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(Kein) Sex mit dem Ex

(Kein) Sex mit dem Ex

Titel: (Kein) Sex mit dem Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Hunter
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sollte erst dann in die Tat umgesetzt werden, wenn alles andere scheiterte. Er sah vor, in ihrem winzigen Trägertop und den dazugehörigen Boxershorts nach unten zu schleichen und sich eine gehörige Portion von dem Scotch auf dem Küchenregal einzuschenken. Besser wäre allerdings noch, wenn sie sich am nächsten Tag in der Mittagspause selbst eine Flasche Whisky kaufen und in ihrem Zimmer deponieren würde.
    Um halb elf erklang ein Klopfen an ihrer Tür, woraufhin Jianne misstrauisch „Wer ist da?“ rief.
    â€žLee“, antwortete die jungenhafte Stimme. „Ich habe Tee für Sie.“
    Jianne öffnete die Tür. Da stand er mit einer Teekanne auf einem Tablett vor ihr. Ein Paket Zucker und ein Löffel vervollständigten das Bild.
    â€žEs ist Kräutertee“, erklärte Lee. „Wir dachten, dass es Ihnen vielleicht helfen würde einzuschlafen, falls Sie noch wach sind.“
    â€žOh, das ist wirklich nett von euch, Lee. Vielen Dank“, murmelte sie.
    â€žDer Meister hat mir aufgetragen, Ihnen zu sagen, dass er morgen früh um sechs eine Klasse im Kickboxen unterrichtet, was Sie vermutlich wach machen wird, aber sie ist um sieben fertig. Der nächste Kurs beginnt dann erst um neun.“
    â€žSag dem Meister, dass ich seine Warnung zu schätzen weiß.“
    â€žEr möchte wissen, ob er Sie morgen früh zwischen halb acht und halb neun zur Arbeit bringen soll.“
    â€žNein, ich nehme mir ein Taxi.“
    â€žSoll ich ihm sonst noch etwas sagen?“, fragte Lee.
    Jianne lächelte engelsgleich. „Sag ihm, dass sein Bett sehr bequem ist. Sag ihm, ich wünsche ihm eine gute Nacht und süße Träume.“ Denn die würde sie ganz bestimmt haben.
    Doch stattdessen wälzte sie sich schlaflos hin und her. Erotische Fantasien plagten sie und eine immer stärker werdende Sehnsucht nach sexueller Erfüllung, für die sie Jacob verfluchte.
    Im Laufe der Jahre hatte sie vergessen, wie überaus körperlich ihre Beziehung gewesen war. Allein ein Blick von ihm hatte stets ausgereicht, um brennendes Begehren in ihr zu entfachen. Heute hatte er ihr viele Blicke geschenkt. Er hatte sie mit den Augen berührt und mit den Lippen, und nun wollte sie mehr, denn es war nicht genug gewesen.
    Nicht mal annähernd.
    Ob es falsch wäre, sich in Jacobs Bett selbst Lust zu schenken, während sie an ihn dachte? Ihn verfluchte? Ob sie ihm dann am nächsten Morgen in die Augen schauen konnte, ohne dass er sofort wusste, was sie getan hatte?
    Machte es ihr überhaupt etwas aus, wenn er erriet, was sie in seinem Bett getrieben hatte?
    Als es drei Uhr nachts war und sie immer noch hellwach dalag, gab Jianne den Bedürfnissen ihres Körpers schließlich nach.
    Am nächsten Morgen folgte Jianne Jacobs Wink und kam zwischen den beiden Unterrichtseinheiten nach unten. Sie war für einen Tag im Büro gekleidet: halblanger Rock und leichtes Top. Jacob nickte ihr durchaus freundlich zu, als sie die Küche betrat. Er wusste zu schätzen, dass sie das Loft erst verlassen hatte, nachdem sie vollständig angekleidet war.
    Nur ein Mann, der es darauf anlegte, sich selbst zu quälen, wünschte, sie würde mit schlafverhangenem Blick und dem Ausdruck sexueller Befriedigung zum Frühstück erscheinen.
    An diesen Ausdruck erinnerte er sich nur zu gut. Während ihrer Ehe hatte er ihn oft an ihr gesehen. Jianne mochte in vielerlei Hinsicht eine zerbrechliche Industriellen-Prinzessin gewesen sein, aber sie war auch die sinnlichste und ungehemmteste Geliebte, die Jacob je gekannt hatte. Eine Frau, die seine Bedürfnisse und dunkelsten Begierden so genau erspürte, dass keine andere ihn je auch nur annähernd so befriedigt hatte wie sie.
    Jacob beobachtete aus schmalen Augen, wie Jianne zur Anrichte hinüberging und den Wasserkocher anschaltete. Sie streckte die Hand nach einem der robusten Kaffeebecher auf dem Küchenregal aus. Er besaß keine filigranen Teetassen.
    Noch nicht.
    Als sie sich umdrehte, lächelte sie ihn höflich an – ganz perfekter Hausgast. Bis irgendetwas in ihren Augen aufflackerte – etwas Verbotenes, Sinnliches und Vertrautes. Wenn Jacob sich nicht täuschte, dann stand eine Frau vor ihm, die in der Tiefe der Nacht sexuelle Erfüllung gesucht hatte. Und gefunden.
    Was zur Hölle hatte sie in seinem Bett getrieben?
    â€žTee?“, fragte sie zuvorkommend. Als er

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