(Kein) Sex mit dem Ex
Menschenrechte, wenn es das ist, was du willst.â
Lee nickte. Die ruckartige Bewegung entsprach so gar nicht der üblichen Geschmeidigkeit, mit der er sich sonst bewegte, und das verriet Jianne ganz genau, wie viel dem Jungen Jakes Worte bedeuteten. Lee war ein auÃergewöhnlicher Junge.
Und Jacob Bennett war ein auÃergewöhnlicher Mann.
âDer alte Chin möchte, dass ich ihm heute Abend im Restaurant helfeâ, verkündete Lee nach einer Weile. âSein Neffe ist krank, deshalb habe ich zugesagt.â
Jacob nickte. âHalte auf dem Rückweg die Augen offen. Es könnte sein, dass jemand die Karateschule beobachtet. Sie wollen herausfinden, was Jianne hier macht.â
Lee nickte, wobei ein harter Ausdruck in seine Augen trat. Kurz darauf verabschiedete er sich.
âWas? Kein Kommentar darüber, dass ein Kind in Lees Alter um diese Zeit nicht allein drauÃen sein sollte?â, fragte Jacob.
âNein.â Jianne brachte ihre Schale zum Spülbecken. Mit dem Rücken zu Jacob sagte sie, was ihr auf dem Herzen lag. âWas du zu ihm gesagt hast ⦠Die Akzeptanz und Zustimmung, die du ihm gezeigt hast ⦠Die Unterstützung ⦠Es war perfekt.â
âEr ist ein guter Jungeâ, erklärte Jacob schroff. âUnd es hat sich nicht perfekt angefühlt. Dieser Junge ⦠Lee ⦠seine Erfahrungen sind so weit entfernt von allem, was ich je erlebt habe. Ich habe keine Ahnung, was ich tue. Ob ich ihm überhaupt helfe.â Er rieb sich mit der Hand übers Gesicht. âGott, ich brauche einen Scotch.â
Den Gefallen konnte sie ihm tun. Sie legte ein Knie auf die Arbeitsfläche, um an Höhe zu gewinnen, beförderte ein Glas und die Whiskyflasche vom Regal und goss ihm einen groÃzügigen Schluck ein, während er aufstand und auf sie zukam. Sie konnte die Hitze in ihm spüren. Die Anspannung. Sie sah es daran, wie er das Glas umklammerte und dessen Inhalt in einem einzigen Schluck hinunterkippte.
âBesser?â, fragte sie.
âVielleicht.â Er griff nach der Flasche. âWillst du auch einen?â
âJa.â
Er schenkte ihr ein und war dabei nicht sparsam. Dasselbe Glas, das er ihr entgegenstreckte. âWillst du ein anderes Glas, Prinzessin?â
Wortlos nahm sie es ihm ab und trank den Scotch in einem Zug aus, dann reichte sie es ihm mit einem Lächeln zurück. âWas ist aus dem Bauinspektor von heute Morgen geworden?â
âEr schickt einen Bericht. Nichts, worüber man sich Sorgen machen müsste.â Jakes Blick ruhte kurz auf ihren Lippen. âZumindest nicht, wenn wir das groÃe Ganze betrachten: Dein unerwünschter Verehrer wird irgendwann den Wink verstehen und aufhören, dich zu verfolgen. Lee wird Anwalt, und ich gewinne meinen gesunden Menschenverstand zurück. Das erscheint mir nicht zu viel verlangt.â Er schaute sie eindringlich an, und dabei verdunkelten sich seine Augen. âWar es befriedigend gestern Nacht?â
Jianne schluckte. âKein Kommentar.â
âNa los!â
âDu wirst zu diesem Thema kein Geständnis aus mir herauslocken, Jacob Bennett. Niemalsâ, versetzte Jianne und schielte dabei zu der Whiskyflasche hinüber.
âMehr Scotch?â, fragte Jacob mit seidenglatter Stimme.
âNicht mal dann.â
Er lächelte sinnlich und träge, was ihr den Atem raubte. Jianne klammerte ihre Finger um die Arbeitsfläche und holte tief Luft.
âHast du dabei an mich gedacht?â, wisperte er. âHast du an all die Dinge gedacht, die wir getan haben, als du dich in meinem Bett selbst befriedigt hast?â
Jianne schüttelte heftig den Kopf.
Jacob lächelte sein Tigerlächeln und rückte so nah an sie heran, dass sein Körper den ihren berührte. âIch glaube schon.â
Jianne schloss die Augen. âBeweise esâ, hauchte sie.
âDas kann ich nichtâ, flüsterte er zurück, und dabei streiften seine Lippen erst ihre Wange, dann senkten sie sich auf ihren Mundwinkel. Er fing ihre Unterlippe mit den Zähnen ein und biss sie nicht allzu sanft. âDenkst du je an mich? An die Dinge, die wir einst getan haben?â
âTust du es?â
âJaâ, raunte er und fuhr zärtlich mit der Zunge über den Abdruck, den seine Zähne hinterlassen hatten. Jianne legte die Hand an seine Wange, presste ihre Lippen dann auf seine und gab sich ganz seiner
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