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Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)

Titel: Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicholas Sparks
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um ihn, um die Ranch. Um die Zukunft.
    Luke griff nach dem Schlüssel, stand schwerfällig auf und ging zu seinem Wagen.

KAPITEL 2 6
    Sophia
    »Ich dachte mir schon, dass du vielleicht kommen würdest.« Linda stand in der Tür ihres Hauses, ihre Miene war so angespannt wie Sophias.
    »Ich wusste nicht, wohin ich sonst gehen sollte«, sagte Sophia. Es war Samstagabend, und sie wussten beide, dass der Mann, den sie liebten, in der Arena sein Leben riskierte, vielleicht genau in diesem Moment.
    Linda bat sie herein und bedeutete ihr, sich an den Küchentisch zu setzen.
    »Möchtest du eine heiße Schokolade?«, fragte sie. »Ich wollte mir gerade eine Tasse machen.« Sophia nickte nur, sie konnte nicht sprechen. Auf dem Tisch lag Lindas Handy, und sie musste bemerkt haben, dass Sophia es ansah.
    »Er schickt mir eine SMS , wenn er fertig ist.« Linda ging zum Herd. »Das macht er immer. Früher hat er natürlich angerufen und mir erzählt, wie es gelaufen ist, und wir haben uns eine Weile unterhalten. Aber jetzt ...« Sie schüttelte den Kopf. »Jetzt schreibt er mir nur kurz, dass alles okay ist. Und ich kann nichts machen außer hier zu sitzen und zu warten. Dabei vergeht die Zeit unerträglich langsam. Jetzt gerade fühle ich mich, als sei ich seit einer Woche wach. Aber selbst wenn ich von ihm gehört habe, kann ich danach nicht schlafen. Weil ich Angst habe, dass er sein Gehirn weiter geschädigt hat, auch wenn er behauptet, dass es ihm gut geht.«
    Sophia schabte mit dem Fingernagel am Tisch. »Er hat gesagt, er war nach dem Unfall auf der Intensivstation.«
    »Als er im Krankenhaus ankam, war er klinisch tot«, erzählte Linda, während sie langsam in der Milch rührte. »Selbst nachdem sie ihn wiederbelebt hatten, glaubte niemand, dass er durchkommen würde. Sein Schädel war schwer verletzt. Das wusste ich natürlich zu dem Zeitpunkt alles nicht. Ich kam erst am nächsten Tag hin, und als ich zu ihm durfte, habe ich ihn gar nicht erkannt. Nase, Augen höhle und Jochbein waren gebrochen – das ganze Gesicht war angeschwollen. Wegen der anderen Verletzungen konnten sie erst einmal gar nichts daran machen. Sein Kopf war komplett verbunden, und er war fixiert, sodass er sich überhaupt nicht bewegen konnte.« Linda goss bedächtig die heiße Milch in die Becher, dann löffelte sie den Kakao hinein. »Es hat eine Woche gedauert, bis er die Augen geöffnet hat, und ein paar Tage danach musste er noch mal notoperiert werden. Insgesamt lag er fast einen Monat auf der Intensivstation.«
    Sophia nahm die Tasse von Linda entgegen und probierte vorsichtig einen Schluck. »Er sagt, er hat eine Metallplatte im Kopf.«
    »Ja, eine kleine. Der Arzt meinte, die Schädelknochen verheilen möglicherweise nie ganz, weil einige Stücke einfach nicht gerettet werden konnten. Lukes Hinterkopf sieht aus wie ein Mosaik, alles hält nur gerade so zusammen. Es ist jetzt bestimmt schon besser als noch letzten Sommer, und er war immer ein guter Reiter, aber ...« Sie beendete den Satz nicht. Dann fuhr sie fort: »Als er die Intensivstation verlassen durfte und transportfähig war, wurde er ins Duke University Hospital gebracht. Da dachte ich, wir hätten das Schlimmste hinter uns, weil ich wusste, er würde überleben, vielleicht sogar wieder ganz gesund werden.« Sie seufzte. »Und dann trudelten die Rechnungen ein, und es war klar, dass er noch mindestens drei Monate im Krankenhaus bleiben musste, und dann kam noch die plas tische Chirurgie. Außerdem brauchte er natürlich eine Reha.«
    »Er hat mir von den Geldproblemen und der Ranch erzählt«, sagte Sophia leise.
    »Ich weiß. So rechtfertigt er, was er da macht.«
    »Aber das rechtfertigt es nicht.«
    »Nein«, sagte Linda. »Natürlich nicht.«
    »Glaubst du, es geht ihm gut?«
    »Keine Ahnung.« Sie tippte auf ihr Handy. »Das weiß ich immer erst, wenn seine SMS kommt.«
    D ie nächsten zwei Stunden vergingen wie in Zeitlupe, die Minuten zogen sich endlos hin. Linda stellte Kuchen auf den Tisch, aber keine von ihnen hatte Hunger. Sie stocherten nur daran herum und warteten.
    Und warteten.
    Sophia hatte geglaubt, bei Linda zu sein würde ihre Nervosität lindern, aber im Grunde fühlte sie sich jetzt noch schlechter. Das Video zu sehen war schon furchtbar gewesen; in allen Einzelheiten von seinen Verletzungen zu hören, löste fast ein Übelkeitsgefühl aus.
    Luke würde sterben.
    Für Sophia gab es daran keinen Zweifel. Er würde stürzen, der Bulle würde den Kopf in die

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