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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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war sehr rätselhaft. Und nichts davon war gut.
    Eric Wu legte den Hörer auf und sagte: »Das wird dir nicht gefallen.«
    »Was?«
    »Unsere Quelle beim FBI sagt, sie verdächtigen Beck, seine Frau umgebracht zu haben.«
    Gandle wäre fast umgefallen. »Erklär mir das.«
    »Mehr weiß die Quelle auch nicht. Irgendwie haben sie eine Verbindung zwischen Beck und den Leichen am See gefunden.«
    Äußerst rätselhaft.
    »Zeig mir noch mal die E-Mails«, befahl Gandle.
    Eric Wu gab sie ihm. Als Gandle darüber nachdachte, wer sie geschickt haben könnte, begann das Kribbeln in seinem Bauch sich festzusetzen und breitete sich langsam aus. Er versuchte, die Details zusammenzufügen. Schon immer hatte er sich gefragt, wie Beck jene Nacht überlebt hatte. Jetzt fragte er sich etwas anderes.
    Hatte noch jemand diese Nacht überlebt?
    »Wie spät ist es?«, fragte Gandle.
    »Halb sieben.«
    »Beck hat sich diese Bat-Dings-Adresse noch nicht angesehen?«
    »Bat Street. Nein, hat er nicht.«
    »Hast du noch was über Rebecca Schayes rausgekriegt?«
    »Nur das, was wir schon vorher wussten. Gute Freundin von Elizabeth Parker. Hat mit ihr zusammengewohnt, bevor Parker Beck geheiratet hat. Ich bin die alten Aufzeichnungen der Telefongesellschaft durchgegangen. Beck hat sich seit Jahren nicht mehr bei ihr gemeldet.«
    »Und warum hat er sie jetzt angerufen?«
    Wu zuckte die Achseln. »Ms Schayes muss irgendetwas wissen.«
    Griffin Scopes Anweisungen waren eindeutig gewesen. Er sollte herausbekommen, was passiert war, um es dann aus der Welt zu schaffen.
    Und er sollte Wu einsetzen.
    »Wir müssen mit ihr reden«, sagte Gandle.

16
    Shauna empfing mich im Erdgeschoss eines Wolkenkratzers in der Park Avenue 462 in Manhattan.
    »Komm mit«, sagte sie ohne jede Begrüßung. »Ich muss dir oben was zeigen.«
    Ich sah auf die Uhr. Noch knapp zwei Stunden bis zur Bat-Street-Nachricht. Wir traten in einen Fahrstuhl. Shauna drückte den Knopf für die 23. Etage. Die Lichter kletterten in die Höhe und der Blindenton piepte.
    »Hester hat mich auf etwas gebracht«, sagte Shauna. »Sie meinte, das FBI wäre verzweifelt. Dass sie alles versuchen würden, um dich festzunageln.«
    »Und?«
    Der Fahrstuhl gab das letzte Ping von sich.
    »Wart’s ab, dann siehst du’s.«
    Die Tür öffnete sich zu einer riesigen, durch Stellwände in kleine Kabinen unterteilten Etage hin. In der New Yorker Innenstadt sehen die Büros heutzutage fast alle so aus. Wenn man oben das Dach abreißen würde, hätte man erhebliche Probleme, anhand des Grundrisses den Unterschied zwischen diesem Raum und einem Rattenlabyrinth festzustellen. Wenn man es recht bedachte, hatte man die von hier unten übrigens auch.
    Shauna ging zwischen den vielen stoffbezogenen Trennwänden hindurch. Ich folgte in ihrem Fahrwasser. Auf halbem Weg bog sie erst nach links ab, dann nach rechts und dann wieder nach links.
    »Vielleicht sollte ich mir mit ein paar Brotkrümeln den Weg markieren«, meinte ich.
    »Der war gut«, sagte sie ausdruckslos.
    »Danke. Ich trete noch die ganze Woche jeden Abend hier auf.«
    Sie lachte nicht.
    »Wo sind wir überhaupt?«, wollte ich wissen.
    »Bei DigiCom. Meine Agentur arbeitet gelegentlich mit der Firma zusammen.«
    »Und was machen die?«
    »Wirst du gleich sehen.«
    Wir bogen ein letztes Mal ab und standen vor einer voll gestopften Nische, in der ein junger Mann mit langen Haaren und schlanken Konzertpianistenfingern saß.
    »Das ist Farrell Lynch. Farrell, David Beck.«
    Ich schüttelte kurz die schlanke Hand. Farrell sagte: »Hi.«
    Ich nickte.
    »Okay«, sagte Shauna. »Gib es ein.«
    Farrell Lynch wandte sich seinem Computer zu. Shauna und ich sahen ihm über die Schultern. Er begann, mit seinen schlanken Fingern etwas einzutippen.
    »Fertig«, sagte er.
    »Spiel’s ab.«
    Er drückte die Eingabe -Taste. Der Bildschirm wurde schwarz, dann erschien Humphrey Bogart. Er trug einen Fedorahut und einen Trenchcoat. Ich erkannte es sofort. Der Nebel, das Flugzeug im Hintergrund. Die Schlussszene von Casablanca .
    Ich sah Shauna an.
    »Warte«, sagte sie.
    Die Kamera war auf Bogie gerichtet. Er sagte Ingrid Bergman, dass sie mit Laszlo ins Flugzeug steigen sollte und dass die Probleme von drei unwichtigen Menschen in dieser verrückten Welt nun wirklich keine Rolle spielten. Und dann, als die Kamera wieder auf Ingrid Bergman schwenkte …
    … das war gar nicht Ingrid Bergman.
    Ich blinzelte. Da, unter dem berühmten Hut, in die graue Finsternis

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