(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
denn dieser Musiker sein?“ Woher wusste sie das? Ich starrte sie angespannt an. „Mama, wie kommst du darauf?“, war ich geplättet. „Können sie mir sagen, was ich meiner Schwester zur Geburt ihre Tochter schenken kann?“, unterbrach der andere Kunde unser Gespräch, worauf meine Mutter ihm zu einem gemischten Strauß, aus Pinken und weißen Gerbera mit Pinken und weißen Rosen riet. „Ja der wird meiner Schwester gefallen! Behalten sie den Rest!“, legte er einen Zehner und einen Zwanziger auf den Tresen und verschwand mit einem strahlenden Lächeln den Laden. Kaum dass er gegangen war, führten wir unser Gespräch fort.
„ Wie kommst du also darauf, dass ich etwas mit einem Musiker hätte?“, fragte ich sie nun erneut, worauf sie mich skeptisch ansah. „Schätzchen! Ich bin deine Mutter und ich müsste schon blind sein, um nicht zu erkennen, dass das du auf diesem Bild bist!“, holte sie aus einem Schub in welchem sie ihre Schnittscheren aufbewahrte einen Zeitungsausschnitt heraus und legte diesen vor mir auf den Verkaufstresen. Verdammt! Wie konnte das nur möglich sein? Als kleines Bild wurden Ville und ich vor dem Hotel abgedruckt. Dieses Foto war mir bereits bekannt gewesen, doch das größere war es, welches mich mehr als schockierte. Es war ein Bild, auf welchem ich mich am Flughafen von Ville verabschiedete. Erst da beneidete ich absolut keinen Prominenten mehr, der ungewollt abgelichtet worden war. Diese Story von Ville Lenjos vermeintlich neuer Liebe verbreitete sich schlimmer wie ein Buschbrand in der Sahara. „Warum machen die das?“, deutete ich empört auf das Foto, worauf meine Mutter tröstend einen Arm um mich legte und ebenfalls auf das Foto deutete und sagte ruhig „Die Klatschpresse lebt von solchen Dingen und nahezu jeder mit einer Handykamera ist ein Paparazzo!“ Sie hatte recht. „Ich habe heute im Radio gehört, dass Ville sich heute in Helsinki zu Wort melden wird! Ich habe zuvor zu ihm noch gesagt, dass irgendjemand mir nachstellt und mir in SMS Nachrichten droht!“, seufzte ich schwer, da es mir noch immer zu schaffen machte. Erstrecht der Gedanke daran, dass wenn ich nach Hause kommen würde, der Speicher für Mitteilungen in meinem Handy voll sein musste. „Und was hat er gesagt?“, fuhr sie mir beschützend mit der freien Hand über mein Haar und sah mich fürsorglich an. „Dass er sich darum kümmern würde und dass er unsere gemeinsame Zeit sehr genossen hat! Mama, das klang wie ein Abschied!“, kämpfte ich gegen meine aufkommenden Tränen an, doch meine Mutter drückte mich fest an sich und murmelte leise „Lass es raus, du hast jeden Grund dazu es nicht verstecken zu müssen!“ Kaum kamen diese Worte in meine Ohren, schon liefen mir heiße Tränen über die Wangen. „Was denkst du, wird er sagen?“, fragte sie abwartend, worauf ich mich von ihr löste, meine Tränen mit den Handrücken aus dem Gesicht wischte und sie unsicher ansah, „Ich gehe davon aus, dass er alles dementieren wird!“ „Kleines, wenn er wirklich ein anständiger Mann ist, steht er zu dem, was er getan hat und wird zumindest nicht behaupten dich nicht geküsst zu haben!“, hielt sie mich mit beiden Händen an den Schultern fest und sah mir mit festem und zuversichtlichem Blick in die Augen. Ich begann zu grübeln. Eigentlich hatte meine Mutter da nicht ganz unrecht, schließlich konnte man auf den Fotos sehr gut erkennen, dass es ein Kuss war und nicht eine Annäherung anderer Art. „Vielleicht habe ich überreagiert!“, musste ich zugeben, doch im darauffolgenden Moment dachte ich wieder an die verdammte Scheidung. „Mama! Bald geht es aufs Scheidungsgericht, und wenn die diese Tatsache gegen mich verwenden, wie stehen meine Chancen, dass ich gut aus dieser Ehe heraus komme?“, hoffte ich, dass meine Beraterin meines Lebens mir bei dieser Frage hätte auch helfen können, doch sie schüttelte entschuldigend ihren gelockten Kopf „Tut mir leid Sanna, aber das ist über meinen Horizont. Du weißt, Papa und ich, wir haben immer eine gemeinsame Lösung gefunden, dass eine Scheidung nie von Nöten war!“ Ich erinnerte mich, dass meine Eltern schon zwei Jahre voneinander getrennt gelebt hatten, da auch sie ihre Probleme hatten. Sie hingegen hatten sich, seit sie wieder zusammenfanden, einander mehr geliebt und respektiert als je zuvor. Meine Ehe mit Peter konnte allerdings nichts mehr retten. Mir blieb nichts anderes übrig als abzuwarten, was die Zeit bringen
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