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Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorelei Mathias
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Stuhl sinken. »Ich will dir alles über mein Date mit Derek erzählen! Ich fange an, ihn richtig gernzuhaben! Er ist so lustig, und ich weiß, das klingt vielleicht blöd, aber ich habe das Gefühl, seit ich ihn kenne, ganz anders übers Leben zu denken!«, sprudelte es begeistert aus ihr hervor, während sie zwischendurch in eine Tüte mit Cashewnüssen griff.
    »Echt? Das ist ja toll«, sagte Amelie und hoffte im Stillen, dass Sally nicht drauf und dran war, sich irgendeiner religiösen Sekte anzuschließen. »Wer hätte das gedacht, Sal. Du und ein militanter Christ!«
    »Wer hätte das gedacht – ich und ein Handelsvertreter für Erbauungsliteratur! Verrückt, nicht?«, ergänzte Sally kauend und bot die Tüte auch Amelie an, die jedoch ablehnte. Sie dachte bei sich, wie seltsam es doch war, dass Sally offenbar beim Speed-Dating ihren Seelenpartner – die Liebe ihres Lebens – gefunden zu haben schien. Vielleicht funktionierte es in einigen Fällen ja tatsächlich.
    In diesem Moment tauchte ein brauner Haarschopf im Türstock auf, gefolgt von den gebräunten, gemeißelten Zügen von Josh.
    »Ladies... dürfte ich euch für einen Augenblick stören?«
    Amelie nickte, dachte aber bei sich: Ach, duzen wir uns jetzt?, und Sally hielt Josh ihre Tüte hin, die jedoch auch er ablehnte.
    »Ich wollte euch bloß ans Wochenende erinnern. Alles klar?«
    »Was ist am Wochenende?«, fragte Amelie perplex.
    »Ihr wisst schon – Wing? Das Creativity Weekend?«, sagte Josh in einem Ton, als wäre dies das Schönste, was sich die Belegschaft vorstellen konnte. »Fleur wird später noch eine E-Mail rumschicken, damit jeder weiß, was er mitnehmen soll. Und der Minibus fährt pünktlich Freitag halb zwei ab – mit oder ohne dich, Amelie. Versuch also bitte rechtzeitig da zu sein.« Er grinste und marschierte davon, um Fleur zu bitten, in der Rezeption anzurufen, damit man ihm im Lift einen Apfel raufschickte.
    Amelie wartete, bis Josh außer Hörweite war, dann wandte sie sich Sally zu. »Das blöde Creativity Weekend hab ich ja total vergessen! Was für ein Albtraum.«
    Duncan tauchte mit einer Tüte Croissants und Kaffee auf. »Was ist ein Albtraum?«, fragte er mit großen Augen und hielt Amelie die Tüte hin. »Mit oder ohne Schokolade?«
    Sally nutzte die Gelegenheit und stürzte sich auf ein Schokoladencroissant, bevor sie sich zum Gehen wandte. »Wie kommt es eigentlich, dass mir die Liebe noch immer nicht den Appetit verschlagen hat?«, fragte sie sich. »Na, vielleicht kommt’s noch. Danke für das Croissant, Dunc. Wir sehen uns beim Lunch.« Und sie hüpfte davon. In diesem Moment tauchte Max, der soeben dem Lift entstiegen war, im Gang vor ihrer Tür auf.
    »Hat jemand einen Apfel bestellt?«, fragte er. Als er Amelies und Duncans ratlose Mienen sah, erklärte er: »Dieser Granny Smith hier lag einsam und verlassen im Lift. Hat mir leidgetan.« Er riss den Mund auf, um herzhaft hineinzubeißen, wurde jedoch in letzter Sekunde von Josh davon abgehalten, der sich wie ein Footballspieler auf ihn warf und ihn zu Boden rang.
    Amelie, der all das Gefuttere zu viel wurde, beschloss, sich geschlagen zu geben. Sie begann an einem Schoko-Croissant zu knabbern. »Also, der Albtraum«, sagte sie, während sie wieder an ihren Schreibtischen Platz nahmen, »ist dieses Wing-Dings am kommenden Wochenende. Es fängt Freitagabend an und dauert bis Sonntagnachmittag! Dabei wollte ich am Wochenende an der Fast-Love-Präsentation arbeiten.« Amelie schlug ihren Terminkalender auf, in dem überall mit Rotstift Termine eingetragen, Meetings unterstrichen oder mit Ausrufungszeichen versehen worden waren. Stirnrunzelnd blätterte sie ein paar Seiten durch. »Heute Abend kann ich auch nicht arbeiten, da gehe ich ins Theater, um mir Charlies Stück anzuschauen. Nächstes Wochenende ist auch out, da findet Claires Hochzeit statt...« Sie blätterte um und dort stand in riesigen rosa Lettern »Fast-Love-Präsentation«. »Tja, das wär’s dann wohl, wir sind erledigt.« Amelie starrte trübsinnig aus dem Fenster auf den Soho Square hinunter. »Mit dem, was wir im Moment haben, kommen wir nicht weit... Josh wird merken, dass wir unser Verfallsdatum bereits überschritten haben, und uns auf den Müll werfen und stattdessen jüngeres, frischeres Gemüse einkaufen. Im Grunde sitzen wir bereits auf der Straße – ich kann ebenso gut Jules anhauen und ihn fragen, ob ich ihm beim Zeitungenverkloppen helfen kann.«
    »Keine Sorge, Kind... wir

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