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Keine große Affäre

Keine große Affäre

Titel: Keine große Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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damit?« fragte er
mißtrauisch.
    »Fahr doch mit«, sagte sie und setzte
sich im Schneidersitz im Bett auf. »Wir können uns nicht dauernd hier treffen
und versuchen, uns zu trennen. Das ist Zeitverschwendung, und es wird niemals
funktionieren, bis eines Tages einer von uns erwischt wird, und dann wird es
häßlich. Das ist doch nicht der richtige Weg, oder?« Sie beugte sich nach vorn
und hoffte, er würde zustimmen.
    »Nein«, stimmte er immer noch
vorsichtig zu.
    »Sieh mal, so geben wir uns keine
Chance.« Das Echo seiner Worte hing unangenehm in der Luft.
    Er sagte nichts.
    »Wir verbringen nie Zeit miteinander.
Verstehst du nicht? Entweder bleiben wir zusammen oder nicht. Wenn ja, werden
wir ein paar schreckliche Entscheidungen über Stephen und Lia und unsere Kinder
treffen müssen. Aber wir werden es nie herausfinden, wenn wir uns nur ab und zu
eine Stunde treffen, um zu ficken.«
    Sie sah, wie er bei dem Wort ficken
zusammenzuckte. Er war so altmodisch und romantisch.
    »Außerdem kann ich nicht ewig
behaupten, daß ich diese Wohnung renovieren lasse«, fügte sie hinzu, als würde
das die Sache besiegeln.
    »Und ich kann die Ofsted-Inspektion
nicht mehr lange als Entschuldigung für meine Überstunden vorschieben. Sie
findet nach Ostern statt«, warf er ein.
    »Na, dann«, sagte sie und klatschte in
die Hände, als wäre es ein fait accompli.
    »Moment mal — Hast du das geplant?«
    Ihr wurde klar, daß er es haßte,
manipuliert zu werden. Sie überrannte ihn, erwartete von ihm, daß er ihre
Gedanken las und sofort auf ihre blödsinnigen Ideen einging. Sie schaltete
einen Gang zurück.
    »Nein«, sagte sie. »Eigentlich muß ich
einen Artikel schreiben. Ich hatte vor, allein zu fahren, um mit mir ins reine
zu kommen, aber jetzt scheint es so offensichtlich... Es scheint geradezu für
uns geschaffen...«
    »Hey, bevor wir uns gar nicht mehr
bremsen können, hast du nicht etwas vergessen?« Er versuchte vernünftig zu
argumentieren, aber er war genauso aufgeregt wie sie. Die Tatsache, daß er
»wir« gesagt hatte, verriet es. Er wollte mitkommen.
    Sie sah ihn fragend an. Wie kannst du
es wagen, meine brillante Idee in Frage zu stellen? schien ihr Gesichtsausdruck
zu sagen. Er mußte lachen.
    »Was ist?« fragte sie.
    »Du benimmst dich wie eine Herzogin,
wenn du deinen Willen durchsetzen willst«, sagte er zu ihr.
    Peinlich berührt, errötete sie.
    »Ich bin Lehrer, weißt du noch? Ich
kann nicht einfach nach Paris fahren und >einen Artikel schreiben<«,
ahmte er ihre beiläufige Bemerkung nach.
    »Kannst du nicht einfach sagen, du
gehst auf Klassenfahrt? Das gibt’s doch heutzutage noch, oder?« Sie schaltete
blitzschnell. Es mußte eine Möglichkeit geben.
    »Ich lüge nicht gern«, protestierte
er, ohne daß es große Wirkung zeigte.
    »Oh Gott, ich buche uns ein hübsches
Hotelzimmer, und wir können uns den ganzen Tag lieben und wunderbare Sachen
essen und reden und in der Dämmerung an der Seine spazierengehen...«, sagte sie
und warf ihm die Arme um den Hals.
    »Ich war noch nie in Paris...
Vielleicht einmal mit meinem Interrail-Ticket, aber bloß zum Umsteigen«, sagte
er.
    »Es wird dir sehr gut gefallen«, sagte
sie zu ihm. Der Gedanke an ein ganzes gemeinsames Wochenende erregte sie
plötzlich. Sie umschlang seinen Nacken und zog ihn auf sich. Mit weitgeöffneten
Beinen wand sie sich unter ihm und stieß lüstern mit den Hüften gegen seine
Genitalien.
    Er küßte sie, zog den Kopf zurück, um
sie anzusehen, und küßte sie wieder. Er murmelte ihr ins Ohr: »Du hast das
Auftreten einer Herzogin... und die Manieren einer Bardame.«
    »Und das ist das netteste Kompliment,
das du mir je gemacht hast«, quietschte sie vor Freude.
    »Wie steht’s mit Sex?« fragte Ginger
Lia am Freitagabend vor dem Bootsrennen. Sie hatte Lia überredet, mit ihr einen
Kaffee zu trinken, als sie Guy zurückbrachte. Es schien Ewigkeiten her zu sein,
seit sie sich einmal richtig unterhalten hatten. »Ich meine, wie ist es, wenn
man ein Baby bekommen hat?« präzisierte sie die ursprüngliche Frage.
    »Frag mich nicht«, antwortete Lia und
nippte an ihrem Kaffee. »Wir scheinen es in der letzten Zeit gar nicht mehr zu
machen. Entweder bin ich müde, oder Neil...« Sie lächelte, aber es gelang ihr
nicht so recht zu verbergen, wie unbehaglich sie sich bei dem Thema fühlte.
»Warum? Spielst du mit dem Gedanken, welchen zu haben?« fragte sie etwas zu
fröhlich.
    »Nein«, sagte Ginger. »Na ja, ich
denke, die

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