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Keine Gnade

Keine Gnade

Titel: Keine Gnade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Annechino
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deutete auf die Akte in Samis Hand. »Al hat die Mitbewohnerin des Opfers befragt, aber sie konnte uns nicht mehr erzählen, als dass er groß war, dunkelhaarig und gut aussehend. Und er scheint ein Footballfan zu sein, denn er trug eine Kappe der Chargers.«
    Â»Großartig«, meinte Sami. »Das reicht, um das weite Feld der möglichen Verdächtigen auf etwa hunderttausend einzuschränken.«
    Â»Nun, Detective Rizzo«, sagte Larson, »Sie haben einen guten Ausgangspunkt für Ihren Start. Bei der Gelegenheit müssen wir darüber sprechen, wer Ihr Beifahrer sein wird. Haben Sie irgendwelche Wünsche?«
    Â»Wer steht denn zur Verfügung?«
    Â»Sie können sich aussuchen, wen Sie wollen«, versicherte Larson und bekräftigte das Versprechen, das Sami von der Bürgermeisterin bekommen hatte. »Außerdem gibt es ein paar neue Gesichter hier. Wenn Sie also unsere Hilfe brauchen, wären der Captain und ich überaus glücklich, Ihnen mit Informationen dienen zu können.«
    Â»Ich habe Gutes über diesen Frischling Osbourn gehört«, erwiderte Sami. Sie vertraute da eher Al und was er ihr über den jungen Detective erzählt hatte als D’Angelos Empfehlung.
    Â»Er ist ein richtiges Ass, das stimmt«, sagte Davison. »Aber hätten Sie nicht gern jemanden mit Erfahrung?«
    Ja, dachte sie. Es gibt nichts, was ich mehr genießen würde, als ein altgedientes Arschloch wie D’Angelo zum Partner zu haben. »Lassen Sie mich einen Plausch mit dem Jungen halten, und ich melde mich dann wieder bei Ihnen.«
    Anschließend war es peinlich still. Die drei blickten sich abwechselnd an, aber niemand sagte etwas. Sie schienen mit einer Art Kinderspiel beschäftigt, bei dem der verliert, der als Erster etwas sagt.
    Â»Kann ich ganz offen sprechen?«, sagte Larson.
    Â»Natürlich, Chief.«
    Â»Die haben mich wegen des Falls ziemlich an den Eiern. Die Bürgermeisterin ruft mich fünfmal am Tag an. Die Presse ist in Hochstimmung, und der Stadtrat hat seine Zelte praktisch auf meiner Türschwelle aufgeschlagen. In San Diego hat es seit Jahrzehnten keinen Serienkiller gegeben, und nun haben wir in etwas mehr als zwei Jahren schon den zweiten. Als Polizeichef liegt die Sicherheit der Bürger San Diegos in meiner Verantwortung. Zu diesem Zeitpunkt sind nur wenige Leute davon überzeugt, dass ich meinen Job auch wirklich schaffe. Ich hasse es, Ihnen diesen Mist aufzuladen, aber Sie müssen diesen Scheißkerl aufspüren, bevor er wieder zuschlägt.« Larson ging auf Sami zu, lehnte sich vor und schaute sie durchdringend an. »Sie haben freie Hand. Sie bekommen alles, was Sie wollen. Alles, was Sie brauchen. Die gesamte Mordkommission steht zu Ihrer Verfügung. Nur finden Sie diesen verdammten Arsch.«

20    Julian lief den Flur auf und ab wie ein Mann, der auf die Ergebnisse einer Biopsie wartet, und sah Nicoles Rückkehr aus Los Angeles ungeduldig entgegen. Er war ärgerlich und frustriert, weil seine Frau mit ihrer verfrühten Rückkehr seine Pläne über den Haufen warf, und er fühlte das Blut in seinen Schläfen pochen. Da Nicole von Natur aus misstrauisch war, würde sie ihm ein Gespräch über die Hütte aufzwingen, die Julian angeblich versucht hatte, in Big Bear zu kaufen. Da sie in der feinen Kunst ehelicher Diskussionen geübt war, würde sie wahrscheinlich gezielte Fragen stellen, auf die Julian nicht ganz vorbereitet war. Fangfragen. Von den zehn Jahren, die er nun mit Nicole verheiratet war, wusste er, dass ihr Angriff gründlich überlegt und strategisch raffiniert sein würde. Er versuchte sich vorzustellen, was sie fragen könnte, um sich sorgfältig Antworten zurechtzulegen, aber er war nicht imstande, sich zu konzen­trieren. Er konnte nur darüber nachdenken, wann er wieder die Gelegenheit haben würde, seine Experimente an einer weiteren Testperson durchzuführen. Und natürlich hatte er auch immer noch im Hinterkopf, was er Rachael angetan hatte.
    Nicoles vorzeitige Rückkehr hinderte ihn auch daran, Biermanns Wagen zu beseitigen, der in der Tiefgarage unter seinem Loft stand. Er wusste noch nicht, wie er ihn loswerden sollte. Das war ein ungelöstes Problem, das er sofort angehen musste. Glücklicherweise stand der Wagen in einer dunklen Ecke der Garage, und er bezweifelte, dass er dort jemandem auffiel.
    Gerade als er sich ein

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