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Kein Tod wie der andere

Kein Tod wie der andere

Titel: Kein Tod wie der andere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Ness
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unterrichtet werden wollen. Ihr wisst, wie die reagieren, wenn wir bei den Ermittlungsakten schlampen. Eine Pressekonferenz wird sicher auch noch kommen. Dann müssen die Befragungen im sozialen Umfeld der Familie Altmüller abgeschlossen werden, bevor morgen wieder alle arbeiten. Wir müssen Kontakt mit Alexander Altmüllers Mutter aufnehmen. Wenn ich um acht noch nicht zurück sein sollte, fangt ohne mich an. Paul kann dann die Sitzung leiten. Ich versuche aber, rechtzeitig wieder da zu sein.«
    Als er fertig war, setzte ein Gemurmel ein, aus dem er Satzteile wie »wir können auch später anfangen«, »wir kümmern uns schon«, »lass dir ruhig Zeit« oder »ist bestimmt was Wichtiges« herausfiltern konnte. Er wollte noch etwas erwidern, setzte mit einer Geste dazu an, überlegte es sich dann aber anders. Als er die Glastür am Ende des Flurs öffnete und noch einmal zurücksah, blickte er auf ein offensichtlich zufriedenes Team. Kopfschüttelnd machte er sich auf den Weg nach Avelsbach.
    Die versprochenen zehn Minuten hatte er nicht ganz einhalten können. Schon während er aus seinem Auto stieg, überlegte er, ob er so früh an einem Feiertagmorgen klingeln konnte, ohne das ganze Haus zu wecken. Die Entscheidung wurde ihm dadurch abgenommen, dass Marie ihm die Tür öffnete, bevor er sie erreicht hatte.
    »Hallo, Christian. Danke, dass du so schnell gekommen bist.« Sie trat einen Schritt zurück und hielt ihm die Tür auf.
    Buhle schob sich vorbei und wartete am Treppenabsatz. »Gehen wir hoch?«
    »Ja, lass mich aber vorgehen. Ich weiß nicht, wo die beiden Mädchen im Moment sind. Mir wäre es recht, wenn Zoé dich nicht sehen würde, zumindest nicht sofort.« Sie gingen die Treppe hoch, und Marie schaute durch die Zimmertüren in Küche und Wohnzimmer. Dann gab sie Buhle ein Zeichen, ihr in die Küche zu folgen. Dort saß Peter Kasper am Tisch und kaute gerade an einem Brötchen. Sofort stand er auf, wischte sich seine Hände an einer Serviette ab und gab dem Besucher zur Begrüßung die Hand. Buhle mochte den besten Freund von Marie. Peter war nicht nur stets freundlich und zuvorkommend, er war auch eine Person, auf die sich Marie in jeder Lebenslage verlassen konnte. Das hatte er bei Mattis’ Geburtstag wieder einmal bewiesen.
    »Setz dich, oder musst du direkt wieder weg?« Marie blickte Buhle fragend an.
    »Einen Moment habe ich Zeit«, antworte er und setzte sich auf den freien Stuhl neben Peter Kasper.
    »Ich gehe hoch und sehe nach Nora und Zoé. Christian, wenn du was trinken willst: Peter kennt sich in der Küche aus.« Mit diesen Worten war Marie im Flur verschwunden.
    Buhle schaute Peter Kasper fragend an. »Weißt du, weswegen mich Marie so dringend sprechen will?«
    »Ja, aber das muss sie dir selbst sagen. Hängt mit Zoé zusammen. Heute Morgen hatten die beiden Mädchen ziemlichen Krach.«
    »Danke, dass du gestern geholfen hast. Ich weiß nicht, ob Marie das allein geschafft hätte.«
    »Ist doch selbstverständlich. Dazu sind Freunde doch da.« Offensichtlich konnte Peter Kasper Buhles Gedanken lesen und fügte mit seiner sanften Stimme hinzu: »Und du warst ja im Einsatz.«
    »Ich weiß nicht, ob es nur das ist. Ich habe Marie wohl ziemlich enttäuscht, und seitdem … Außerdem bin ich ihr auch nicht so nahe, wie du es bist.«
    Kasper schien einen Moment zu überlegen. »Dem ersten Punkt muss ich zustimmen. Beim zweiten bin ich mir nicht so sicher.«
    Die Küchentür ging wieder auf, und Marie kam zurück. »Also, Zoé hockt immer noch in der Ecke von Noras Zimmer und lässt keinen an sich ran. Nora spielt jetzt für sich. Möchtest du keinen Tee, Christian?« Sie wartete gar keine Antwort ab und ging bereits zur Spüle, um den Wasserkocher zu füllen.
    Buhle spürte seine Ungeduld, wartete aber ab, bis Marie den Kocher angeschaltet, eine große Tasse aus dem Schrank genommen und darin einen Teebeutel eingehängt hatte. Während das Geräusch des Wasserkochers zu ihnen drang, setzte sich Marie endlich mit an den Tisch. Sie schloss einen Moment die Augen und begann zu erzählen: »Ich fang mal mit gestern an. Deine Idee mit dem Reiten war wirklich gut. Es hat alles geklappt, aber das hat dir sicher auch schon Nicole berichtet.«
    »Nur kurz am Telefon. Wir haben uns gestern nicht mehr getroffen.«
    »Ja, Details sind da jetzt auch nicht so wichtig. Ich hatte auf jeden Fall abends das Gefühl, Zoé habe sich stabilisiert und begonnen, eine persönliche Beziehung zu Nora aufzubauen. Auch

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