(K)ein Rockstar für eine Nacht: Wenn Fanliebe weiter geht... (German Edition)
irgendwelche Einwände!“, antwortete er nach kurzem Schweigen. Mir war die ganze Angelegenheit, wenn es um die Scheidung ging, unangenehm, dennoch musste ich ihm recht geben „Das wäre wahrscheinlich die gesündeste Entscheidung!“ Er murmelte ein Okay, dann schwieg er wieder. „Was sagt Anne dazu?“, versuchte ich mich vorsichtig heranzutasten, da Anne das hatte längst mitbekommen müssen, worauf Ville sich räusperte und nach Luft schnappte. „Anne hat mich gefragt, ob das wahr ist, was in den Zeitungen steht? Sie hat in Los Angeles einen Zeitungsbericht in einem Musikmagazin gelesen, daraufhin hat sie nachgefragt!“, klang seine Stimme verletzt, dass ich ihn nicht fragen musste, wie dieses Gespräch geendet hatte, dennoch verlangte mein Unterbewusstsein danach und hakte nach „Sie wollte die Trennung?“ „Ja, nachdem ich ihre Frage beantwortet hatte und dass ich mir meinen Gefühlen gegenüber ihr nicht mehr sicher bin!“, klang seine Stimme bei dieser Antwort hager, dass es mir nur umso mehr leidtat mich in diese Beziehung eingemischt zu haben „Das wollte ich nicht!“ „Nein Süße, dich trifft keine Schuld! Ich habe mich dazu entschieden mit dir zu schlafen und dafür werde ich auch geradestehen! Das bin ich Anne und meinen Fans schuldig!“, war er von einem Moment auf den anderen wieder voll da. Natürlich klang das nicht gerade schmeichelnd, dennoch wusste ich, wie er es gemeint hatte, auch wenn es irgendwie doch sehr weh tat. „Warst du noch einmal in dem Hotel?“, erinnerte ich ihn an die Mitarbeiterin des Hotels, welcher wir diese Misere überhaupt zu verdanken hatten, worauf er wieder locker wurde. „Oh ja, der Chef persönlich hat sich bei mir entschuldigt und Nachforschungen betrieben, wer für diese Misere verantwortlich war! Es war eine Kellnerin, welcher er mit sofortiger Wirkung kündigte. Mein Anwalt hat auch dafür gesorgt, dass diese Person alles schön für sich behält! Wie sich herausgestellt hatte, befanden sich auf ihren Laptop Aufnahmen der Sicherheitskamera, auf welcher pikantes Material von uns zu sehen war!“, klang er einerseits erleichtert, doch andererseits nervös, was ich mit ihm nur teilen konnte. „Was war zu sehen?“, fragte ich nervös, da ich mir nicht ausmalen wollte, was das für Auswirkungen auf Villes Karriere gemacht hätte, geschweige denn von meinem Leben.
„ Ich möchte das nicht am Telefon besprechen, verstehst du? Ich weiß nicht einmal, ob jetzt hier irgendjemand zuhört!“, vertröstete er mich auf ein anderes Mal. „Hier? Rufst du nicht von daheim an?“, stutze ich, worauf ich erst jetzt mitbekam, dass im Hintergrund wirre Stimmen zu hören waren, wie in einer Halle. „Ich stehe gerade am Bahnhof und warte auf den Zug!“, kam es prompt und wie selbstverständlich zurück. „Okay, ich verstehe!“, war es selbstverständlich, dass es keine gute Idee war, auf einem öffentlichen Platz über ein Thema zu sprechen, welches so einige zwielichtige Personen hätten ausnutzen können. „Sorry Liebes, dass ich jetzt auflegen muss, aber ich melde mich wieder! Versprochen!“, entschuldigte er sich, das Gespräch beenden zu müssen, was natürlich keine Umstände machte „Kein Problem, ich habe dann eben mein Handy ständig bei mir!“ Dann verabschiedete er sich mit einem liebevollen Bye und legte auf. Ich hingegen stand noch immer mit dem Handy am Ohr da und murmelte leise hinein „Ich vermisse dich!“ Sogar sehr, dachte ich noch, nahm das Mobiltelefon vom Ohr, legte ebenfalls auf und legte es auf den Glastisch. Mit jeder weiteren Sekunde, die verstrichen war, an diesem lauen frühsommerlichen Abend spürte ich mehr und mehr wie einsam ich mich doch fühlte. Das Einzige, was ich jetzt wollte, war, in Villes Armen zu liegen und alles um uns herum zu vergessen, doch je mehr ich es wollte, umso einsamer fühlte ich mich. War ich etwa verliebt? Welch eine dumme Frage! Natürlich war ich verliebt. Verliebt in einen Mann der mindestens tausend Kilometer von mir entfernt war. „Ach, warum bist du jetzt nicht bei mir?“, fluchte ich leise, bewegte mich mit langsamen Schritten auf eines der großen gebogenen Fenster zu und blickte wehmütig auf die Straße.
Am darauffolgenden Abend schaltete ich, kaum dass ich wieder daheim angekommen war, mein Radio an und drehte es bis zum Anschlag laut auf, damit ich das Interview mit Ville, welches angekündigt worden war, auch in der hintersten Ecke meiner Wohnung hören konnte. Gerade lief ein älterer
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