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(Kein) Sex mit dem Ex

(Kein) Sex mit dem Ex

Titel: (Kein) Sex mit dem Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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auf Jacobs Bett und stöhnte laut. Rasch ging sie ins Badezimmer, putzte sich die Zähne und flocht die Haare zu einem Zopf, damit sie am nächsten Morgen nicht so zerzaust waren. Nachdem sie ihren Pyjama angezogen hatte, sammelte sie all ihren Mut und schlüpfte unter die Laken. Jacobs Bett. Das Wissen, dass er normalerweise hier schlief, war unheimlich erregend. Wie ein heimliches Vergnügen, erotisch und verboten. Sie schloss die Augen, fing die Unterlippe mit den Zähnen ein und gestattete sich die Erinnerung an eine Zeit, als sie beide das Bett miteinander geteilt hatten.
    Danach war an Schlaf nicht zu denken. Es wurde ein Uhr, zwei Uhr, und sie lag immer noch wach da, während ihr Körper sich nach sexueller Erfüllung sehnte.
    Dennoch zwang sie sich, die Augen zu schließen. Um drei Uhr hatte sie die Erinnerungen an ihre Zeit in Jakes Armen beinahe abgeschüttelt und stand kurz davor, einzuschlafen. Bis sie von unten ein leises Geräusch hörte – dumpfe, unregelmäßige Schläge.
    Nichts Lautes. Niemand, der an eine Tür hämmerte. Etwas anderes.
    Die Tür bewegte sich völlig geräuschlos, als sie sie öffnete. Die Treppenstufen knarrten nicht unter ihrem Gewicht. Jianne schlich sie halb hinunter, bis sie sich auf eine Stufe setzen, sich vorbeugen und in die Trainingshalle darunter spähen konnte.
    Das Licht war dasselbe wie in dem Raum darüber. Sanfter Mondschein und Neonlicht, das durch die Fenster fiel. Ein Mann stand mit dem Rücken zu ihr in der dunklen Ecke des Raums. Sein Oberkörper war nackt, eine weite schwarze Baumwollhose saß tief auf seinen Hüften. Rhythmisch bearbeitete er einen Boxsack, der von der Decke hing. In seinen Schlägen lag Verzweiflung. Eindrucksvolle Muskeln zeichneten sich auf dem Rücken und an den Armen ab.
    Jacob verlor nicht eine Sekunde das Gleichgewicht. Seine Entschlossenheit geriet zu keinem Zeitpunkt ins Wanken. Er schien Frieden in der Aggressivität der Schläge zu finden. Jianne beobachtete ihn einige lange Minuten, ehe sie sich in das Zimmer zurückzog, in dem er sie untergebracht hatte. Sie krabbelte zwischen die Laken und schloss die Augen, während die gedämpften Geräusche andauerten.
    Und sie schlief nicht.

4. KAPITEL
    In der Karateschule war der Tag schon lang im Gange, als Jianne gegen acht am folgenden Morgen hinunterkam. Bedauerlicherweise führte die Treppe direkt in die Trainingshalle – es gab keinen anderen Weg nach unten.
    Sie trug ihr übliches Bürooutfit bestehend aus einer grauen, maßgeschneiderten Hose, High Heels und einem ärmellosen T-Shirt. An diesem Tag war das T-Shirt knallpink, und sie hatte das Haar zu einem Knoten frisiert, um noch professioneller zu wirken. Ihre äußere Erscheinung passte ganz und gar nicht in eine Karateschule, und das wusste sie auch. Genauso wie Jacobs Schüler, die schlagartig verstummten, als sie die Treppe hinabkam.
    Jacob hatte sie noch nicht bemerkt. Er durchstöberte gerade gemeinsam mit zwei Schülern eine Ausrüstungskiste. Jianne war sich unsicher, ob sie ihn stören sollte oder nicht. Eigentlich hätte es genügt, seinen Blick aufzufangen, ihm kurz zuzunicken und dann zu gehen. Doch angesichts der Tatsache, wie sich ihr Aufenthalt hier in die Länge zog, barg selbst diese kleine Interaktion Katastrophenpotenzial.
    Sie hatte bereits die halbe Trainingshalle durchquert, als Jacob aufschaute, ihren Blick auffing und dann auf sie zukam. Für einen Mann, der die halbe Nacht auf einen Boxsack eingedroschen hatte, sah er bemerkenswert erholt aus.
    Jianne dagegen hatte zu künstlichen Hilfsmitteln greifen müssen, um die zu wenigen Stunden Schlaf zu kaschieren.
    â€žDu machst dich auf den Weg zur Arbeit?“, fragte er, als er bei ihr ankam. Seine Stimme klang tief und schroff, was es ihr zusätzlich erschwerte, ihre Fassung zu wahren. Von seinem geschmeidigen Gang bis zu den breiten Schultern, um die sich sein T-Shirt so eng spannte, war alles an Jacob dazu geeignet, einer Frau schlaflose Nächte zu bereiten, und im Moment verübelte sie ihm das.
    Jianne nickte. Ihr Hals fühlte sich rau an – nichts, was eine Tasse Tee nicht beheben könnte. Wenn sie eine zur Hand gehabt hätte.
    â€žWie?“
    â€žIch habe ein Taxi gerufen“, antwortete sie krächzend.
    â€žUnd wie kommst du nach Hause?“
    â€žGenauso.“
    â€žIch kann dich auf meinem Motorrad

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