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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorelei Mathias
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registrieren. Obwohl, ich bin mir ziemlich sicher, dass sie’s nur deshalb gemacht hat, damit ich die Adresse dieses komischen christlichen Handelsvertreters für sie rausfinde!«
    »Wie meinst du das?«, fragte Claire verwirrt.
    »Also, ich habe auch diesmal wieder – aus Gründen der Recherche – jeden Mann angekreuzt. Und siehst du, wenn du jemanden ankreuzt und dieser Jemand dich auch ankreuzt, dann wird dir automatisch seine E-Mail-Adresse zugesandt. Und die gewiefte Sal hat ein Schlupfloch in den Speed-Dating-Regeln entdeckt. Wenn man nämlich niemanden ankreuzt, geht Fast Love davon aus, dass der Abend für dich ein Fehlschlag war, und du darfst noch mal teilnehmen – ganz umsonst. Wie eine Art Versicherung. Äh, könntest du mir die Pumps reichen?«
    Claire reichte ihr die hochhackigen Abendschuhe unter dem Vorhang in die Kabine. Amelie fuhr derweil fort: »Und weil Sal es sich anders überlegt hat und wohl nur einer von denen, die sie angekreuzt hat, infrage kommt, will sie ihn nicht über Fast Love Online kontaktieren, weil sie sonst ihre Freikarte verliert! Weil ich dagegen alle angekreuzt habe, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass ich Dereks E-Mail-Adresse kriege. Er hat sich bis jetzt zwar noch nicht eingeloggt, also weiß ich nicht, ob’s klappen wird. Aber wenn ich seine Adresse kriegen sollte, will Sally ihm unter der Hand mailen und hebt sich so ihren Freibesuch auf!«
    »Ganz schön gerissen! Am, was machst du da drinnen? Warum brauchst du so lang?«
    »Momentchen, ich kämpfe nur gerade mit meinem BH … Sekunde... na jedenfalls, ich habe unter anderem auch Charlie angekreuzt, und er hat mir sofort geantwortet! Ich habe zwar noch nicht zurückgeschrieben, aber er hat mir inzwischen schon eine zweite E-Mail geschickt. Weiß nicht, was ich davon halten soll...«
    »Also, Amelie! Du und deine blöden Komplexe«, sagte Claire streng. »Wie oft muss ich es dir noch sagen? Bloß weil ein Typ dich mag und darauf brennt sich mit dir zu treffen, heißt das noch lange nicht, dass er ein Psychopath ist. Was du so erzählst, scheint er ein netter Kerl zu sein. Hört sich an, als würdet ihr gut zueinander passen. Und falls er ein bisschen zu selbstbewusst auftritt – nun, das gehört bei Schauspielern wohl zum Berufsrisiko, oder? Gib ihm eine Chance. Sieh es mal so: Wenn er sich total desinteressiert gäbe, würdest du dich sicher mit ihm treffen wollen, oder?«
    »Ja, schon.«
    »Na, dann tu einfach, als ob’s so wäre, und triff dich mit ihm!«
    Endlich schob Amelie den Vorhang beiseite und trat aus der Kabine. Claire rang nach Luft.
    »O Amelie, du siehst umwerfend aus! Das steht dir unheimlich gut – passt toll zu deinen blauen Augen.«
    Amelie drehte sich zu dem Ganzkörperspiegel um und betrachtete sich kritisch. »Mja, muss zugeben, es sieht nicht schlecht aus.« Sie drehte und wendete sich, türmte ihr Haar auf und ließ die Locken dann in ihrer ganzen Fülle auf ihre Schultern fallen.
    »Es ist einfach zauberhaft, Amelie.« Dann, nach einer bedeutungsvollen Pause, sagte Claire vorsichtig: »Hast du... ich meine, kriegst du nicht ein klein bisschen Lust selbst mal zu heiraten, wenn du das siehst? Ich meine, irgendwann mal?«
    Amelie zuckte gleichgültig mit den Schultern, doch in ihre Augen trat ein zutiefst melancholischer Ausdruck. »Ich hab’s dir doch gesagt, ich werde nie heiraten; das wäre vollkommen sinnlos. Für mich jedenfalls. Nicht bei meinen Scheidungsgenen. Außerdem, schau mich doch an – ich bin keine errötende Braut, das ist einfach nicht mein Stil. Tut mir leid, Clairey«, sagte sie und begann, sich das Kleid auszuziehen. Kurz darauf sagte sie verlegen: »Ach, da fällt mir ein, ich hab Dunc versprochen, auf einen Sprung ins Büro zu schauen, um zu sehen, wie er vorankommt.«
    »Aber es ist Sonntag, Amelie!«, rief Claire entnervt.
    »Ich weiß, ich weiß. Aber wir sind doch jetzt fertig mit Anprobieren, oder?«
    »Ja, mag sein. Na gut, wenn du gehen musst, dann geh«, sagte Claire enttäuscht.
    Amelie zog sich rasch wieder an und sammelte Mantel und Tasche zusammen.
    »Tut mir leid, aber ich muss ganz schnell weg – hab gar nicht gemerkt, dass es schon so spät ist.«
    »Schon gut – ich weiß, wie schwer du dich mit Pünktlichsein tust.«
    »Tschüss, Liebes.« Amelie beugte sich vor und gab Claire einen raschen Kuss, bevor sie enteilte. Claire blickte ihr verwirrt nach, das blaue Kleid über dem Arm.
    Amelie zwängte sich zwischen den Leuten hindurch die Rolltreppen

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