Keine Gnade
überall.«
»Ich werde dran denken.«
Sie schoben sich durch die Menschenmenge und fanden den Eingang zu Saks Fifth Avenue. Osbourn hatte sich mit dem Geschäftsführer der Filiale schon in Verbindung gesetzt und ein Treffen mit der Verkäuferin verabredet.
»Nach wem suchen wir?«, fragte Sami.
Osbourn blickte auf seine Notizen. »Katherine Levy ist die Geschäftsführerin, und die Verkäuferin heiÃt Robin Westcott.«
»Wo treffen wir sie?«
»Sobald wir da sind, wird man Miss Levy über ihren Pager rufen.«
Als sie das Geschäft betreten hatten, blickten sie sich nach einer verfügbaren Verkaufskraft um. Sami war vorher noch nie in diesem Laden gewesen, er war ihr eine Nummer zu groÃ. Dieser Ort war von den makellos glänzenden schwarzen MarmorfuÃböden bis hin zu den abscheulichen Kronleuchtern eindeutig ein Tummelplatz für die Schönen und Reichen.
Während Sami ihren Hals reckte, um die Dekadenz des Geschäfts genauer unter die Lupe zu nehmen, und sich fragte, ob sie wohl jemals über genügend Geld verfügen würde, um sich hier wenigstens eine Strumpfhose kaufen zu können, ging Osbourn auf eine Verkäuferin zu und erklärte die Situation. Sie deutete auf eine Tür auf der entgegengesetzten Seite des Ladens, und sie begaben sich vorbei an Regalen mit Leder und Wäsche zu Levys Büro. Noch bevor sie anklopfen konnten, öffnete Katherine Levy die Tür und bat sie in den unaufgeräumten und vollgepackten Raum. Im Büro saà schon Robin Westcott, die Verkäuferin, die dem Täter das teure Cocktailkleid verkauft hatte.
»Vielen Dank, dass Sie sich so kurzfristig mit uns treffen konnten«, sagte Sami. »Wir wissen Ihre Mitarbeit sehr zu schätzen.«
»Ich hoffe, dass wir helfen können«, antwortete Levy.
Sami klappte einen braunen Ordner auf und reichte Robin Westcott eine Kopie der Phantomzeichnung sowie siebzehn Fotos. »Ich weiÃ, dass Detective Diaz schon mit Ihnen gesprochen hat«, sagte Sami. »Aber zu der Zeit hatten wir weder diese Zeichnung noch dazu passende Personen. Erinnern Sie die Zeichnung oder eines der Fotos an den Typen, der das Kleid gekauft hat?«
Robin Westcott betrachtete die Zeichnung mindestens eine Minute, wobei sie ihren Kopf mal nach links und mal nach rechts neigte. Dann deutete sie auf die Zeichnung. »Die Gesichtszüge sind sehr ähnlich, wenn auch nicht ganz. Aber die Haare stimmen überhaupt nicht. Er hatte zwar eine Basecap der Chargers auf, aber er nahm sie ein paar Mal ab. Und Sie können mir glauben, der Typ hatte total glatte Haare. Und einen Seitenscheitel wie ein Kind bei seiner Kommunion. Er hatte auf keinen Fall abstehendes Haar.«
Sami konnte sich daran erinnern, dass Tiny, der Türsteher von Henryâs Hideaway, gesagt hatte, dass der Kerl versucht hatte, schwul auszusehen, was auch immer das heiÃen mochte. Sie konnte an diesem Punkt nur davon ausgehen, dass der Mann versucht hatte, bei diesem Publikum nicht aufzufallen, und sich für den Abend eine modernere Frisur zugelegt hatte.
»Sie sagen, dass die Gesichtszüge sehr ähnlich sind«, meinte Osbourn. »Worin unterscheiden sie sich von denen des Typen, den Sie gesehen haben?«
Robin schaute sich die Zeichnung wieder an. »Erst mal war das Kinn des Typen kantig. Auf dieser Zeichnung ist es nicht halbwegs so ausgeprägt. Nun, ich meine aber nicht so ein Kinn wie bei Jay Leno. Mehr wie bei einem Model von Armani.«
Noch bevor Sami genauer nachhaken konnte, gab Katherine Levy Robin den Sommerkatalog von Saks Fifth Avenue und zeigte auf ein bestimmtes Model. »Sah sein Kinn so aus, Robin?«
Robin nickte energisch und gab den Katalog an Sami weiter. Nun konnte sie genau sehen, was Robin meinte.
»Und was auch nicht ganz stimmt, ist die Form seines Gesichts«, sagte Robin. »Es war eher dreieckig als oval.« Robin kratzte sich nervös am Kopf. »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich glaube, auch seine Nase war ein bisschen markanter. Nicht viel, aber â¦Â« Sie hielt einen Augenblick inne und starrte die Wand an. »Können Sie sich an den Schauspieler John Barrymore erinnern? Den Typen, der Sherlock Holmes gespielt hat?«
»Natürlich«, sagte Sami.
»Genau so eine Nase.«
»Kommt Ihnen jemand auf einem der Fotos bekannt vor?«, wollte Osbourn wissen.
Robin überflog eines nach dem anderen und
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