Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
(Kein) Sex mit dem Ex

(Kein) Sex mit dem Ex

Titel: (Kein) Sex mit dem Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
Vom Netzwerk:
abholen, wenn dir die Fahrt nichts ausmacht“, bot er an.
    â€žMir macht die Fahrt nichts aus.“
    â€žUm halb sechs?“
    Jianne nickte erneut und gab ihm die Adresse. Jakes Arbeitskleidung, in der er unterrichtete, bestand aus einer weiten schwarzen Karatehose, dem erstaunlich perfekt sitzenden T-Shirt und keinerlei Gürtel. Seine Schüler waren ein zusammengewürfelter Haufen junger Männer – Frauen befanden sich nicht darunter. Zumindest nicht in diesem Kurs.
    â€žMein Fortgeschrittenen-Kurs“, erklärte Jacob, der ihre Neugier bemerkte. „Die meisten kommen bereits seit Jahren.“
    Alle starrten Jianne an, jeder Einzelne. „Man könnte meinen, sie hätten noch nie gesehen, wie eine Frau diese Treppe hinunterkommt“, spöttelte sie nervös.
    â€žDas haben sie auch nicht.“
    â€žOh.“ Jiannes Gedanken überschlugen sich. Jacob war ein extrem lustbetonter Mann. Ein Mann, der Frauen genoss. In den vergangenen zwölf Jahren hatte er doch sicherlich Frauen in seinem Bett gehabt? Selbst wenn er zu diskret war, um diese Tatsache in die Welt hinauszuposaunen. „Also … was soll ich tun? Um so zu tun, als wären wir zusammen? Soll ich dir vor deinen Schülern einen Guten-Morgen-Kuss geben?“
    â€žDas würde ich nicht empfehlen“, murmelte er. „Lächle einfach und geh, Jianne. Ich kümmere mich um den Rest.“ Er beherzigte seinen eigenen Rat und kehrte zu seinen Schülern zurück. Jianne durchquerte den Rest der Trainingshalle in Richtung Tür.
    Dort angekommen, öffnete sie sie, drehte sich aber noch einmal um und warf einen langen Blick auf den Ehemann, dem sie vor all den Jahren davongelaufen war. Er schaute in ihre Richtung, so als hätte er ihren Blick gespürt, und ihr stockte der Atem, als sie sah, wie intensiv der Blick seiner blauen Augen war. Er hatte recht – sie brauchten keinen Kuss. Denn das hier war ein Schwur – der waghalsige, unverhüllte Beweis eines ungezügelten Verlangens, das sie beide verbrannte.
    Jianne hob das Kinn und hielt Jacobs Blick wesentlich länger stand, als gut für sie war, ehe sie schließlich durch die Tür verschwand.
    Um fünf vor halb sechs am späten Nachmittag schloss Jianne ihren Laptop, lehnte sich in ihren Stuhl zurück und streckte die Beine aus. Ihr neuester Kunde war eine Hotelgruppe, deren Hauptquartier sich in Hongkong befand und die gerade Hotelketten in Australien und Neuseeland aufgekauft hatte. Jianne sollte ein neues Logo entwerfen, was sich schwieriger gestaltete als zunächst gedacht.
    Als das Telefon klingelte, nahm sie sofort ab. „JB Graphics.“
    â€žWofür steht das B?“, fragte Jacob.
    â€žFür Bennett“, entgegnete sie ruhig, worauf am anderen Ende der Leitung ein Schweigen entstand – eines, das sich nicht füllen ließ. „Ich räume gerade zusammen“, sagte sie unbeholfen. „Wo bist du?“
    â€žIch warte draußen vor dem Gebäude.“
    â€žDann komm ich gleich runter.“ Sie legte auf, griff nach ihrer Handtasche und verließ das riesige Bürogebäude durch das imposante Eingangsportal.
    Das hier war das Herz des Finanzdistrikts von Singapur – ordentlich, aber überlaufen. Teure Anzüge bestimmten die Kleiderordnung, elegante Schaufensterdekorationen betonten den Reichtum, der hier verdient wurde. Der breitschultrige Krieger mit dem Engelsgesicht, der neben einem großen, schwarz glänzenden Motorrad auf sie wartete, wirkte hier so deplatziert wie sie am Morgen in seiner Karateschule.
    Nicht, dass Jacob Bennett den Eindruck machte, als würde es ihn kümmern.
    Er beobachtete, wie sie sich den Weg durch die Menschenmassen bahnte. Zwei Helme lagen auf dem Motorradsitz. Jianne blieb vor Jake stehen. Er lächelte nicht.
    â€žIch dachte, du würdest unter deinem eigenen Familiennamen arbeiten“, sagte er schließlich zur Begrüßung.
    â€žDa hast du falsch gedacht.“ Wortlos starrten sie sich an, während Jianne gegen den Drang kämpfte, unter Jacobs unergründlichem Blick den Kopf zu senken. „Natürlich hat mir meine Familie immer geholfen. Sie geben mir Büroräume und vermitteln mir unzählige Kontakte. Mir fehlt es an nichts. Aber ich benutze ihren Namen nicht.“ Sie holte tief Luft. „Meine Kunden kennen mich als Jianne Xang-Bennett. Es ist der Name auf meinem Pass. Der Name auf

Weitere Kostenlose Bücher