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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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eingestöpselt hatte, breitete an der Tür sorgfältig eine Plastikplane aus.
    Gandle beendete das Gespräch und zog ein Paar Latexhandschuhe an. Die Suche würde ebenso gründlich wie zeitaufwändig werden. Wie die meisten Fotografen bewahrte Rebecca Schayes tonnenweise Negative auf. Vor ihnen standen vier randvolle Metall-Aktenschränke. Sie waren Rebecca Schayes’ Termine durchgegangen. Um diese Zeit müsste sie gerade eine Session zu Ende bringen. Dann würde sie in gut einer Stunde in die Dunkelkammer gehen. Sie hatten nicht genug Zeit.
    »Weißt du, was uns weiterbringen würde?«, fragte Wu.
    »Und?«
    »Wenn wir auch nur den Hauch einer Ahnung hätten, wonach wir eigentlich suchen.«
    »Beck kriegt diese kodierten E-Mails«, sagte Gandle. »Und was tut er? Er geht zum ersten Mal seit acht Jahren die damalige beste Freundin seiner Frau besuchen. Wir müssen wissen, wieso.«
    Wu erkannte, worauf er hinauswollte. »Und warum warten wir nicht einfach auf sie und fragen nach?«
    »Das werden wir, Eric.«
    Wu nickte bedächtig und wandte sich ab.
    In der Dunkelkammer entdeckte Gandle einen langen Metalltisch. Er sah ihn sich näher an. Stabil. Die Größe kam auch hin. Man konnte jemanden drauflegen und die Gliedmaßen an den Tischbeinen festbinden.
    »Wie viel Klebeband haben wir dabei?«
    »Genug«, erwiderte Wu.
    »Dann tu mir den Gefallen«, sagte Gandle, »und leg die Spritzdecke unter den Tisch.«

    Noch eine halbe Stunde bis zur Bat-Street-Nachricht.
    Shaunas Darbietung hatte mich getroffen wie ein überraschender linker Haken. Ich war zu Boden gegangen und hatte mich anzählen lassen müssen. Doch dann war etwas Komisches passiert. Ich war wieder auf die Beine gekommen. Ich war aufgestanden, hatte mir den Staub vom Körper geklopft und angefangen, mich zu bewegen.
    Wir saßen in meinem Wagen. Shauna hatte darauf bestanden, mit zu mir zu kommen. Sie würde sich in ein paar Stunden mit einer Limousine abholen lassen. Ich wusste, dass sie mitkam, um mich zu trösten, merkte aber auch, dass sie noch nicht nach Hause gehen wollte.
    »Eins versteh ich trotzdem nicht«, sagte ich.
    Shauna sah mich an.
    »Das FBI meint also, ich hätte Elizabeth ermordet, stimmt’s?«
    »Stimmt.«
    »Warum sollten die mir dann E-Mails schicken, in denen sie vorgeben, sie wäre noch am Leben?«
    Shauna wusste keine Antwort.
    »Überleg doch mal«, sagte ich. »Du behauptest, das Ganze wäre eine komplexe Verschwörung, mit der sie mich dazu bringen wollen, mich irgendwie zu verraten. Wenn ich Elizabeth aber umgebracht hätte, wüsste ich doch, dass das ein Trick sein muss.«
    »Sie wollen dich aus der Reserve locken«, sagte Shauna.
    »Aber das ist doch unlogisch. Wenn sie mich aus der Reserve locken wollen, könnten sie mir E-Mails schicken, in denen sie vorgeben - was weiß ich -, irgendwelche Zeugen des Mordes zu sein oder so was.«
    Shauna dachte darüber nach. »Ich glaube, die wollen dich nur nervös machen, Beck.«
    »Schon, aber trotzdem. Das passt nicht zusammen.«
    »Okay, also wann kommt die nächste Nachricht?«
    Ich sah auf die Uhr. »Zwanzig Minuten.«
    Shauna lehnte sich zurück. »Dann lass uns abwarten, was drin steht.«

    In einer Ecke von Rebecca Schayes’ Atelier stellte Eric Wu seinen Laptop auf den Fußboden.
    Zuerst überprüfte er den Computer in Becks Büro. Der war aus. Es war kurz nach acht. Die Klinik war längst geschlossen. Er schaltete auf den Computer in Becks Wohnung. Erst sah er nichts, dann:
    »Beck hat sich gerade eingewählt«, meldete Wu.
    Larry Gandle ging zu ihm hinüber. »Können wir reingehen und die Nachricht vor ihm lesen?«
    »Das wäre keine gute Idee.«
    »Warum nicht?«
    »Wenn wir uns zuerst einloggen und er es dann versucht, bekommt er eine Meldung, dass sich schon jemand unter diesem Namen eingeloggt hat.«
    »Und dann weiß er, dass ihn jemand beobachtet.«
    »Ja. Aber das ist auch völlig überflüssig. Wir beobachten ihn in Echtzeit. Sobald er die Nachricht liest, haben wir sie hier auch auf dem Bildschirm.«
    »Okay, dann sag mir Bescheid, wenn es so weit ist.«
    Wu warf einen kurzen Blick auf den Bildschirm. »Er hat gerade die Bigfoot-Site aufgerufen. Es müsste jeden Moment so weit sein.«

    Ich tippte bigfoot.com ein und drückte die Return-Taste.
    Mein rechtes Bein fing an zu zucken. Das passiert häufig, wenn ich nervös bin. Shauna legte mir ihre Hand aufs Knie. Das Zucken wurde langsamer und hörte dann ganz auf. Sie nahm die Hand weg. Mein Knie blieb ungefähr eine

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