Keine Kuesse für den Boss
kam. Aber dass sie auch keine Affäre wollte, machte ihm zu schaffen. Also hatte Alex sich auf dieses Spiel eingelassen, sie zu erobern. Und mit jeder Minute wuchs sein Verlangen.
Als sie wieder auftauchte, schloss er aus ihrem Gesichtsausdruck, dass er an diesem Abend nicht viel weiter kommen würde. Ihr angespannter Körper besagte jedoch, dass Alex noch eine Chance hatte. Und die würde er auf jeden Fall ergreifen.
Während sie auf den Fahrstuhl warteten, konzentrierte Dani sich auf ihre Atmung. Die Angst vor der wenige Sekunden dauernden Fahrt vertrieb die heiße Leidenschaft, die Alex in ihr geweckt hatte. Jedes Mal, wenn sie einen so engen Raum betrat, musste sie an die Dunkelheit denken und an die unheilvolle Stille, die dem schrecklichen Krachen vorausgegangen war.
Als die Türen sich öffneten, zog Alex sie mit sich hinein und sagte: „Sieh mir in die Augen.“
„Ich bin doch kein kleines Kind“, entgegnete sie empört. „Und du hat keine magischen Augen.“
Doch als sie ihn ansah, hatten seine tiefgrünen Augen tatsächlich etwas Magisches. Und sie schienen ihr eine geheime Botschaft übermitteln zu wollen.
„Nein, so etwas: Wir sind ja schon da!“, sagte Alex ironisch und ließ sie so unvermittelt los, dass sie stolperte.
Als sie zum Wagen gingen, lasteten Dunkelheit und Schweigen schwer auf ihnen. Ohne ein Wort miteinander zu reden, fuhren sie nach Hause.
Im Haus angekommen, ging Dani die Treppe hinauf. Ihr Herz schlug immer heftiger, während sie zuhörte, wie Alex die Alarmanlage anschaltete und die Schlüssel auf einen Holztisch legte. Sie ging schneller, weil sie unbedingt allein ihr Zimmer erreichen wollte.
Doch Alex holte sie ein und hielt sie fest. Bestimmt fühlte er, dass ihr Herz wie verrückt schlug. Als er sie auf den Nacken küsste, spürte sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut.
Alex lachte ein tiefes, sinnliches Lachen. „Die Geschichte von den jungen Männern, mit denen du dich ‚gelegentlich‘ vergnügst, halte ich ehrlich gesagt für ein Märchen.“ Er drehte sie zu sich um. „Denn im entscheidenden Moment zögerst du immer.“
Da hatte er nicht ganz unrecht, aber das hätte Dani natürlich niemals zugegeben.
„Ich frage mich sogar, ob du nicht vielleicht noch Jungfrau bist“, neckte Alex sie.
Wie bitte? dachte Dani. Zugegeben, sie war bei Weitem nicht so erfahren, wie sie vorgetäuscht hatte, aber völlig unerfahren war sie auch nicht. Den Blick starr auf einen seiner Hemdknöpfe gerichtet, erwiderte sie betont gelangweilt: „Vielleicht stehe ich ja einfach nicht auf dich.“
„Oh doch, das tust du.“ Alex beugte den Kopf, sodass nun sein Lächeln in ihrem Blickfeld war. „Soll ich es dir beweisen?“
Am Ausdruck seiner Augen und an seinen entschlossenen Bewegungen merkte Dani, dass es ihm ernst war. Sie musste zugeben, dass auch sie das Ganze für unvermeidlich hielt. Warum also wehrte sie sich so hartnäckig, anstatt einfach nachzugeben?
Weil sie nicht einfach seine neueste Eroberung sein wollte. Ja, Alex war charmant und geradezu unwiderstehlich, aber er hatte auch einen starken Konkurrenztrieb und den unbedingten Willen, zu gewinnen. Und Dani war seine aktuelle Herausforderung. Außerdem hatte sie nun einmal die Angewohnheit, sich immer zu wehren und niemals aufzugeben.
Vor allem aber wollte sie sich ihm nicht öffnen und dadurch verletzlich machen. Alex würde sicher mehr nehmen, als er zu geben bereit war. Und Dani wusste, dass sie in seinen Armen die Kontrolle über ihre Gefühle verlieren würde. Er konnte mit nur einem einzigen Kuss ein Verlangen in ihr erwecken, das sie schier um den Verstand brachte.
Also beschloss Dani, sich auch diesmal zur Wehr zu setzen.
„Ich verzichte lieber, Alex“, sagte sie und ging zur Tür, wo sie zumindest etwas sicherer war. „Du hast recht, es ist schon eine Weile her. Die jungen Männer konnten meine Ansprüche nicht erfüllen. Aber zum Glück können Frauen sich da selbst ja ausgezeichnet behelfen.“ Als sie die Finger an ihrem Körper hinaufgleiten ließ, an den Brüsten vorbei bis zu ihrem Mund, sah Alex sie verblüfft an. „Auf absolut … befriedigende Weise. Und so viel zuverlässiger “, fügte sie hinzu und strich sich mit der Fingerspitze über die Unterlippe. „Mit anderen Worten: Meine Bedürfnisse kann ich sehr gut allein erfüllen.“
7. KAPITEL
Schlecht gelaunt und mit schwerem Kopf, als wäre sie immer noch wie berauscht, kämpfte Dani sich aus dem Bett. Und tatsächlich: War es nicht
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