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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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war, verriegelte Andrew die Hintertür und kehrte zu seiner Arbeit in der Küche zurück. Er war dabei, Kates Kühltruhe mit allerlei nahrhaften Köstlichkeiten zu bestücken. Außerdem wollte er schon einmal Harleys Essen für den folgenden Tag vorbereiten, da er die Spätschicht übernommen hatte und ihm keine Zeit mehr zum Kochen blieb, wenn er heimkam. Merkwürdig, wie sehr er Kates Wohnung schon als Zuhause betrachtete!
    Pom pom pom pom pom te pom, summte er. Es war ein Kirchenlied aus seiner Kindheit, das ihm wieder eingefallen war.
    Als er gerade den Abwasch erledigt hatte, klingelte es.
    Auf dem Weg zur Haustür fiel Andrew auf, dass ihm wieder einmal eine der Kontaktlinsen herausgefallen sein musste. Auf einer Seite sah er unscharf, und als er die Tür öffnete, konnte er die Gestalt draußen nicht erkennen – oder waren es gar zwei?
    »Wohnt hier Kate Ivory?«
    »Ja, aber sie ist nicht zu Hause.« Andrew streckte den Kopf weiter vor und versuchte, die unscharfen Umrisse genauer ins Auge zu fassen. »Hey! Was machen Sie da?«
    »Ich komme rein!«

    Nach einem vergleichsweise abstinenten Abend trafen sich Kate und Devlin relativ früh am nächsten Morgen in Kims Küche. Devlin verdrückte wie üblich ein englisches Frühstück mit allen Schikanen, während Kate bei Obst und Getreideprodukten blieb. Sie hatten ihr Frühstück gerade beendet und studierten die Karte auf der Suche nach dem schnellsten Weg nach Devon, als das Telefon klingelte. Kim nahm den Hörer ab.
    »Für Sie, Kate«, verkündete sie wenige Sekunden später. »Was haben Sie denn ausgefressen? Klingt, als wäre es die Polizei!«

Kapitel 15
    Es war Harley, der die Leiche gefunden und die Polizei alarmiert hatte.
    Als die Beamten kamen, saß er noch immer auf der Treppe. Die Polizisten betraten das Haus durch die offene Hintertür. Harleys Gesicht war käseweiß, und er sah aus, als müsse er sich jeden Augenblick übergeben.
    Einer der Polizisten brachte ihn nach nebenan ins Haus seiner Mutter, setzte ihn in die Küche und kochte ihm eine Tasse Tee. Der Rest der Familie Venn war ausgeflogen – zur Arbeit, in die Schule oder zur Spielgruppe. Jemand machte sich auf den Weg, Tracey zu holen, damit Harley verhört werden konnte. Zehn Minuten später kehrten sie zurück. Bereits auf dem Weg in die Küche redete Tracey lautstark auf den Beamten ein.
    »Warum haben Sie ständig meinen Jungen auf dem Kieker?«
    »Wir haben ihn nicht auf dem Kieker. Wir möchten ihm ein paar Fragen stellen.«
    »Ich kenne meine Rechte. Sie dürfen Kinder nicht einschüchtern!«
    Sie brauchten geschlagene fünf Minuten, ehe sie endlich Ruhe gab und still in einer Ecke sitzen blieb, während man Harley verhörte.
    »Als Erstes möchte ich von dir wissen, was du im Nachbarhaus zu suchen hattest, mein Junge«, begann der Polizist.
    »Der Hund gehört mir. Sie passen aber auf ihn auf. Ich gehe morgens hinüber, um ihn Gassi zu führen.«
    »Machst du das jeden Morgen?«
    »Jep.«
    »Wie kommst du rein?«
    »Solange Kate nicht da ist, habe ich einen eigenen Schlüssel.«
    »Kate?«
    »Klar. Ihr gehört doch das Haus.«
    »Weißt du, wo sie jetzt ist?«
    »Irgendwo unterwegs, Bücher signieren.«
    Die Information überforderte den Polizisten, der mit den Gewohnheiten von Schriftstellern nicht vertraut war. Harley erklärte. »Wissen Sie, sie schreibt Bücher. Und jetzt fährt sie von Buchhandlung zu Buchhandlung, gibt Autogramme und redet mit den Lesern.«
    Hinter ihnen gab Tracey einen verächtlichen Laut von sich.
    »Kannst du mir ihren vollständigen Namen nennen?«, fragte der Polizist und notierte den Umstand, dass Tracey ein Problem mit Literaturschaffenden zu haben schien.
    »Kate Ivory.«
    »Weißt du, wann sie zurückkommt?«
    »Ende nächster Woche.«
    »Weißt du, wie wir sie erreichen können?«
    »Neben dem Telefon hängt eine Liste mit den Orten, wo sie vorliest.«
    »Wie lange hast du nach dem Leichenfund gewartet, bis du die Polizei gerufen hast?«
    »Gar nicht. Ich habe sofort angerufen und auch nichts angerührt.«
    »Kennst du den Mann, der drüben im Flur liegt?«
    »Keine Ahnung. Ich hab lieber nicht so genau hingesehen.«
    »Wer könnte es denn sein?«
    »Ich weiß nicht. Es war so … eklig.«
    »Schon gut. Ich kann dich verstehen.« Selbst er hatte Probleme gehabt, die Leiche anzusehen; dabei sollte er an solche Anblicke gewöhnt sein.
    »Wer wohnt außer Kate Ivory noch in diesem Haus?«
    »Niemand. Aber es waren immer Freunde da.«
    »Könntest du

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