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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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zu können, sobald Devlin sich endlich nicht mehr draußen vor der Tür aufhielt.
    Dolly drängte den Kunden australischen Chardonnay und Gurkenbrötchen auf. Kate trat zu einer kleinen Gruppe, die bei den Gartenbüchern stand.
    »So sieht man sich wieder!« Es war Joy Brent.
    »Ach, hallo!« Kate sah sich um. Tatsächlich, sie waren alle da. William, Jessie und Jim.
    »Toll, wie Sie mit Devlin fertig geworden sind«, lobte Jessie.
    »Ein gelungener Fall von Krisenmanagement.« Kate grinste.
    »Ehrlich gesagt hatte ich nicht erwartet, ihn nach dem nachmittäglichen Gelage auf der Rennbahn heute Abend hier zu sehen«, sagte Joy.
    »Ich glaube, niemand hat das erwartet«, erwiderte Kate, unterließ jedoch die Bemerkung, dass man, hätte man es geahnt, einen muskelbepackten Aufpasser vor die Tür gestellt hätte, um ihm notfalls mit Gewalt den Eintritt zu verwehren. »Ich kann mich nur für seine Beleidigungen entschuldigen.«
    »Das war doch nicht Ihr Fehler!«, wehrte Jim ab. »Genau genommen wäre ohne Sie alles noch schlimmer abgelaufen.«
    Inwiefern?, fragte sich Kate. Na ja, er hätte vielleicht auf den Teppich gekotzt, nachdem er eine oder zwei der jüngeren Damen auf demselben vernascht hätte.
    »Vielen Dank«, sagte sie. »Möchten Sie vielleicht noch ein Glas Wein?«
    »Bitte, gern«, antworteten alle vier.
    Kate hielt Dolly fest und erleichterte sie um fünf Gläser Weißwein. Wenn man schon einmal Fans um sich hatte, musste man sich schließlich auch um sie kümmern.
    »Ein schrecklicher Mensch«, entrüstete sich Joy. »Als wir zusammen essen waren, hielt ich ihn noch für amüsant. Aber heute Abend ist er entschieden zu weit gegangen. Wir alle wissen, dass ihr Schriftsteller nicht die gleichen moralischen Grundsätze habt wie wir normalen Menschen, aber das war denn doch zu viel des Guten. Wie konnten Sie bloß so ruhig neben ihm sitzen. Ich habe genau gesehen, wie er mit seiner großen, haarigen Hand Ihr Knie berührt hat.«
    »Vielleicht sind er und Kate ja gut befreundet«, wandte Jim ein. »Wir müssen aufpassen, was wir sagen.«
    »Wir haben uns erst während dieser Lesereise kennen gelernt«, sagte Kate. »Meistens fand ich ihn nett und durchaus amüsant, aber heute Abend hat er wirklich übertrieben.« Obwohl – wenn sie darüber nachdachte, hatte der Hut der fetten Frau tatsächlich wie ein Nachttopf ausgesehen.
    »Wir möchten Sie nicht davon abhalten, sich Ihren anderen Bewunderern zu widmen«, sagte Jessie.
    »Wahrscheinlich sehen wir uns ohnehin bald wieder«, fügte Joy hinzu.
    »Nein!« Es war herausgeplatzt, ehe sie etwas dagegen tun konnte. »Nein, wirklich! Gleich drei Zusammentreffen auf einer Lesereise!« Kate versuchte zu retten, was zu retten war.
    »Sehen Sie uns einfach als Ihre Groupies an«, schlug Jessie vor.
    »Oder als Ihren Fanclub, wenn Ihnen das lieber ist«, fügte Jim hinzu.
    »Allerdings sollten Sie beim nächsten Mal darauf achten, dass uns dieser Hayle nicht zu nahe tritt«, sagte Bill.
    »Ich werde mein Bestes tun«, nickte Kate. »Allerdings fürchte ich, dass ihm die Wünsche anderer Leute ziemlich gleich sind.«
    Der Laden leerte sich allmählich. Kate sprach noch mit drei älteren Bewunderinnen und dankte ihnen, dass sie sich ihretwegen an einem kalten Februarabend vor die Haustür gewagt hatten. Lächelnd entschuldigte sie sich erneut für Devlins Benehmen.
    »Wo ist er?«
    »Wie bitte?«
    »Dieser Hayle. Was haben Sie mit ihm gemacht? Wo versteckt er sich?«
    »Ich nehme an, er befindet sich in unserer Unterkunft, liegt im Bett und schläft die Flasche Whisky und die Gläser Guinness aus, die er heute Nachmittag zu sich genommen hat.« Kate betrachtete den Fragesteller näher. Er war klein, breitschultrig und rothaarig.
    »Rodge?«, erkundigte sie sich.
    »Sehr richtig. Und ich bin auf der Suche nach Hayle. Wo wohnt er?«
    »Ich glaube kaum, dass ich Ihnen diese Information geben sollte.«
    »Wer sind Sie überhaupt? Seine neueste Flamme?« Rodges Augen sprühten vor Wut. Sie waren so rot wie sein Haar.
    »Ich bin eine arme, friedfertige Schriftstellerin, die mit solchen Abenden versucht, ihre Brötchen zu verdienen, und sich dabei die halbe Zeit für Devlin entschuldigen muss.«
    »Devlin! Der Mann heißt Dan.«
    »Das literarische Pseudonym hat eine lange Geschichte«, dozierte Kate.
    »Das ist mir sch … – völlig egal«, erklärte Rodge. »Ich glaube, da drüben ist jemand, der mir sagen kann, wo ich Hayle finden kann. Und was Sie angeht – hüten Sie

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