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Keine Lady fuer Lord Strensham

Keine Lady fuer Lord Strensham

Titel: Keine Lady fuer Lord Strensham Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Beacon
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genauso begehrte wie er sie, doch sie würden beide darüber hinwegkommen – im Laufe der Zeit.
    Sobald sie nicht mehr in Sichtweite war, legte Thea die Hand an die Lippen, die noch immer geschwollen waren von Marcus’ wilden Küssen. Sie erinnerte sich an das Gefühl seiner Hände auf ihrer Haut und lächelte selbstvergessen vor sich hin wie ein liebeskrankes Schulmädchen.
    Sobald sie an seine Küsse dachte, ging ihr Atem wieder unregelmäßig, und die Knie wurden weich. Leise stöhnend schloss sie die Augen. Irgendwie musste sie es schaffen, Marcus und seiner verheerenden Wirkung auf sie standzuhalten.
    Sie setzte sich auf eine Steinbank. Mit großer Mühe versuchte sie, sich auf den Helden in ihrem Roman zu konzentrieren, doch auch der faszinierende Mr. Darcy vermochte nicht, sie ein Paar lachender oder vor Leidenschaft glühender grauer Augen vergessen zu lassen. Heute hatte sie einen Blick hinter die kühle Fassade werfen und den sorglosen Gentleman entdecken dürfen, der er früher einmal gewesen sein musste. So viel war jedoch inzwischen in seinem Leben geschehen, dass er sich nur selten zu einem Lächeln durchrang. Umso mehr bedeutete es Thea, in die Gunst dieses seltenen Lächelns gekommen zu sein.
    Vielleicht fühlte sie sich so zu ihm hingezogen, weil das Schicksal mit ihnen beiden nicht sehr behutsam umging. Auch Marcus war in Reichtum aufgewachsen, nur um später gerade von denen beraubt zu werden, die eigentlich seine Beschützer hätten sein sollen. In mancherlei Hinsicht hatte sich vieles in ihrer beider Leben ähnlich entwickelt, doch ansonsten standen Welten zwischen ihnen.
    Mit einem tiefen Seufzer beugte sie sich wieder über ihren Roman. Schließlich ließ sie sich von der Geschichte doch so sehr faszinieren, dass sie das Abendessen verpasste. Hungrig und verärgert begab sie sich auf ihr Zimmer. Als gäbe es nicht schon genug andere Ursachen für eine schlaflose Nacht.
    Lydia hatte im Laufe des Abends mit großer Genugtuung beobachten können, wie Miss Rashton sich erfolglos bemühte, die Aufmerksamkeit ihres Verehrers zu erringen. Am Ende zog die erboste Erbin sich beleidigt zurück. So ist es schon besser, dachte Lydia zufrieden.
    „Ich hatte schon immer ein ungutes Gefühl, was Marcus’ haarsträubende Idee angeht“, teilte sie ihrem Gatten mit, während sie dabei waren, sich ebenfalls zu Bett zu begeben.
    „Welche seiner vielen haarsträubenden Ideen meinst du?“, erkundigte sich Ned, in Gedanken allerdings viel mehr mit dem hinreißenden Anblick beschäftigt, den seine Frau in ihrem hauchdünnen Nachthemd bot.
    „Nun, die Idee mit der Vernunftehe natürlich“, antwortete sie streng. „Ich wünschte, du würdest mir ein wenig mehr Aufmerksamkeit schenken.“
    „Aber das tue ich doch, mein Liebes. Glaube mir, die eifrigste Aufmerksamkeit“, versicherte er ihr mit einem Blick, der keinen Zweifel daran ließ, was seine besonders eifrige Aufmerksamkeit erregte.
    Sie drohte ihm amüsiert mit dem Finger. „Du wirst doch wohl einige Minuten den Problemen deines Cousins widmen können, wenn wir die ganze Nacht für uns haben“, schalt sie in gespielter Strenge.
    „Wer kann das wissen?“, wandte er ein. „Vielleicht schreit das verflixte Hausmädchen wieder das Haus zusammen.“
    „Das wagt sie nicht. Miss Rashton und Marcus würden sie dafür vierteilen lassen“, sagte Lydia schmunzelnd.
    „Na, dann haben sie ja doch etwas gemeinsam.“
    „Also gibst du zu, dass sie überhaupt nicht zusammenpassen!“, rief Lydia triumphierend.
    „Aber natürlich. Marcus würde das Frauenzimmer erwürgen, bevor die Tinte im Heiratsregister ganz trocken wäre.“
    „Dann müssen wir ihm diesen absurden Plan ausreden, Ned.“
    „Wenn es ein so absurder Plan ist, warum warst du dann einverstanden, diese seltsamen Geschöpfe einzuladen?“, beschwerte er sich.
    Lydia schüttelte den Kopf, fassungslos über seine Dummheit. „Weil er selbst einsehen sollte, wie unsinnig das alles ist.“
    Ned rieb sich nachdenklich die Stirn. „Er fragt sich, ob seine Ländereien mit der Zeit genug abwerfen könnten, wenn er sich selbst darum kümmert. Also ist er vielleicht doch nicht so versessen darauf, eine reiche Erbin einzufangen, wie du glaubst.“
    Lydia klatschte begeistert in die Hände. „Ich hoffe, du hast ihn ermutigt.“
    „Ich habe ihm nicht verhohlen, dass ihn sehr harte Arbeit erwartet, die sich womöglich jahrelang nicht auszahlen wird. Aber ich werde ihm das Geld für die neuen Maschinen und

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