(Kein) Sex mit dem Ex
es?â
âNun, es hat funktioniert.â
âWas nun die Schalen angehtâ, räusperte sich der Verkäufer.
âWir nehmen sieâ, erklärte Jake. âKönnen Sie sie so einpacken, dass wir sie auf einem Motorrad transportieren können?â
âAber natürlich. Gar kein Problemâ, versetzte der Verkäufer. âKann ich Ihnen sonst noch etwas zeigen? Deutsche Küchenmesser? Italienische Glaswaren? Irische Laken? Wir haben alles da.â
âNein, wir sind fertig mit Einkaufenâ, entschied Jake.
âSind wir das?â, fragte Jianne. âIch habe nie zuvor Küchenutensilien eingekauft. Wer hätte gedacht, dass es so therapeutisch sein kann?â
âWir haben genug eingekauftâ, entgegnete Jake bestimmt. âWer hätte gedacht, dass es besser ist, dich zu küssen, anstatt mit dir einkaufen zu gehen?â
âOh, ich denke, die meisten Männer würden das so sehenâ, murmelte der Verkäufer. âIch packe die Schalen drüben an der Kasse ein, ja?â
âPacken Sie schnellâ, stieà Jake hervor.
âDas tue ich immer.â
Als sie vor der Karateschule hielten, hatte Jianne ein Grinsen auf dem Gesicht und hoffentlich intakte Reisschalen in dem Paket auf ihrem Rücken. Behutsam stieg sie von dem Motorrad ab und zog den Helm aus.
âLee muss hier irgendwo in der Nähe sein, falls du bei irgendetwas Hilfe brauchstâ, erklärte Jake. âIch muss in einer halben Stunde einen Kampf zwischen zwei meiner Schüler mit schwarzen Gürteln leiten. Es ist ein öffentlich zugänglicher interner Wettkampf, was bedeutet, dass wir vermutlich ein paar Zuschauer haben werden. Sollte Zhi Fu kommen, während ich den Kampf leite, hat er Zugang zu dir, und ich kann es nicht verhindern. Ich kann aber dafür sorgen, dass ein Beschützer an deiner Seite bleibt. Jemand, dem ich vertraue.â
âHältst du das wirklich für nötig?â
âIch weià es nicht.â Es war nie leicht, gegen einen Geist zu kämpfen. âHast du heute etwas von ihm gehört?â
âNein. Nichts.â
âIst bei der Arbeit irgendetwas Ungewöhnliches passiert?â
âNein. Vielleicht weià er nicht, wo ich bin.â
âFrüher oder später wird er es herausfinden, Jianne. Und wenn er so besessen von dir ist, wie Madeline behauptet, und so gefährlich, wie dein Onkel befürchtet, dann ist die Chance groÃ, dass er es bereits weiÃ.â
âVielleicht.â Und vielleicht wollte Jianne es einfach noch nicht zugeben. âIch möchte mir den Karatekampf ansehenâ, erwiderte sie trotzig. âWas hältst du davon, wenn du mir die Leute zeigst, denen du vertraust, und falls ich sie brauche, mache ich ihre Bekanntschaft?â
Jake tat genau das auf ihrem Weg zur Küche, und dann verschwand er, vermutlich, um sein Karateoutfit anzulegen. Oder vielleicht zog er auch nur seine eigene Gesellschaft der ihren vor.
Der Abend nahm seinen Lauf. Eine bunte Menge an Zuschauern versammelte sich. Als der Kampf immer brutaler wurde, verschärfte Jake die Regeln. Irgendwann gab es einen Gewinner. Zhi Fu war nicht anwesend.
Später aÃen Jianne, Lee und Jacob chinesisches Essen aus den neuen Porzellanschalen. Jacob wusch danach ab, und Lee räumte den Tisch ab, ehe er lautlos davonschlüpfte. Als der Junge ungefähr eine Minute später wieder auftauchte, reichte er ihr ein halbes Dutzend Stücke Lavendelseife.
Jianne dankte ihm artig. Sie meinte, ein unterdrücktes Stöhnen am Spülbecken zu hören. Ganz eindeutig hörte sie das Geklapper von Besteck gegen feinstes japanisches Porzellan.
Aber die Schalen gingen nicht zu Bruch.
5. KAPITEL
Jiannes zweite Nacht in Jacobs Bett verlief nicht anders als die erste. Es fiel viel zu viel Licht in den Raum, sie konnte nicht schlafen und quälte sich mit erotischen Fantasien. Gott sei Dank hatte sie einen Plan. Er begann mit einer Decke und einem Besenstiel, die sie so an dem Fenster anbrachte, dass zumindest ein Teil des Lichts abgefangen wurde.
Der zweite Teil ihres Plans beinhaltete Die vollständige Geschichte der zivilisierten Welt â einen massiven Wälzer, den sie aus der Bibliothek ihres Onkels mitgebracht hatte. Wenn dessen Inhalt sie nicht zum Einschlafen brachte, konnte sie sich mit dem schweren Ding immer noch eins über den Schädel ziehen.
Der dritte Teil ihres Plans
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