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Kein Schwein bringt mich um

Kein Schwein bringt mich um

Titel: Kein Schwein bringt mich um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Michael; Springenberg Bresser
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habe genug von eurer infantilen Streiterei. Heute sind meine Mandantin und ein sehr guter Freund ermordet worden. Von der abgesagten Hochzeit ganz zu schweigen. Wäre ich doch nie in dieses Kaff gezogen. In Essen wäre mir dieser Mist erspart geblieben.«
    Mit diesen Worten ließ ich die Bagage stehen und wanderte zu den Stallungen.
    Â»Pedder, mein Freund«, begrüßte ich den Eber, der freundlich grunzte, und schaufelte alte Kartoffeln und Fleischreste in seinen Trog.
    Â»Heute habe ich Sachen erlebt, die passieren dem Otto-Normal-Detektiv im gesamten Leben nicht.«
    Ich brachte alles auf den Tisch: die Toten, die abgeblasene Hochzeit und meine Zweifel an der damaligen Entscheidung, von der Großstadt aufs Land zu ziehen. In Essen hätte ich mich kurzerhand im »Dämmerstübchen« verbarrikadiert und so lange die Biervorräte vernichtet, bis alles wieder im Lot war.
    Â»Alkohol ist keine Lösung?«, interpretierte ich Pedders ungehaltenes Grunzen. »Manchmal schon, finde ich. Dann müsste ich zumindest nicht permanent an Otto und Karin denken.« Mir liefen jetzt tatsächlich Tränen die Wangen hinunter.
    Ich hörte, wie sich der Trecker draußen in Bewegung setzte. Dann wurde der Motor wieder ausgeschaltet. Ich blickte aus dem Stallfenster.
    Â»Verrecke, du Halunke«, brüllte Günter und hob die geballte Faust in meine Richtung. »Du übler Halunke«, setzte Rosi noch einen drauf, doch das klang eher niedlich und heiterte mich sogar ein bisschen auf. Dann wurde der Motor wieder gestartet, und das Dieselross entfernte sich vom Hof. Durchatmen.
    Â»Zumindest ist die buckelige Verwandtschaft weg. Was meinst du?«
    Â»Gsrpömrmxiwinrsx.«
    Â»Mit vollem Mund spricht man nicht.« Ich hatte Pedders Antwort nicht verstanden. »Ach so, ich trage die Verantwortung für dich und die Karnickel?«
    Das Schwein grunzte energisch.
    Â»Du hast recht«, streichelte ich über die rauen Borsten. »Ohne euch wäre ich schon längst verzweifelt.«
    Auf dem Hof waren erneut Motorengeräusche zu hören. Die Rückkehr der Heisterkamps? Bitte nicht.
    Â»Jemand da?«, brüllte Gurkennase so laut, dass die Kaninchen erschrocken zusammenzuckten.
    Â»Einen schönen Abend«, verabschiedete ich mich von Pedder. »Du hast mir sehr geholfen.«
    Ich wanderte zum Haus, wo Grabowski auf einer Holzbank kauerte. Er hatte die Hände vor dem Gesicht und atmete schwer.
    Â»Alles klar?«, fragte ich.
    Â»Nee. Lunas Tod geht mir so was von an die Nieren. Ich hatte mich echt in die Lady verknallt. Ein Teufelsweib.«
    Tröstend legte ich ihm eine Hand auf die Schulter.
    Â»Mensch, Dieter, ich habe noch nicht mal Bierdurst, und das will echt was heißen«, wisperte er und raufte sich die Haare.
    Â»Das mit Luna ist noch längst nicht alles«, sagte ich müde und berichtete von Ottos Tod und der gestrichenen Hochzeit.
    Â»Otto war ein wahrer Freund. Davon gibt es im Leben nur wenige.« Er heulte hemmungslos, und auch ich konnte mich nicht mehr beherrschen und stimmte in seinen Klagegesang ein. »Er hat uns immer geholfen. War irgendwie süß, wie er das Detektivspielen liebte.«
    Â»Er hat mir in seinem Büro sogar einen Schreibtisch hingestellt«, jammerte Grabowski. »Mit einem Namensschild, auf dem ›Sklave‹ stand. Aber das war liebevoll gemeint.« Wir lachten beide kurz auf und schluchzten dann weiter.
    Â»Das ist der traurigste Tag meines Lebens. Selbst als König Pilsener an Holsten verkauft wurde, habe ich nicht so geflennt. Obwohl Otto mit Alkohol streng war. Bei Ermittlungen durfte ich nichts trinken. Nicht mal ein kleines Schlückchen. Aber er hat es nur gut gemeint.«
    So pflegten wir bestimmt eine Stunde unsere seelischen Wunden.
    Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass es genug war mit der Trauerarbeit: »Fertig gejault, wir müssen nach vorne schauen. Tilke hat mir Fotos vom Luna-Konzert gegeben. Vielleicht fällt uns was auf. Der Kerl muss für Luna und Otto büßen.«
    Â»Jau.« Gurkennase war sofort Feuer und Flammenwerfer. »Dem ziehen wir die Haut lebendig vom Leib, strangulieren ihn, rösten ihn auf dem Grill und vierteilen ihn.«
    Â»Mal langsam. Trotz aller Wut müssen wir einen kühlen Kopf bewahren, denn schließlich haben wir es mit einem gefährlichen Mörder zu tun.«
    Â»Hast ja recht.«
    Â»Mist, die Wellensittiche!«,

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