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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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Immer flirtest du mit meinen Kerlen. Das finde ich gemein«, schluchzte dieser und schlug theatralisch die Hände über dem Kopf zusammen.
    Diese Bewunderung hätte sich Grabowski niemals träumen lassen. Seit jeher war er immer der Letzte gewesen. Beim Wählen der Mannschaften auf dem Bolzplatz blieb er stets übrig, in der Tanzschule wollten nicht mal die Mauerblümchen Peters herbem Charme verfallen, und selbst die Gerichtsvollzieher bevorzugten die anderen Schuldner. Kaum zu glauben, dass die Stoffflicker sich um ihn rissen.
    Â»Nehmt es mir nicht übel, Jungs, aber ich bin glücklich verheiratet«, stammelte der Angebetete.
    Â»Renate hat sich doch von dir getrennt.« Als ich Peters Blick bemerkte, ergänzte ich eilig: »Aber er ist geradezu ekelhaft hetero, noch schlimmer als ich.«
    Pedro und Frédéric schienen enttäuscht. Die Augen des Muskelmannes schimmerten sogar feucht.
    Â»Menno, ich hätte schwören können, dass du eine feminine Ader besitzt.«
    Â»Nix mit femin«, versicherte Peter eilig. »Sorry for that.«
    Â»Aber auf die bevorstehende Trauung stoßen wir trotzdem an«, beschloss Frédéric.
    Grabowski starrte mich verwirrt an, interpretierte aber meine heftigen Augenbewegungen richtig und hielt den Mund. Ich holte eine Flasche Rotkäppchen-Sekt aus der Küche.
    Â»Stößchen«, flötete Pedro.
    Â»Chin-chin«, ergänzte Frédéric.
    Â»Hau weg die Kacke«, vollendete Gurkennase.
    Ich hob nur stumm das Glas.
    Â»Auf eine glückliche und lange Ehe«, brachte Pedro den obligatorischen Trinkspruch und ließ die Gläser klirren. »Ich habe leider meinen Traumpartner noch nicht gefunden. Für mich wäre es das Größte, in Las Vegas zu heiraten. Der Pfarrer müsste aussehen wie Elvis, die Flowerboys wie Justin Bieber, natürlich splitternackt. Du bist doch nicht eifersüchtig, mein Sahnebaiser?« Er tätschelte Gurkennases Arm.
    Â»Du kannst machen, was du willst, ehrlich.« Peter hüpfte zur Seite wie ein Boxer in Erwartung der alles zerstörenden Klitschko-Geraden. Dabei schäumte der Sekt über und tropfte auf den Dielenboden.
    Â»Ganz schön schreckhaft, mein kleiner Knuffelbär. Da liegt noch viel Arbeit vor uns.«
    Â»Wir müssen«, bekundete Frédéric und blickte demonstrativ auf die Uhr. »In zwei Stunden geht unser Flieger.«
    Â»Schade, wo wir uns gerade nähergekommen sind. Mein kleines Honigmäulchen, hältst du es ohne mich aus?«
    Â»Passt schon. Wird zwar schwer, aber ich bin Kummer gewohnt.« Gurkennase konnte lügen, ohne rot zu werden.
    Nachdem wir Millionen von Bussis getauscht hatten, brachte ich die beiden zur Tür. Und tschüs.
    In der Zwischenzeit hatte Grabowski ein Bier aus dem Kühlschrank befreit: »Mannomann, das waren aber schräge Vögel. Glaubst du, dass dieser Pedro wirklich auf mich steht? Wenn ja, muss ich an meiner Ausstrahlung arbeiten.«
    Â»Tja, ein schnuckeliges Mannsbild bist du schon.«
    Â»Hör auf, Alter, das ist nicht witzig«, zeterte Peter und kippte den Inhalt der Flasche in einem Zug runter.
    Â»Dank euch werde ich mich ein Leben lang an meinen Fasthochzeitstag erinnern. Und dazu noch dieser schnieke Anzug. Aber jetzt an die Arbeit. Wir müssen einen Mörder fassen.«
    Â»Dem reißen wir den Arsch auf.« Grabowski schien entgegen seiner Natur wild entschlossen.
    In diesem Moment klingelte es erneut.
    Â»Verdammte Hacke, kommt man hier gar nicht zum Arbeiten?«, schimpfte ich drauflos. Meine Nerven hatten offensichtlich noch nicht wieder ihre Drahtseilstärke erreicht.
    Â»Bleib ruhig, Brauner, ich erledige das schon«, beruhigte mich mein Kumpel, zog sich ein verdrecktes Hemd im Sixties-Look über und schlurfte zur Tür. Drei Minuten später kam er wieder in den Raum geschossen.
    Â»Dieter, du musst doch kommen. Es gibt ein Problem«, brummte er und fläzte sich auf die Couch.
    Â»Guten Tag«, begrüßte mich ein weiß gekleideter Herr mittleren Alters. »Markus Lampe von Feinkost Lampe aus Frankfurt. Wir liefern das Buffet.«
    Â»Welches Buffet? Wir wollten im ›Bauerncafé‹ feiern, die hätten für alles gesorgt. Außerdem ist die Feier sowieso abgesagt worden.«
    Â»Da sind Sie auf dem drittletzten Stand«, tat Lampe kund und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. »Ihr Vater ist ein langjähriger

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