(Kein) Sex mit dem Ex
sich daraufhin im Stuhl zurücklehnte und sie anstarrte, hob sie eine fein geschwungene Augenbraue und zeigte das Lächeln einer Sünderin, ehe sie ihm den Rücken zuwandte und nach der Teedose griff.
Jakes Chance zur Vergeltung bot sich schnell â beinahe genauso schnell wie seine wachsende Erregung. Jianne kam nicht ganz an die Teedose heran, die auf dem obersten Regalbrett stand. Ohne Eile erhob er sich. Als er bei ihr ankam, stellte er sich so, dass sie zwischen ihm und der Arbeitsfläche gefangen war. Langsam griff er nach der Teedose. âGut geschlafen?â, murmelte er.
âNicht wirklich. Die Neonlichter von der anderen StraÃenseite machen mich wahnsinnig.â
âPrinzessin.â
âNur weil nicht jeder wie du in einem Raum schlafen kann, der wie ein Rummelplatz beleuchtet ist!â, protestierte sie. âSadist.â
âIch?â Das war wirklich gut. â Ich? â Er beugte sich vor und strich dabei, wie unabsichtlich, mit den Lippen sanft über ihr Ohr. âHey, du bist diejenige, die ganz allein der Stimme der Natur gefolgt ist, Prinzessin. Hast du geglaubt, ich würde es nicht merken? Oder dass ich nicht den ganzen Tag darüber nachdenken würde, wie genau du dich verwöhnt hast? Meiner Ansicht nach macht das dich zum Sadisten, nicht mich.â
âWas für eine lebhafte Fantasieâ, schalt sie ihn. âGlaubst du wirklich, ich würde so etwas tun?â Streng legte sie einen Finger auf seine Lippen. Sie wusste ganz genau, dass diese Geste ihn in den Wahnsinn treiben würde. âDazu sage ich nur: Beweis es.â
Wenn Lee nicht in genau diesem Moment durch die Tür gestürmt wäre, dann hätte Jake für alles Weitere nicht garantieren können. Mit Sicherheit wäre es zu einem Kuss gekommen. Seine Hand in ihrem Höschen hätte ebenfalls nach einer akzeptablen Methode geklungen, um was auch immer zu beweisen.
Doch wie die Dinge nun mal lagen, warf Ji nur einen Blick auf Lee, schaute panisch zu Jake hoch und wandte ihre Aufmerksamkeit dann hektisch dem Teekochen zu. Der Rest des Frühstücks vollzog sich in einer Art Nebel. Jianne und Lee verspeisten ihren Reisbrei, während Jake schweigend vor sich hinbrütete und seine Erregung unter Kontrolle zu bringen versuchte.
Fünfzehn Minuten später ging Lee seiner Aufgabe nach, das Geschirr zu spülen, und Jake und Jianne durchquerten die Trainingshalle. Sie auf dem Weg zur Arbeit, er, um sicherzugehen, dass sie es ohne Zwischenfall in das verdammte Taxi schaffte.
âIch kann nicht fassen, dass du jemals geglaubt hast, hier zu leben â egal wie kurzfristig â würde funktionierenâ, murmelte er düster.
âHey, du bist derjenige, der dem Ganzen zugestimmt hat.â
âIch muss völlig den Verstand verloren haben.â Entweder das, oder wenn es noch nicht geschehen war, so konnte es nicht mehr lange dauern. âDir ist doch klar, dass, wenn Zhi Fu dir nicht den Hals umdreht, ich es tue?â
âNein, das wirst du nichtâ, erklärte sie mit viel mehr Sicherheit, als gut für sie war. Ein schmal gebauter Mann in einem marinefarbenen Anzug hatte die Karateschule betreten und kam ihnen entgegen. âEin Kunde?â, fragte sie.
âKönnte sein.â Aber es schien unwahrscheinlich.
âMein Name ist Richard Lowâ, sagte der Mann ohne groÃe Vorrede, sobald er sie erreicht hatte. âIch suche nach Jacob Bennett.â
âSie haben ihn gefundenâ, erwiderte Jake.
Richard Low rümpfte die Nase, so als sei ihm ein besonders widerwärtiger Geruch untergekommen. âMr. Bennett, Sie scheinen ein paar Probleme zu haben, was die Einhaltung von Bauvorschriften anbelangt.â
âWelche zum Beispiel?â
Richard Low lächelte verbindlich. âUnzureichende FeuerschutzmaÃnahmen, offen liegende Elektrokabel, möglicherweise unzulässige Dachbalkenkonstruktion. AuÃerdem nicht konforme Beschilderung, und mir ist aufgefallen, dass Sie keinen Zugang für Rollstuhlfahrer haben.â
âKarate ist ja auch eine der Lieblingssportarten von Leuten im Rollstuhlâ, murmelte Jianne.
âMr. Low, richtig?â, fragte Jake höflich. Der Mann nickte. âDürfte ich Ihren Ausweis sehen?â Lows Augen verengten sich unheilvoll, doch er zog eine Plastikkarte hervor, die ihn als Bauinspektor auswies. Jake behielt sie in der Hand. âUnd die
Weitere Kostenlose Bücher