Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition)

Titel: Keine halben Küsse mehr!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorelei Mathias
Vom Netzwerk:
schaffen das schon«, versuchte Duncan Amelie und auch sich selbst zu beruhigen. »Uns fällt schon noch was ein.«
    »Aber wie sollen wir das noch schaffen? Uns rennt die Zeit davon!«

    SEPTIMUS: Ach, wir haben noch genug Zeit.
    VALENTINE: Nein, die Zeit läuft uns davon. Das ist es, was Zeit bedeutet.
    SEPTIMUS: Wenn wir alle Geheimnisse erforscht und alle Antworten vergessen haben, werden wir allein sein, allein an einem leeren Strand.
    THOMASINA: Dann werden wir tanzen. Ist das ein Walzer?
    SEPTIMUS: Warum nicht?
    Und mit diesen Worten erhob sich Charlie und bezog in der Mitte der Bühne Position. Das elfengleiche Mädchen an seiner Seite, das ein wunderschönes Kleid im Regency-Stil anhatte, sprang freudig auf und rief: »Prima!« Da nahm Septimus Thomasina feierlich in seine Arme und drehte sich mit ihr in einem langsamen Walzer über die Bühne. Amelie, die auf der Stuhlkante saß, verfolgte wie bezaubert die letzten Minuten von Arkadien. Es war das erste Mal, dass sie Charlie auf der Bühne erlebte, und sie konnte die Augen nicht von ihm abwenden. Sein Septimus war sicherlich der männlich-erotischste, den sie je gesehen hatte. Sie ließ ihn nicht aus den Augen, wie er über die Bühne tanzte, und sie wusste, dass jedes Auge im Publikum ihm ebenfalls folgte. Wie gut ihm doch das Regency-Kostüm stand, dachte sie bei sich, es passte so gut zu seinem dunklen, Byronesken Typ. Als schließlich der Vorhang fiel, wusste sie, dass sie Charlie nun in einem ganz anderen Licht sah. Und das Beste daran war, wie sie sich immer wieder sagte, dass es sie von Jack ablenkte.
    Als das Stück zu Ende und Amelie in den lebhaften Beifall eingefallen war, ging sie um das Theater herum zum Bühneneingang. Ihr Magen schlug mal wieder Purzelbäume; gleich würde sie Charlie wiedersehen, Charlie, der den Septimus Hodge gerade so unwiderstehlich gespielt hatte.
    Als sie den Bühneneingang erreichte, konnte sie Charlies Gesicht in der Horde seiner Bewunderer kaum erkennen. Sie mochte kaum glauben, was sie sah: Charlie Stanton, arbeitsloser Schauspieler, der im Einkaufszentrum Essensgutscheine verhökert hatte, stand nun plötzlich hier und gab Autogramme. Seine Haare waren noch immer im Regency-Stil zurückgekämmt, doch er trug mittlerweile ein sauberes blaues Hemd. Amelie fand, dass er fast noch besser aussah als zuvor. Als sie seinen Namen rief, blickte er beiläufig auf. Bei ihrem Anblick machte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht breit.
    »Ach, hallo, Amelie...« Er wirkte ein wenig gestresst, schien die ihm zukommende Aufmerksamkeit jedoch zu genießen. Ein paar von seinen Bewunderern sahen wie seriöse Theateragenten aus. Er grinste verlegen. »Sorry, Leute, das ist Amelie. Ach, Amelie, Momentchen...« Er wirkte unbehaglich, versuchte dies jedoch mit einem Lächeln zu überspielen. »Könntest du vielleicht in einer Kneipe auf mich warten? Es dauert nicht lange.«
    Amelie ließ sich ihre Enttäuschung nicht anmerken. »Sicher, natürlich. Lass dir ruhig Zeit.« Charlie wirkte erleichtert. »Ich gehe in das Pub, gleich um die Ecke, in dem wir schon mal waren«, fügte sie hinzu, doch Charlie hörte sie schon nicht mehr. »Wie lange ich schon bei Malcolm bin?«, sagte er zu einer großen Blondine mit Brille. »Seit vier Jahren... seit ich die Schauspielschule verlassen habe, um genau zu sein.« Und damit wandte er sich einer glamourösen Brünetten zu, die ihn mit weiteren Fragen bestürmte. Amelie sah zu, wie er nickend Visitenkarten entgegennahm und sagte: »Ja, ich bin immer auf der Suche nach neuen Herausforderungen... ja, sicher, das wäre schön. Herzlichen Dank.« Sie schlenderte davon und überließ ihn seinen Karrierebemühungen.

    Eine Stunde später saß sie in einem Pub in Haymarket, textete Duncan und überlegte, ob es blöd von ihr war, immer noch hier zu hocken und auf Charlie zu warten. In diesem Moment kam er schnaufend zur Tür hereingeplatzt. Amelie blickte auf und lächelte.
    »Entschuldige, Amelie. Es tut mir so leid! Mein Handy ist ausgefallen, und ich konnte diese Leute schlecht abweisen... Bei dir alles klar? Ich bin so froh, dass du noch da bist...«
    Amelie sagte mit einem Achselzucken: »Tja, ich dachte, Septimus ist es wert, dass man auf ihn wartet. Was Charlie betrifft, ich weiß nicht so recht...«, scherzte sie. »Nein, im Ernst, ich bin platt! Du warst einfach toll.« Sie erhob sich und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    »Danke! Ja, ich war ziemlich gut, nicht?«, sagte Charlie, und Amelie mühte

Weitere Kostenlose Bücher