitbringen?«
    »Wer ist Freddie?«
    »Meine Kornnatter.«
    Ich erklärte Jonathan, die Besichtigung sei hiermit beendet.
    Guy schüttelt den Kopf. Er hat meine missliche Lage verstanden.
    »Meine Freundin hat mir gerade den Laufpass gegeben, könnte ich auch auf Dauer hier einziehen?«, wollte der Headhunter Sam wissen.
    Alexander, dessen Anfrage so

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